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Imperativ: 90 Beispiele & 7 Anwendungen

Der Imperativ ist die Befehlsform von Verben. Du forderst damit eine oder mehrere Personen auf, etwas zu tun. Die Betonung hat großen Einfluss darauf, ob es sich wie ein Befehl oder eine Bitte anhört. In diesem Artikel haben wir anschauliche Beispiele und Wissenswertes zur Anwendung.

Die Anwendung der Befehlsform fällt nicht immer leicht, weil es zahlreiche Sonderfälle zu beachten gilt. Starke Verben wie "essen", "geben", "lesen" und "nehmen" ändern zum Beispiel im Imperativ der Singularform ihren Stammvokal und unterscheiden sich dadurch deutlich von ihrer Grundform.

Was der Imperativ ist

Was der Imperativ ist

Der Modus eines Verbs entscheidet, welche Bedeutung das Verb innerhalb eines Satzes einnimmt. Insgesamt gibt es drei Modi: Beim Indikativ handelt es sich um die Wirklichkeitsform, beim Konjunktiv um die Möglichkeitsform und beim Imperativ um die Befehlsform.

Beispiele:

  • Er kommt spät nach Hause. (Indikativ)
  • Ich wünschte, er käme früher nach Hause. (Konjunktiv II)
  • Komm früher nach Hause! (Imperativ)

Je nach Modus kannst du deiner Aussage eine bestimmte Bedeutung verleihen. Im Imperativ forderst du zum Beispiel jemand auf, etwas Bestimmtes zu tun.

Da du dein Gegenüber direkt ansprichst, benutzt du die Befehlsform für die zweite Person Singular (du), die zweite Person Plural (ihr) und die Höflichkeitsform (Sie). Bei der zweiten Person Singular und Plural entfällt bei der Befehlsform das Pronomen "du" oder "ihr", bei der Höflichkeitsform bleibt das "Sie" erhalten und wird hinter dem Verb platziert.

Beispiele:

  • Du gehst bis zur Kreuzung. Imperativ: Geh bis zur Kreuzung.
  • Ihr geht bis zur Kreuzung. Imperativ: Geht bis zur Kreuzung.
  • Sie gehen bis zur Kreuzung. Imperativ: Gehen Sie bis zur Kreuzung.

Sätze im Imperativ sind meist kurz, da es sich um klare Aufforderungen handelt. Das Subjekt bleibt nur bei der Höflichkeitsform mit "Sie" und bei "wir" erhalten. Im Imperativ Singular und Plural reicht manchmal schon ein Wort aus, um einen vollständigen Satz zu bilden:

Beispiele:

  • Komm!
  • Lauf!

Unabhängig von der Anzahl der Wörter steht das Verb in der Befehlsform meist an erster Stelle im Satz. Soll die Aufforderung wie ein Befehl klingen, verwendest du als Satzzeichen ein Ausrufezeichen.

Handelt es sich eher um einen Ratschlag oder eine Bitte, ist häufig ein Punkt ausreichend. Auch die Betonung entscheidet über die Wirkung eines Imperativs.

Beispiele:

  • Bleib sofort stehen!
  • Schließe bitte die Tür.
  • Nehmen Sie das Ei vorsichtig aus der Packung.
Imperativ mit 'wir'

Möchtest du dich in die Aufforderung miteinbeziehen, kannst du den Imperativ auch für die erste Person Plural (wir) verwenden. Diese Sonderform des Imperativs bildest du mit dem Verb im Konjunktiv I, der aber meist mit der Indikativform übereinstimmt. Auch hier bleibt das Pronomen "wir" erhalten und wird hinter der Befehlsform des Verbs platziert.

Beispiele:

  • Essen wir jetzt endlich!
  • Hoffen wir es!
  • Lesen wir gemeinsam laut!

Funktionen des Imperativs mit Beispielen

Funktionen des Imperativs mit Beispielen

Die deutsche Bezeichnung Befehlsform ist irreführend, weil es sich beim Imperativ nicht zwangsläufig um einen Befehl handeln muss. Der Imperativ kann im Deutschen mehrere Funktionen einnehmen, deswegen wird er auch sehr häufig benutzt.

Aufforderung und Befehl

Möchtest du eine Aufforderung oder einen Befehl formulieren, ist der Imperativ die richtige Wahl. Damit kannst du anderen Personen kurz und knapp mitteilen, dass sie etwas tun sollen.

Beispiele:

  • Räum dein Zimmer auf!
  • Seid leise!
  • Geben Sie das Geld her!

Mit der richtigen Betonung verleihst du deiner Aussage den nötigen Nachdruck. Sprichst du schnell und laut, verstärkst du die Wirkung. In der geschriebenen Sprache benutzt du als Satzzeichen das Ausrufezeichen, um die Funktion als Befehl oder Aufforderung auf einen Blick ersichtlich zu machen.

Lies hier mehr über richtige Interpunktion.

Bitte

Funktion des Imperativs: Zum Beispiel als Bitte

Im Deutschen benutzt du den Imperativ häufig, um eine Bitte zu äußern. In diesem Fall schwächst du die Befehlsform durch einen sanfteren Tonfall ab. Außerdem kannst du das Wort "bitte" ergänzen, um dein Anliegen deutlich zu machen. In der geschriebenen Sprache reicht bei einer Bitte der Punkt als Satzzeichen aus.

Beispiele:

  • Schau bitte nicht so traurig.
  • Lasst eure Hefte bitte im Schulranzen.
  • Stellen Sie Ihr Fahrrad bitte hier nicht ab.

Vorschlag oder Angebot

Der Imperativ kann die Funktion eines Vorschlags oder Angebots haben. Der Tonfall ist dabei entscheidend, wie dein Gegenüber die Aussage aufnimmt. Trotz der Befehlsform handelt es sich bei den folgenden Beispielen um keine starre Aufforderung, sondern eher um eine Empfehlung.

Beispiele:

  • Lass uns das gemeinsam machen.
  • Testet euer Wissen.
  • Essen Sie gesünder und buchen Sie unseren Kochkurs.

Drohung oder Warnung

Mit der Befehlsform kannst du auch eine Drohung oder eine Warnung aussprechen. Im Gegensatz zum Befehl oder zur Aufforderung formulierst du keine klare Anweisung, was jemand tun soll. Es geht vielmehr darum, jemand von einer unerwünschten Handlung abzuhalten.

Bei einer Drohung ist der Tonfall meist ernst und gereizt. Außerdem klingt an, dass bei einer Zuwiderhandlung eine Strafe oder Vergeltung droht.

Beispiele:

  • Wage es nicht!
  • Sei jetzt bloß still!

Eine Warnung formulierst du eher wie einen gut gemeinten Ratschlag. Der Tonfall kann besorgt oder mahnend sein. Auch hier klingt an, dass bei einer Missachtung der Warnung eine negative Folge droht.

Beispiele:

  • Tu das lieber nicht!
  • Sei vorsichtig!

Verbot

Verbot

Bei einem Verbot verwendest du die Imperativform des Verbs und zusätzlich das Wort "nicht". In dieser Kombination versteht dein Gegenüber, dass ein bestimmtes Verhalten verboten ist. Damit deine Botschaft ankommt, musst du jedes Wort klar und deutlich aussprechen. Achte auf einen Tonfall, der zur Botschaft passt.

Beispiele:

  • Verlass dein Zimmer nicht!
  • Geht nicht weiter!
  • Essen Sie hier nicht!

Appell

Eine weitere Funktion der Befehlsform ist der Appell. Meist wendest du dich damit an eine größere Menschengruppe, von der du dir ein gewisses Verhalten erwünscht. Mit einem Appell sprichst du die Moral deines Gegenübers an und hoffst auf ein Umdenken zum Besseren.

  • Stoppt die Umweltverschmutzung!
  • Geht wählen!
  • Bildet euch weiter!

Rezepte und Anleitungen

Rezepte und Anleitungen

In Rezepten und Anleitungen findest du häufig den Imperativ. Der Tonfall unterscheidet sich jedoch nicht vom normalen Aussagesatz, deswegen wird die Befehlsform hier als eine Art Wegweiser aufgefasst, welche Schritte zum Gelingen nacheinander ausgeführt werden müssen.

Beispiele:

  • Nehmen Sie 500 Gramm Mehl und mischen es unter.
  • Geben Sie die Butter zum Teig.
  • Lesen Sie die Anleitung sorgfältig durch und befolgen Sie die einzelnen Schritte.

So wendest du den Imperativ richtig an (+ Beispiele)

Beim Imperativ gilt es mehrere Regeln zu beachten. Im Folgenden findest du anschauliche Beispiele und Wissenswertes zu den verschiedenen Anwendungen.

Der Imperativ Singular – regelmäßige Verben und Sonderfälle

Im Singular verwendest du den Imperativ für die zweite Person "du". Die Bildung der Befehlsform verläuft häufig nach dem gleichen Muster. Es gibt aber auch zahlreiche Sonderfälle, die du beachten musst.

Regelmäßige Verben mit der Endung "en"

Regelmäßige Verben mit der Endung "en"

Im Deutschen gibt es regelmäßige und unregelmäßige Verben. Regelmäßige Verben (schwache Verben) behalten stets den Wortstamm ihrer Infinitivform bei, und zwar unabhängig von der Zeitform oder Person.

Daneben gibt es unregelmäßige Verben (starke Verben), deren Stammformen nicht durchgehend von der Infinitivform abgeleitet werden können.

Die meisten deutschen Verben gehören zu den regelmäßigen Verben. Schwache Verben mit der Endung "en" folgen bei der Bildung der Befehlsform einem festen Muster.

So bildest du den Imperativ bei schwachen Verben, die auf "en" enden:

  1. Suche den Infinitiv (Grundform): zum Beispiel "duschen"
  2. Bestimme den Wortstamm und die Endung: "dusch-en"
  3. Trenne die Endung "en" ab: "dusch"

Nach diesem Muster kannst du für alle regelmäßigen Verben auf "en" die passende Befehlsform in der zweiten Person Singular bestimmen, beispielsweise für kaufen, kochen, lachen, lernen, reisen, spielen und unzählige andere Verben.

Indem du an die Imperativform ein Endungs-e anhängst, kannst du die harte Wirkung etwas abschwächen. In vielen Fällen sind beide Formen erlaubt und du kannst selbst entscheiden, was sich schöner anhört.

Die Form ohne Endungs-e ist in der Alltagssprache üblicher. In welchen Fällen das Endungs-e vorgeschrieben ist und wo es entfallen muss, erfährst du weiter unten.

Beispiele:

  • Mach(e) die Tür zu!
  • Spiel(e) mir ein Lied vor!
  • Sing(e) leiser!

Unregelmäßige Verben mit Vokalwechsel zu "i" oder "ie"

Unregelmäßige Verben mit Vokalwechsel zu "i" oder "ie"

Starke Verben wie "essen", "geben", "lesen" und "nehmen" verändern im Präsens der zweiten Person Singular ihren Stammvokal. Das "e" der Infinitivform wird zu einem "i" oder "ie". Ändert sich wie hier ein Vokal bei der Konjugation, wird das Ablaut genannt.

Zur Bildung des Imperativs der zweiten Person Singular musst du hier von der entsprechenden Präsensform die Endung "st" abtrennen. Bei den Verben "lesen" und "essen" endet jedoch der Wortstamm des Infinitivs auf "s", das auch im Imperativ nicht verloren gehen darf.

So bildest du den Imperativ bei Verben mit Vokalwechsel zu "i" oder "ie":

  • essen – du isst; Imperativ: iss
  • geben – du gibst; Imperativ: gib
  • lesen – du liest; Imperativ: lies
  • nehmen – du nimmst; Imperativ: nimm
  • sprechen – du sprichst; Imperativ: sprich
  • werfen – du wirfst; Imperativ: wirf

Wichtig: Bei den Imperativformen der starken Verben mit einem Vokalwechsel zu "i" oder "ie" darfst du nie ein Endungs-e anhängen, da dies falsch wäre!

Beispiele:

  • Lies lauter!
  • Sprich deutlich!
  • Wirf zu mir!
Hinweis: In der Umgangssprache findest du häufig falsche Imperativformen für die oben genannten starken Verben. Formen wie "les(e)", "sprech(e)" und "werf(e)" sind nicht standardsprachlich, du darfst sie also nicht schreiben und auch gesprochen sind sie nicht korrekt.

Schwache Verben, die auf "eln" oder "ern" enden

Schwache Verben, die auf "eln" oder "ern" enden

Bei Verben, die im Infinitiv auf "eln" oder "ern" enden, solltest du beim Imperativ der zweiten Person Singular hinten ein Endungs-e anhängen. In vielen Fällen kannst du dafür das "e" des Wortstamms weglassen, vor allem bei Verben mit der Endung "eln".

Beispiele:

  • feiern: Feiere das Leben!
  • fördern: Förd(e)re die Gleichberechtigung!
  • füttern: Füttere die Kaninchen!
  • handeln: Hand(e)le sofort!
  • trommeln: Tromm(e)le lauter!
Hinweis: In der Umgangssprache hörst du oft Formen ohne "e" am Ende, allerdings hören sich diese nicht schön an und gelten als nicht standardsprachlich, zum Beispiel "Feier das Leben!" statt "Feiere das Leben!".

Verben, deren Stamm auf "d" oder "t" endet

Bei Verben, deren Stamm auf "d" oder "t" endet, gehört im Imperativ Singular das Endungs-e dazu. In der Umgangssprache sind aber teilweise auch die Formen ohne "e" gebräuchlich, die wir hier nicht aufführen werden.

Beispiele:

  • Finde den Schlüssel schnell wieder!
  • Binde die Schuhe richtig zu!
  • Arbeite nicht so viel!
  • Warte auf mich!

Verben, deren Stamm auf Konsonant + "m" oder "n" endet

Verben, deren Stamm auf Konsonant + "m" oder "n" endet

Viele Verben, deren Stamm auf zwei Konsonanten endet und wovon der letztere ein "m" oder "n" ist, erfordern das Endungs-e beim Imperativ Singular.

Beispiele:

  • Atme tief durch!
  • Rechne noch einmal nach!
  • Widme mir dein Buch!
  • Öffne die Tür!

Ausnahmen von dieser Regel bilden Verben, bei denen vor dem "m" oder "n" entweder ein "m", "n", "r", "l" oder "h" (nicht "ch") steht. Hier kannst du die Befehlsform mit oder ohne Endungs-e schreiben.

Beispiele:

  • Kämm(e) dir die Haare!
  • Lern(e) deine Vokabeln!
  • Renn(e) schnell zum Bus!

Verben mit schwachen und starken Formen

In der deutschen Sprache gibt es einige Verben, deren Formen gleichzeitig schwach und stark gebildet werden können. Das Verb "erschrecken" fällt zum Beispiel in diese Kategorie und hat je nach Bedeutung einen unterschiedlichen Imperativ.

Mit der Bedeutung "in Schrecken geraten" ist "erschrecken" ein starkes Verb, das in der zweiten Person Singular und somit auch im Imperativ Singular den Stammvokal wechselt.

Beispiel:

  • Du erschrickst vor jedem Schatten. Imperativ: Erschrick nicht!

Hat das Verb die Bedeutung "in Schrecken versetzen" oder "abschrecken", handelt es sich um ein schwaches Verb. In dieser Bedeutung verändert sich der Vokal des Wortstamms nicht.

Beispiele:

  • Du erschreckst ihn noch zu Tode. Imperativ: Erschreck ihn nicht so!
  • Du schreckst die Eier ab. Imperativ: Schreck die Eier ab!

Auch die Verben "quellen", "löschen" und "schwellen" fallen in diese Kategorie und können je nach Bedeutung einen unterschiedlichen Imperativ haben.

Anwendung des Imperativs im Plural

Anwendung des Imperativs im Plural

Die Bildung der Befehlsform ist im Plural sehr einfach. Du musst dazu den Stamm des Verbs betrachten und an diesen ein "t" anhängen. Dadurch hat der Imperativ Plural die gleiche Form wie die zweite Person Plural im Präsens.

Beispiele:

  • essen – ihr esst; Imperativ: Esst eure Suppe auf!
  • geben – ihr gebt; Imperativ: Gebt euch die Hände!
  • lesen – ihr lest; Imperativ: Lest das Buch bis Ende der Woche!
  • nehmen – ihr nehmt; Imperativ: Nehmt morgen eure Bücher mit!

Wie du an den Beispielen gut erkennen kannst, ändert sich beim Imperativ Plural auch bei starken Verben nicht der Stammvokal.

Ein zusätzliches "e" in der Endung gilt in der Regel als veraltet und kommt meist nur noch in der Literatur oder in Liedtexten vor: "kommet" statt "kommt" und "gehet" statt "geht". Einige Verben, die schwer aussprechbare Buchstabenverbindungen haben oder auf "d" oder "t" enden, können jedoch ein Endungs-e erfordern.

Beispiele:

  • Atmet tief durch!
  • Wappnet euch für harte Zeiten!
  • Gründet ein Unternehmen!
  • Rettet die Affen!

Die Höflichkeitsform und der Imperativ für "wir"

Die Höflichkeitsform und der Imperativ für "wir"

Mit der Höflichkeitsform des Imperativs kannst du eine oder mehrere Personen ansprechen, die du siezt. Diese Form wird auch als formeller Imperativ bezeichnet und ist im Singular und Plural gleich.

Daneben gibt es die Möglichkeit, dass du dich in eine Aufforderung miteinbeziehst. Zu diesem Zweck kannst du die Befehlsform auch für die erste Person Plural (wir) verwenden. Dabei handelt es sich um eine Sonderform, die ebenfalls als Imperativ gilt.

Zur Bildung dieser beiden Formen musst du einfach den Konjunktiv I des entsprechenden Verbs verwenden, der in der Regel mit der dritten Person Plural Präsens übereinstimmt. Eine Ausnahme bildet das Verb "sein", auf das wir weiter unten eingehen werden.

Sowohl bei der Höflichkeitsform als auch bei "wir" bleiben die Pronomen erhalten und werden hinter dem Verb platziert.

Beispiele:

  • Geben Sie mir Ihre Hand!
  • Nehmen Sie Platz!
  • Gehen wir!

Besonderheiten beim Verb "sein"

Besonderheiten beim Verb "sein"

Das Verb "sein" kommt in der deutschen Sprache sehr oft vor. Bei der Anwendung im Imperativ gilt es einiges zu beachten, deswegen gehen wir hier extra darauf ein.

Das unregelmäßige Verb "sein" hat sowohl im Singular als auch bei der Höflichkeitsanrede mit "Sie" und bei "wir" eine besondere Befehlsform.

Im Singular lautet der Imperativ "sei" und hat keine Ähnlichkeit mit der Präsensform der zweiten Person Singular ("du bist"). Die Pluralform wird dagegen regulär gebildet und lautet wie die zweite Person Plural ("ihr seid").

Beispiele:

  • Sei vorsichtig!
  • Sei pünktlich!
  • Seid morgen um acht Uhr hier!
  • Seid immer ehrlich zu euch!
Vorsicht: Die zweite Person Plural und der Imperativ Plural von "sein" wird mit "d" am Ende geschrieben. Du darfst "seid" nicht mit dem Zeitwort "seit" verwechseln, auch wenn sich beide Wörter nahezu gleich anhören!

Zur Bildung der Höflichkeitsform und der Befehlsform für "wir" musst du den Konjunktiv I von "sein" verwenden, der "seien" lautet.

Beispiele:

  • Seien Sie freundlich zu Ihren Mitmenschen!
  • Seien wir ehrlich!

Im Gegensatz zu den meisten anderen Verben ist der Konjunktiv von "sein" nicht identisch mit der dritten Person Plural ("sie sind"). Im Alltag wird die dritte Person Plural dennoch oft für den Imperativ verwendet, selbst in Briefen begegnen uns immer wieder falsche Formulierungen.

Beispiele:

  • Falsch: Sind Sie so freundlich und antworten uns bis zum (…)
  • Richtig: Seien Sie so freundlich und antworten uns bis zum (…)

Zweiteilige Verben und reflexive Verben

Zweiteilige Verben und reflexive Verben

Viele Verben bestehen aus zwei Wortteilen und haben zum Beispiel eine Vorsilbe, die in der Sprachwissenschaft als Präfix bezeichnet wird. Die beiden Wortteile werden im Imperativ getrennt.
Daneben gibt es zahlreiche reflexive Verben, die ebenfalls aus zwei Teilen bestehen: Verb und Reflexivpronomen.

Die Befehlsform des Verbs steht vorne, Reflexivpronomen und/oder Präfix folgen weiter hinten im Satz.

Beispiele:

  • zumachen: Mach die Tür zu!
  • hineingehen: Gehen Sie hinein!
  • sich drehen: Dreh dich!
  • sich anziehen: Ziehen Sie sich an!
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