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Kommasetzung: Die 7 wichtigsten Kommaregeln & 10 Übungen

Kommasetzung stellt in der Rechtschreibung immer wieder ein Problem dar. Dabei gibt es feste Regeln, die du einfach auswendig lernen kannst. Wir haben alle sieben Kommaregeln mit Beispielen versehen und im Anschluss Übungen mit Lösungen für dich.

Die Kommasetzung bereitet vielen Menschen Probleme. Sie setzen es nach Gefühl oder lassen es im Zweifelsfall einfach weg. Das führt aber nicht nur zu einem schlechten Schriftbild, sondern verändert auch das Verständnis des Satzes.

Im Alltag und im Beruf entscheidet eine richtige Kommasetzung manchmal über den ersten Eindruck und ist ein Zeichen guter Rhetorik. Wir verraten dir alles Wissenswerte zum Komma, seinen Funktionen und den wichtigsten Kommaregeln

Kommasetzung: Wissenswertes zum Komma als Satzzeichen

Wissenswertes über Kommata

Das Komma, wie wir es in seiner heutigen Form kennen, kann auf den venezianischen Typografen und Drucker Aldus Manutius (1449–1515) zurückgeführt werden. Er entwickelte das Komma und weitere Satzzeichen aus der Virgel.

Virgeln sind Schrägstriche ( / ), die man früher zur Satzgliederung verwendete. Heute benutzt man sie nur noch zur Gliederung von Versen eines Gedichts im Fließtext.

Das Komma: Eine Definition

Das Komma ist ein Satzzeichen, dass du zur Trennung zweier Satzteile, für Einschübe, bei Sprechpausen, bei Dezimalzahlen oder zum Separieren von Daten verwenden kannst. Es bewirkt eine weniger starke Trennung als das Semikolon oder der Punkt.

Der Begriff "Komma” stammt aus dem Altgriechischen und bedeutet übersetzt "Einschnitt” oder "Abschnitt”. Als Plural kannst du sowohl "Kommata” (nach altgriechischem Vorbild) als auch "Kommas” (eingedeutscht) verwenden.

Viele Menschen denken nur der Plural "Kommata” sei richtig, weil er fachsprachlicher klingt. Fakt ist aber, dass du beide Formen verwenden kannst. Manchmal ist es im privaten Kontext sogar angenehmer "Kommas” zu verwenden, weil es nicht so hochgestochen klingt.

Funktionen des Kommas

Das Komma sorgt in Sätzen für Ordnung und Orientierung. Es verdeutlicht, welchen Stellenwert ein Wort hat und bestimmt so die Aussage des Satzes. Das bekannteste Beispiel, wie sich der Inhalt durch ein Komma verändern kann, ist:

"Wir essen jetzt Opa.” versus "Wir essen jetzt, Opa.”

Im ersten Satz klingt es so, als würde der Opa gegessen werden und im zweiten ist klar, dass es eine Aufforderung für den Opa ist, zum Essen zu kommen. Außerdem macht es das Komma leichter, einen Satz zu erfassen und die richtige Betonung zu finden. Es signalisiert uns, wenn Aufzählungen beginnen und wann wir Sprechpausen machen.

Interpunktion: 15 Satzzeichen, ihre Bedeutung und Beispiele. 

Die wichtigsten Kommaregeln

Die wichtigsten Kommaregeln

Wir haben die wichtigsten Regeln zur Kommasetzung für dich zusammengestellt und mit Beispielen versehen. So kannst du sie dir in der Anwendung besser vorstellen und leichter merken. Lernst du sie einmal auswendig, bleiben sie dir ein Leben lang, da du sie tagtäglich brauchst.

Selbst wenn du bei WhatsApp und Co. bisher nicht auf Kommasetzung geachtet hast, kannst du deine Rechtschreibung so spielend leicht trainieren.

Je früher du diese Regeln lernst und je öfter du sie anwendest, umso leichter wird dir die Kommasetzung von der Hand gehen.

Am besten ist es, dich bereits in der Schule damit zu beschäftigen. Du vermeidest lästige Kommafehler, die dir in Klausuren immer wieder angestrichen werden. Außerdem bereitest du dich schonmal auf die Universität oder das Arbeitsleben vor, in dem eine einwandfreie Rechtschreibung immer von Vorteil ist.

Kommasetzung bei Aufzählungen

Ein Komma muss immer bei Aufzählungen oder Reihungen gesetzt werden. Es trennt die einzelnen Elemente voneinander und verbindet somit auch Wortgruppen.

Eine Reihung von einzelnen Worten wäre zum Beispiel "In der Schule lernen wir Englisch, Französisch und Spanisch.” Die Reihung von Wortgruppen könnte so aussehen:

"Am liebsten mag ich süße Bonbons, kleine Kuchen und pinke Muffins."

Hier werden nicht nur einzelne Begriffe, sondern auch ihre dazugehörigen Adjektive gekennzeichnet. Außerdem können Aufzählungen nicht nur am Satzende, sondern auch am Anfang stehen:

"Süße Bonbons, kleine Kuchen und pinke Muffins mag ich am liebsten."

Wenn du inmitten eines Satzes eine Aufzählung machst, setzt du nur zwischen gleichwertigen Adjektiven ein Komma. Das bedeutet, sobald du ein "und” zwischen die Adjektive setzen kannst, kannst du ein Komma setzen, sonst nicht.

Gleichwertig: "Wir haben die günstigsten, leckersten Muffins.”

Nicht gleichwertig: "Wir haben die günstigsten pinken Muffins.”

Wenn du die Beispiele laut vorliest, bemerkst du vielleicht, dass "die günstigsten und pinken Muffins” sich nicht richtig anhören würde. Hier setzt du also kein Komma, da die Worte nicht zur selben Wortfamilie gehören.

Eines der Worte ist ein Superlativ ("günstigsten") und eines ein gebeugtes Adjektiv ("pinken"). "Die günstigsten und leckersten Muffins” funktioniert hingegen. Hier findest du zwei Superlative und kannst ein Komma setzen.

Kommaregeln bei Haupt- und Nebensätzen

Kommaregeln bei Haupt- und Nebensätzen

Kommata trennen auch Haupt- und Nebensätze beziehungsweise zwei Hauptsätze voneinander. Sie werden getrennt, sobald sie ein eigenständiges gebeugtes Verb haben, wie hier:

"Wir haben zusammen gekocht, es hat gut geschmeckt."

An diesem Beispiel erkennst du die Kommasetzung daran, dass ein neuer, eigenständiger Satz beginnt. Es werden also zwei Hauptsätze mit dem Komma getrennt. Statt dem Komma kannst du auch einfach ein "und" verwenden oder einen Punkt setzen.

Ein weiteres Kennzeichen für ein Komma ist, wenn du eine Konjunktion im Satz findest. Konjunktionen setzen etwas in Relation zueinander, wie "aber”, "sondern” oder "wobei”.

"Wir haben zusammen gekocht, wobei nicht alles gut geschmeckt hat."

Außerdem gibt es Satzarten, bei denen immer ein Komma gesetzt wird, um zwei Satzteile voneinander abzutrennen. Wir haben sie im Folgenden kurz für dich erklärt.

Wann du ein Komma setzen musst

Es gibt neun verschiedene Satzarten, die ein Komma benötigen. Vier von ihnen sind Adverbialsätze (Finalsatz, Konditionalsatz, Konzessivsatz, Konsekutivsatz). Ein Adverbialsatz zeichnet sich dadurch aus, dass er wie eine adverbiale Bestimmung funktioniert.

Eine adverbiale Bestimmung erkennst du daran, dass sie durch ein Adverb ersetzt werden kann. Hierbei ist der Fragetest hilfreich:

"Als es Nacht wurde, zeigten sich die Glühwürmchen. "
(Wann zeigten sich die Glühwürmchen? – Nachts / dann)

Wir erklären dir, was du unter der jeweiligen Satzart verstehen kannst, was sie auszeichnet und haben jeweils ein Beispiel zur Veranschaulichung für dich.

Modalsatz: Er beschreibt die Art und Weise, wie etwas getan wird. Ein Komma leitet in diesem Fall eine Konjunktion ein.

"Lisa machte Marie eine besondere Freude zum Geburtstag, indem sie ihr ein Ständchen sang."

Kausalsatz: Er begründet eine Handlung näher, von der im Hauptsatz die Sprache ist. Auch hier geht das Komma einer Konjunktion voraus.

Bei einem Kausalsatz muss ein Komma gesetzt werden

"Klara freut sich auf Weihnachten, weil sie selbst gebackene Plätzchen so gern mag."

Konsekutivsatz: Er beschreibt in einem Nebensatz, was die Folge einer Handlung im Hauptsatz ist. Das Komma wird vor der Konjunktion gesetzt.

"Paula konnte durch den Nebel so schlecht sehen, dass sie mit 20 km/h fahren musste."

Adversativsatz: Er stellt zwei Fakten gegenüber, indem er Haupt- von Nebensatz trennt. Ihm geht eine Konjunktion voraus. Im Beispiel ist es die Konjunktion "Anstatt”.

"Anstatt einmal pünktlich zu kommen, war Hanna wie immer zu spät."

Konzessivsatz: Er stellt einschränkende Bedingungen für den Hauptsatz und enthält meist eine Konjunktion. Das Komma steht entweder vor oder hinter dem Nebensatz.

"Spinat ist mein Lieblingsgemüse, obwohl ich ihn als Kind überhaupt nicht leiden konnte."

"Obwohl ich Spinat früher nicht leiden konnte, ist er jetzt mein Lieblingsgemüse."

Relativsatz: Er beschreibt ein Nomen aus dem Hauptsatz näher und wird durch zwei Kommata abgetrennt.

"Emmi, die immer sehr gut lesen und schreiben konnte, hat tatsächlich den Buchstabierwettbewerb verloren."

Temporalsatz: Er beschreibt zeitliche Angaben, wie vorher, nachher oder Gleichzeitigkeit. Das Komma steht hierbei vor oder hinter dem Nebensatz.

Ein Temporalsatz bezieht sich auf zeitliche Angaben

"Ich schreibe dir bei WhatsApp, wann ich dich anrufe."

"Bevor ich zu dir komme, muss ich noch kurz beim Bäcker vorbei."

"Ich kann die Hausaufgaben auch machen, während ich im Zug sitze."

Konditionalsatz: Er gibt Bedingungen an, die notwendig sind, damit die Aussage des Hauptsatzes zutrifft. Diese Bedingungen können erfüllbar sein, müssen es aber nicht.

"Ich gehe morgen spazieren, falls es nicht regnet."

"Hätte ich den Riss vorher bemerkt, wäre die Autoscheibe jetzt nicht völlig kaputt."

Finalsatz: Der Finalsatz gibt den Grund für die Aussage des Hauptsatzes an. Er wird durch eine Konjunktion eingeleitet, um Haupt- und Nebensatz eindeutig zu trennen.

Hanna hält sich bei Gruselgeschichten die Ohren zu, weil sie sehr ängstlich ist.

Kommasetzung bei Konjunktionen

Im Folgenden findest du eine Liste mit Konjunktionen, damit du Konjunktionen als Wortart in Zukunft besser erkennst und weißt, wann ein Komma gesetzt werden muss. Wir haben die häufigsten Konjunktionen für dich zusammengestellt.

Lerne sie auswendig oder mach einige unserer Übungen, um Konjunktionen auf Anhieb zu erkennen. Im Anschluss findest du eine Liste mit Konjunktionen, bei denen prinzipiell kein Komma gesetzt wird und einige Sonderfälle, bei denen es darauf ankommt, welche Bedeutung das Komma innerhalb des Satzes hat.

Konjunktionen-Liste
umso ... destoauchdennindemaber
je ... umsobevordamitinsofernals dass
einerseits ... andererseitsdadochsoweitals ob
anstattdassweiljedochsobald
nachdemobwohlfallswobeiaußer

Konjunktionen ohne Komma

Konjunktionen ohne Komma

Diese Konjunktionen bilden eine Ausnahme bei der Kommasetzung. Sie sind vergleichend, weshalb für sie andere Regeln gelten.

Das nicht gesetzte Komma vor "beziehungsweise” oder das Komma vor "oder” stiften regelmäßig für Verwirrung. Auch bei "sowohl … als auch” wird kein Komma gesetzt.

Lerne diese Konjunktionen am besten auswendig oder merke dir, dass bei einem Vergleich kein Komma notwendig ist. Wenn hingegen ein Gegensatz betont wird, musst du ein Komma setzen. Im nächsten Kapitel erfährst du, wie es mit der Kommasetzung bei den Konjunktionen "und”, "sowie”, "als” und "wie” aussieht.

Konjunktionen ohne Komma
sowohl ... als auchbeziehungsweiserespektive
weder ... nochentweder ... oderoder

Konjunktionen mit möglichem Komma

Zu den Konjunktionen mit möglichem Komma gehören "und”, "sowie”, "als” und "wie”. Ob du ein Komma setzen musst oder nicht, liegt daran, wie die Konjunktionen im Satz verwendet werden.

Bei einem "als” in einem Satz wie "Ich bin größer als du.” musst du zum Beispiel kein Komma setzen. Wenn ein neuer Nebensatz eingeleitet wird, musst du hingegen schon ein Komma einsetzen. Im Folgenden erklären wir dir alle Regeln und haben Beispiele für dich.

Komma vor "und”

Beim Komma vor "und” kommt es darauf an, wie das "und” verwendet wird. Ein "und” für einfache Aufzählungen braucht kein Komma:

"Ich wurde heute von Peter, Markus und Tim angerufen."

Teilsätze, die nicht für sich stehen können, werden auch häufig mit einem "und” abgetrennt. In diesem Fall muss ebenfalls kein Komma gesetzt werden:

"Ich habe erst mit Peter telefoniert und anschließend mit Markus."

Bei Sätzen, die allein stehen können, kann hingegen ein Komma gesetzt werden. Ein Anzeichen dafür ist, dass beide Sätze theoretisch auch mit einem Punkt beendet werden könnten. Das Komma kann hier gesetzt werden, muss es aber nicht. Ein Beispiel ist:

"Peter erklärt euch das Projekt(,) und mein Kollege Markus zeigt euch nachher die Ausführung."

Die Sätze könnten auch für sich allein stehen: "Peter erklärt euch das Projekt. Mein Kollege Markus zeigt euch nachher die Ausführung.” Merke dir also: Wenn ein Komma einen eigenen Satz einleitet, kann ein Komma gesetzt werden. Wenn du sichergehen willst, kannst du das Komma vor "und” auch einfach immer weglassen und somit gegen keine Kommaregel verstoßen.

Kommasetzung vor "sowie”

Kommasetzung vor "sowie"

Bei der Konjunktion "sowie” muss in der Regel kein Komma gesetzt werden. Sie ist vergleichend und gehört eigentlich zur Gruppe ohne Komma. Es gibt nur zwei Ausnahmen:

  • Wenn das sowie nach einem eingeschobenen Nebensatz steht
  • Wenn sowie zur Einleitung eines Nebensatzes verwendet wird

Das erste Beispiel zeigt den häufigsten Fall ohne Komma. Das zweite Beispiel zeigt die Verwendung von ”sowie” als temporal untergeordnete Konjunktion.

Als Zeitangabe leitet sie hier einen Nebensatz ein. Das dritte Beispiel zeigt das "sowie” nach einem eingeschobenen Nebensatz. Das Komma klammert hier also nur den Nebensatz ein und bezieht sich nicht direkt auf das sowie.

Kein Komma: "Ich habe Brötchen und Laugenbrötchen sowie drei Kaffee besorgt."

Komma: "Ich gehe zum Bäcker, sowie ich angezogen bin."

Komma: "Ich habe Brötchen für Anna, die Schwester von Franz, sowie Laugenbrötchen für Denise besorgt."

Regeln für das Komma bei "sowohl… als auch"

Normalerweise setzt du bei "sowohl… als auch" kein Komma, da es sich um eine mehrteilige Konjunktion handelt. Die Wörter "sowohl" und "als auch" sind hierbei miteinander sinnhaft verbunden. Ein Beispiel ist:

Lisa mag sowohl kalten als auch warmen Tee.

Die einzige Ausnahme, in der du ein Komma nach "sowohl" und vor "als auch" setzt, ist wenn es sich um einen eingeschobenen Nebensatz handelt. Das könnte zum Beispiel so aussehen.

Lisa sagte sowohl, dass sie kalten Tee mag, als auch, dass sie warmen Tee mag.

Das Komma vor "als” und "wie”

Es gibt Fälle, in denen man vor "als” und "wie” ein Komma setzen muss. Allerdings gibt es auch Fälle, in denen du keines setzen darfst. Wie immer ist es ausschlaggebend, welche Funktion die Wörter "als” und "wie” einnehmen.

Wenn sie einen Nebensatz abtrennen, wird immer ein Komma gesetzt. In diesem Fall folgt nach "als” oder "wie” ein Verb in der Personalform oder nach "als” eine Infinitivgruppe. Wenn sie allerdings vergleichend sind, wird kein Komma gesetzt. In diesem Fall kommt nach "als” oder "wie” kein Verb und auch keine Infinitivgruppe.

Komma: "Ich kenne dich besser, als du denkst."

Kein Komma: "Ich kenne dich besser als du."

Komma: "Es war so beeindruckend, wie wir es erwartet hatten."

Kein Komma: "Es war so beeindruckend wie letztes Jahr."

Merke dir
  1. Bei den meisten Konjunktionen setzt man ein Komma (etwa bei "wenn”, "weil”, "um” …).
  2. Bei Konjunktionen, die die Gleichwertigkeit von etwas markieren ("sowohl … als auch”, "oder”, "beziehungsweise” …), setzt man kein Komma.
  3. Bei Einschüben wird sowohl vor als auch hinter dem Einschub ein Komma gesetzt.
  4. Auf der sicheren Seite bist du, wenn du vor "und” und "sowie” nie ein Komma setzt.

Kommasetzung bei erweitertem Infinitiv

Kommasetzung bei erweitertem Infinitiv

Der erweiterte Infinitiv besteht aus einem nicht konjugierten Verb (seiner Infinitiv-Form) und dem Wort "zu”. Er kann sich am Anfang oder am Ende, manchmal sogar eingeschoben in der Mitte eines Satzes befinden. In unseren Beispielen findest du alle drei Fälle:

"Ich habe vergessen, bei dir anzurufen."

"Meine Angst, den Anruf zu vergessen, war scheinbar begründet."

"Den Anruf zu vergessen, war nicht nett von mir."

Wie du siehst, wird das Komma hier nach dem Verb gesetzt. Es gibt allerdings auch erweiterte Infinitivgruppen, bei denen du ein Kommata nach jeder Wortart setzen kannst. Bei Einschüben werden generell zwei Kommata, vorher und nachher, gesetzt.

"Er startete noch einen Versuch, anzurufen."
"Sie hatte keine Lust, seinen Anruf noch einmal anzunehmen."
"Sie noch einmal anzurufen, kostete ihn Überwindung."

Ganz allgemein kannst du dir also merken, dass in Sätze mit dem zu-Infinitiv, ein Komma gehört. Dadurch, dass sich der Satz meist in zwei Satzteile gliedert, kannst du den Ort des Kommas bestimmen. Ein zweites Verb ist außerdem ein Indiz für ein Komma. Doch dazu mehr im nächsten Kapitel.

Das Komma zwischen zwei Verben

Das Komma zwischen zwei Verben trennt zwei Satzteile voneinander. Teilweise könnten sie auch für sich allein stehen, doch sind sie sinnhaft miteinander verbunden. Verben können sowohl in einer konjugierten Form als auch im Infinitiv stehen.

Das erste Beispiel veranschaulicht die Vollständigkeit der beiden Satzteile: "Ich kam nach Hause” und "Ich hatte keine Lust mehr auf meine Hausaufgaben.” Das zweite Beispiel zeigt das Komma zwischen zwei konjugierten Verben und das dritte Beispiel zeigt einen erweiterten Infinitiv in Kombination mit einem konjugierten Verb.

"Als ich nach Hause kam, hatte ich keine Lust mehr auf meine Hausaufgaben."
"Wenn wir jetzt nicht losgehen, werden wir zu spät kommen."
"Mit ihm zu angeln, macht mir Spaß."

Kommasetzung bei Partizipgruppen

Kommasetzung bei Partizipgruppen

Ein Partizip ist eine Mischung aus einem Verb und einem Adjektiv. Wenn das Verb zum Beispiel "lernen” ist, kann daraus im Partizip I "lernend” werden. Es drückt Gleichzeitigkeit aus oder eine in dem Moment des Sprechens stattfindende Tätigkeit.

Das Partizip II wird auch Partizip Perfekt genannt und ist für schwache Verben durch die Vorsilbe ge- und die Endung -t gekennzeichnet, wie bei "gelernt”. Bei starken Verben ist es eine Endung auf -en ("geschlossen”).

Es beschreibt eine passive oder eine vergangene Handlung. Partizipgruppen können, müssen aber nicht, mit Kommata abgetrennt werden. Beispiele sind:

Partizip I: "Lächelnd und winkend(,) lief sie mir entgegen."
Partizip II: "Sie gab mir den(,) halb geschlossenen und halb offenen(,) Schirm in die Hand."

Kommasetzung bei Zusätzen und Einschüben

Das Prinzip für die Kommasetzung bei Zusätzen, Nachschüben oder Einschüben ist immer gleich. Das Komma markiert eine zusätzliche Erklärung oder einen Kommentar. Häufig werden diese Zusätze auch durch Wörter wie "nämlich”, "insbesondere” oder "und zwar” eingeleitet. Bei Einschüben setzt man entweder zwei Kommata (vorher und hinterher) oder gar keins.

Zusatz oder Nachschub: "Ich liebe das Kleid mit diesem Blumenmuster, mein Lieblingsmuster."

Einschub: "Mit meinen Kleidern, insbesondere denen mit Blumenmuster, drücke ich meine Persönlichkeit aus."

Kommasetzung bei 'zum einen... zum anderen'

Generell setzt du, wenn du einen Satz mit "zum einen…" beginnst ein Komma vor "zum anderen". Das sieht dann etwa so aus:

  • Hohe Temperaturen können zum einen sehr anstrengend sein, zum anderen kann bei bei so gutem Wetter auch viel unternehmen und es bleibt lange hell.

Allerdings gibt es auch eine Ausnahme, in der du kein Komma setzen musst. Das ist der Fall, wenn du ein "und" zwischen "zum einen" und "zum anderen" steht. Etwa so:

  • Das Shampoo gegen Haarausfall ist zum einen wirklich teuer und zum anderen hilft es nicht einmal.

Kommasetzung prüfen: 10 Übungen

Ob du die gelernten Kommaregeln auch richtig anwendest, kannst du mit unseren Übungen prüfen. Wir haben unterschiedliche Arten von Kommata ausgelassen und manchmal ist auch gar keins notwendig. Im nächsten Kapitel findest du dann die entsprechenden Lösungen.

  1. Ich mag es gar nicht morgens früh aufzustehen.
  2. Obwohl ich früh im Bett war bin ich immer noch müde.
  3. Ich habe heute gelernt dass Kommasetzung sehr wichtig für die Aussprache und Betonung ist.
  4. Es ist sowohl sinnvoll als auch erleichternd die Kommasetzung zu beherrschen.
  5. Mir fällt es schwer Neues zu lernen weil ich mich oft schlecht konzentrieren kann.
  6. Entweder bleibst du hier oder du kommst mit mir.
  7. Ich wusste nicht ob ich die Prüfung bestehe.
  8. Das Haus das du auf dem Bild siehst gehörte meinen Großeltern.
  9. Eingeladen sind Jenny Peter und Kim sowie die Zwillinge Anni und Klara.
  10. Weißt du noch als wir uns verlaufen haben?

Lösungen für die Übungen zum Überprüfen

Lösungen für die Komma-Übungen zum Überprüfen

Anhand der folgenden Lösungen kannst du überprüfen, ob du mittlerweile fit in der Kommasetzung bist. Wenn dir noch einige Fehler unterlaufen sind, solltest du den Artikel noch einmal lesen oder regelmäßig Übungen machen, damit du dir die Regeln zur Kommasetzung besser einprägst.

Einmal verstanden und auswendig gelernt, ist Kommasetzung gar nicht mehr schwer. Hab beim Lernen allerdings Geduld mit dir. 

  1. Ich mag es gar nicht, morgens früh aufzustehen.
  2. Obwohl ich früh im Bett war, bin ich immer noch müde.
  3. Ich habe heute gelernt, dass Kommasetzung sehr wichtig für die Aussprache und Betonung ist.
  4. Es ist sowohl sinnvoll als auch erleichternd, die Kommasetzung zu beherrschen.
  5. Mir fällt es schwer, Neues zu lernen, weil ich mich oft schlecht konzentrieren kann.
  6. Entweder bleibst du hier oder du kommst mit mir.
  7. Ich wusste nicht, ob ich die Prüfung bestehe.
  8. Das Haus, das du auf dem Bild siehst, gehörte meinen Großeltern.
  9. Eingeladen sind Jenny, Peter und Kim sowie die Zwillinge Anni und Klara.
  10. Weißt du noch, als wir uns verlaufen haben?
Tipp

Exkurs: Englische Kommasetzung

Englische Kommasetzung

Englisch ist eine Weltsprache und relevanter denn je. Die englische Kommasetzung wird dir in der Schule, der Universität und vermutlich auch später im Job das ein oder andere Mal begegnen. Sie ist nicht so streng wie im Deutschen, aber auch hier gibt es einige Regeln. Wir haben sie kurz für dich zusammengefasst.

Zwischen zwei Hauptsätzen setzt man im Englischen immer ein Komma. Die Hauptsätze werden durch Konjunktionen wie "and”, "but”, "for”, "nor”, "or”, "yet” oder "so” markiert. Ein Beispiel:

"I liked my essay, but the grade wasn’t that good.”

Nach einführenden Sätzen, Phrasen und Wörtern musst du ebenfalls ein Komma setzen. Ein Beispiel hierfür ist:

"Unfortunately, my teacher wasn’t happy with my essay.”

Wie im Deutschen werden auch im Englischen Einschübe und Appositionen (erklärend) mit Kommata versehen. Beispiele sind:

"My essay, which I wrote for school, took me two hours.”

"The teacher, usually a nice grader, didn’t like my essay this time.”

Auch bei Aufzählungen musst du im Englischen immer ein Komma setzen. Zum Beispiel hier:

"In my essay I wrote about climate change, zero waste and opportunities to clean the ocean.”

Tipp

 

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