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Korrekturlesen: 9 Dos & 6 Don’ts für das Lektorat

Das Korrekturlesen ist eine wichtige und schwer planbare Aufgabe, die gegen Ende einer schriftlichen Arbeit auf dich wartet. Wir helfen dir dabei, Zeit beim Lektorat zu sparen und effektiver zu korrigieren. Zudem verraten wir dir häufige Fehler, die dich aufhalten könnten.


In deiner Bildungslaufbahn ist es unumgänglich, dass du deine schriftlichen Abgaben Korrekturlesen musst. Ob Referat, Protokoll, Facharbeit, Hausarbeit, Bachelorarbeit, Masterarbeit oder Dissertation – ein abschließendes Lektorat kann deine Benotung deutlich verbessern.

Korrekturlesen und Lektorat: Beachte diese Dos

Korrekturlesen und Lektorat: Beachte diese Dos

Lektorieren und Korrekturlesen benötigen nicht nur Konzentration, sondern auch Technik. Wir haben wichtige Tipps dazu, was es bei der Korrekturlesung alles zu beachten gibt und wie es dir in möglichst kurzer Zeit gelingt. In den Don’ts erfährst du, was beliebte Fehler sind und was du unbedingt vermeiden solltest.

Lies laut und langsam

Vielleicht fühlst du dich jetzt wie in die Grundschule zurückversetzt, doch einen Text laut und langsam vorzulesen, hat erstaunliche Effekte.

Du wirst so schneller stutzig, wenn in einem Satz etwas nicht stimmt und zum Beispiel das Verb fehlt oder eine Redewendung falsch eingesetzt wurde. Zudem kannst du, wenn du etwas laut liest, nicht in den Modus des Überfliegens wechseln.

Rückwärts lesen, um Tippfehler zu erkennen

Es scheint banal, doch wenn du deine wissenschaftliche Arbeit rückwärts liest, entdeckst du Tippfehler erstaunlich gut. Diese kleinen Fehler werden sonst sogar mehrfach übersehen, da sich unser Auge die Worte so zurecht legt, dass sie uns richtig und sinnvoll erscheinen.

Vielleicht kennst du dieses Phänomen sogar, wenn du Worte trotzdem lesen kannst, obwohl ihre Buchstaben nicht am richtigen Platz sind. Dasselbe passiert beim Überfliegen von längeren Texten. Wenn ein Satz gelesen wird, achtet man nicht mehr so stark auf die Rechtschreibung der einzelnen Worte darin.

Achte außerdem auf eine korrekte Interpunktion.

Finde doppelte Leerzeichen mit der Suchfunktion

Es passiert immer wieder, ohne dass wir es merken: doppelte oder sogar dreifache Leerzeichen. Gewöhnliche Leser können sie schnell übersehen, doch für geschulte Korrektoren sind sie ein Dorn im Auge.

Sie sehen nicht nur unschön aus, sondern können für deinen Korrektor auch Indikatoren sein, dass du deine Arbeit nicht noch einmal intensiv Korrektur gelesen hast. Dabei gibt es einen ganz einfach Trick, um die Leerstellen zu korrigieren.

Nutze einfach die Suchfunktion und halte die Tasten "Strg" und "F" gleichzeitig gedrückt. Es erscheint entweder ein kleines Suchfeld oder innerhalb von Word auf der linke Seite ein Navigationsfeld. Dort kannst du in die Suchleiste einfach zweimal hintereinander ein Leerzeichen eingeben und dann auf "Enter" drücken.

Auch wenn du die Leerzeichen in deiner Sucheingabe nicht sehen kannst, wird dir diese Funktion alle bestehenden doppelten Leerstellen aus deinem Text heraussuchen, sodass du den Fehler beheben kannst.

Mache Pausen beim Korrekturlesen

Mache Pausen beim Korrekturlesen

Insbesondere bei langen Abschlussarbeiten können die Augen beim Korrekturlesen schnell mal müde werden. Du bist dann nicht mehr so fokussiert und übersiehst Fehler schneller, weil deine Nerven strapaziert sind.

Sorge auf jeden Fall dafür, dass du zwischendurch auch Pausen machst und dich nicht überarbeitest. Wenn du von Vornherein weißt, dass du länger für die Korrektur brauchen wirst, teile dir die Arbeit ein und trinke nebenbei genügend Wasser, damit du konzentriert bleibst.

Lasse deine Arbeit von Freunden Korrekturlesen

In der Regel lesen die Verfasser einer Hausarbeit, Bachelor- oder Masterarbeit ihr Werk erst einmal selbst Korrektur. Dabei werden insbesondere kleine Flüchtigkeitsfehler gern übersehen.

Hinzu kommt, dass die eigene Rechtschreibung auch nicht immer einwandfrei ist und du dir immer mindestens eine zweite Meinung dazu holen solltest.

Den für das Lektorat ausdrucken

Drucke den zu korrigierenden Text aus. Auch wenn die elektronische Korrektur praktischer erscheint, findet man auf dem Papier meist mehr Fehler. Deine Augen werden nicht so schnell müde und du kannst dich länger konzentrieren.

Ein weiterer Vorteil ist, dass du nicht mehrfach die Korrekturen deiner Freunde durchgehen musst. Du gibst ihnen einfach die gedruckte Version und streichen nicht immer wieder dieselben Fehler an. Sie sehen, was ihr Vorgänger bereits korrigiert hat und du sparst wertvolle Zeit, um deine Endversion zu finalisieren.

So sparst du Zeit beim Korrekturlesen

Korrekturlesen ist eine mühselige Angelegenheit. Zeit sparen kommt da gerade recht. Zum einen kannst du das Korrekturlesen gut zwischendurch in deinen Alltag integrieren. Idealerweise druckst du den Text aus und nimmst ihn überall mit hin, damit du dir, wenn du mal irgendwo warten musst oder Bahn fährst, deinen Text sofort zur Hand nehmen kannst.

Der zweite zeitsparende Faktor ist, wenn du deine eigene Arbeit gründlich vorkorrigierst. Dann sind deine Freunde, Familie oder welche Art von Korrektoren du dir auch aussuchst viel schneller fertig.

Wenn du deine Arbeit aber nur halbherzig korrigierst und all deine Zweitkorrektoren deine Fehler zur selben Zeit verbessern, passiert Folgendes:

Du wirst alle Korrekturen nacheinander durchgehen und immer wieder aufs neue feststellen, dass der Fehler schon korrigiert wurde. Je mehr augenscheinliche Fehler das sind, umso mehr Arbeit hast du hinterher.

Verändere das Schriftbild für die Korrektur

Verändere das Schriftbild für deine Korrekturlesung

Manchmal ist unser Auge so sehr an das ausgewählte Schriftbild gewöhnt, dass wir Sätze fast automatisch erfassen. Wenn du allerdings die Schriftgröße, Schriftart oder Farbe änderst, kannst du Fehler und doppelte Wörter schneller erkennen.

Bei der Farbe solltest du allerdings vorsichtig sein und eher auf ein dunkles Blau anstatt auf ein knalliges Orange wechseln. Du willst dein Auge schließlich nicht überfordern und durch die Farbe von den Worten ablenken. Wenn Schriftart und Schriftgröße geändert sind, ist es fast so als würdest du einen fremden Text Korrektur lesen.

Praktisch: Der Korrekturmodus bei Word

Wenn du deine Arbeit von Freunden oder der Familie Korrektur lesen lassen willst, kannst du bei Word ganz einfach den "Korrekturmodus" einschalten. So wird dir übersichtlich angezeigt, was genau geändert wurde.

Es gibt sogar eine Kommentarfunktion für genauere Anmerkungen. Wir erklären dir Schritt für Schritt, was mit dem Korrekturmodus möglich ist.

  1. Öffne dein Dokument und klicke im Menü auf die Registerkarte "Überprüfen". Aktiviere dort den Befehl "Änderungen nachverfolgen". Alles was jetzt gelöscht wird erscheint rot-durchgestrichen. Alles was hinzugefügt wird, erscheint rot.
  2. Unter "Markup anzeigen" kannst du einstellen, was von den Korrekturen angezeigt werden soll.
  3. Wenn du einen korrigierten Text zurückerhältst, kannst du entscheiden, ob du alle Änderungen übernehmen oder sie in einzelnen Schritten durchgehen möchtest. Klicke dazu auf den Button "Annehmen". Es öffnet sich ein Untermenü, mit dem du auswählen kannst, wie du vorgehen möchtest.
  4. Inhaltliche Bemerkungen in Form von Kommentaren können mit einem Mausklick an einer Stelle eingefügt und auch eingesehen werden. Du kannst über die Befehle Vorheriges Element und Nächstes Element in der Schaltfläche Kommentare von Kommentar zu Kommentar springen

Effektives Korrekturlesen: Vermeide diese Don’ts

Effektives Korrekturlesen: Vermeide diese Don’ts

So viele Dos es beim Korrekturlesen auch gibt, du solltest auf jeden Fall auch diese Don’ts beachten. Denn auch geübte Korrekturleser machen gerne klassische Fehler, die sie sich über die Zeit angeeignet haben.

Verbessere deine Korrektur, dann verbesserst du auch deine Note. Einige Dozenten ziehen nämlich ab durchschnittlich einem Fehler pro Seite einen kompletten Notenpunkt ab. Es ist also eine gelungene Korrekturtechnik gefragt.

Die falsche Zeitplanung

Ein gelungenes Zeitmanagement ist bei wissenschaftlichen Arbeiten unabdingbar. Wenn die Zeit falsch eingeteilt wird, kann es in manchen Fällen sogar passieren, dass du gar keine Zeit zum Korrekturlesen hast.

Plane die Korrektur also fest mit ein und nimm dir mindestens einen, aber am besten drei oder mehr Tage Zeit, um für den Feinschliff deiner Arbeit zu sorgen und sie auch andere lesen zu lassen.

Falls du merkst, dass deine Planung aus den Bahnen gerät und die Zeit, die für Korrekturen gedacht war, nicht mehr ausreicht, solltest du während des Schreibens schon mal einige Freunde oder Verwandte über deine Arbeit lesen lassen.

So können sie deine Arbeit zwar nicht auf ihre gesamte Stringenz überprüfen, doch du kannst immerhin Flüchtigkeits- und Rechtschreibfehler frühzeitig korrigieren.

Auf die automatische Rechtschreibprüfung verlassen

Auch wenn du die neuste MS-Word Version hast und die Rechtschreibprüfung an sich schon recht gut ist, kannst du dich nicht in allen Fällen auf sie verlassen.

Nehmen wir das Wort "widerspiegeln". Würdest du den beliebten Fehler machen, dieses Wort mit -ie- zu schreiben, würde Word das in diesem Fall erkennen. Wenn du das Wort allerdings trennst, zum Beispiel: "X spiegelt Y wieder", versagt die Prüfung.

Hier findest du Tipps für eine korrekte Kommasetzung.

Zu oft hintereinander Korrektur lesen

Zu oft hintereinander Korrektur lesen

Wenn du einen Text immer und immer wieder liest, wirst du vermutlich auch dieselben Fehler immer und immer wieder übersehen. Wenn die Zeit knapp wird, lies zwischendurch etwas anderes, eine Zeitung oder ein Buch, das dir gerade in die Hände fällt.

Es geht darum, Abstand zu deinem Text zu gewinnen und dich mental mit einer anderen Thematik zu beschäftigen, damit du die Korrektur später wirklich nochmal von vorne angehen kannst und alles auf Anfang setzt.

Ungeschulte Freude auswählen

Die persönliche Meinung deiner Freunde ist zwar wichtig, doch deine Meinung sollte bei deiner Arbeit auf jeden Fall im Vordergrund stehen. Kommasetzung ist zum Beispiel ein beliebtes Diskussionsthema bei wissenschaftlichen Arbeiten.

Anstatt zu diskutieren und hin und her zu überlegen, solltest du einfach im Duden nachschauen oder einen Freund fragen, der auf diesem Gebiet wirklich Bescheid weiß.

Tu dir selbst eine Gefallen und wähle nur Freunde aus, die sich wirklich mit Rechtschreibung auskennen, talentiert darin sind, Gesamtzusammenhänge zu erkennen oder versiert auf dem Thema deiner Arbeit sind.

Zu viele Korrektoren

Natürlich entdecken viele Freunde auch viele unterschiedliche Fehler, allerdings können zu viele Köche die Suppe auch versalzen. Es wird zu lange über mögliche Fehler diskutiert oder du lässt dich von den vielen verschiedenen Meinungen verwirren und versuchst, es allen recht zu machen.

Drei bis vier Korrektoren sollten neben deiner Wenigkeit das Maximum sein. Ein weiterer Nachteil ist, dass du alle Korrekturen deiner Freunde immer wieder durchgehen musst und das sehr zeitintensiv sein kann.

Beim Korrekturlesen zu lange an einzelnen Fehlern aufhalten

Korrekturlesen ist meist ohnehin recht zeitintensiv. Beschäftige dich also nicht zu lange mit einem möglichen Fehler, bei dem du dir ohnehin unsicher bist, ob es überhaupt ein Fehler ist. Meist reicht schon eine kurze Internetrecherche, um Gewissheit zu erlangen.

Wirf auch gern einen Blick in den Duden und halte dich an die neue Rechtschreibung. Solltest du dir danach immer noch nicht sicher sein und sollte es sich um keinen essentiellen Fehler halten, fahre erstmal mit der Korrektur fort und widme dich dem Problemfall am Ende, wenn du noch Zeit hast.

Im Endeffekt zählt für deine Lehrperson oder den Prüfer, der deine Arbeit beurteilt nämlich die gesamte Fehleranzahl und nicht die Intensität einzelner Fehler.

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