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Substantiv: 4 Übungen & 4 Tipps zum Deklinieren von Nomen

Als Substantiv bezeichnen wir in der deutschen Grammatik ein Hauptwort. In diesem Artikel klären wir dich anhand von Beispielen auf, was genau Substantive sind und wie du sie deklinierst. Außerdem haben wir dir Übungen zur Vertiefung zusammengestellt.

Sowohl Substantive als auch als Substantive gebrauchte Wörter schreibst du in der deutschen Grammatik immer groß. Alle anderen Wortarten werden kleingeschrieben.

Was ein Substantiv ist

Das ist ein Substantiv

Ein Substantiv (auch Nomen) ist ein Wort, das beispielsweise ein Lebewesen oder einen Sachverhalt bezeichnet.

Es ist daher auch als Haupt- oder Dingwort bekannt. Substantive haben immer ein bestimmtes Geschlecht (Genus).

Zudem unterscheiden sie sich in der Anzahl (Numerus) und dem Fall (Kasus).

Nachfolgend findest du ein paar Beispiele für Substantive:

  • der Tisch (Gegenstand)
  • die Fröhlichkeit (Begriff)
  • der Vater (Person)

Das Substantiv, das ein Objekt oder eine Sache benennt, die nicht gegenständlich ist, heißt Abstraktum (auch abstrakte Nomen). Es handelt sich bei diesen Substantiven also um Sachen, die du im weitesten Sinne nicht berühren kannst – beispielsweise Gefühle oder Zeitangaben.

Hingegen bezeichnen wir gegenständliche Substantive als Konkretum. Diese Substantive umfassen zum Beispiel Menschen, Häuser und Autos – also konkrete Dinge.

Zu den Konkreta zählen:

  • Eigennamen
  • Gattungsnamen
  • Sammelnamen
  • Stoffnamen

Hingegen zählt Folgendes zu den Abstracta:

  • Beziehungen
  • Eigenschaften
  • Gefühle
  • Maße und Zeiteinheiten
  • Vorgänge
Substantiv und Nomen
Wie wir gelernt haben, sind Substantive Hauptwörter. Nomen hingegen bezeichnen die Wortarten Substantiv, Pronomen und Adjektiv. Im alltäglichen Sprachgebrauch kannst du “Substantiv” und “Nomen” jedoch als Synonym füreinander verwenden.

Zusammengesetzte Nomen

Das zusammengesetzte Nomen besteht aus mindestens zwei Wörtern. Du kannst es folgendermaßen bilden:

  • Nomen + Nomen (Burg + Mauer = Burgmauer)
  • Adjektiv + Nomen (kühl + Schrank = Kühlschrank)
  • Verb + Nomen (rennen + Strecke = Rennstrecke)
  • Präposition + Nomen (vor + Stadt = Vorstadt)

Aber Achtung: In Ausnahmefällen musst du von einem sogenannten Fugezeichen Gebrauch machen, indem du es zwischen die Wörter einfügst (Beispiel: lesen + Brille = Lesebrille).

Tipps zum Deklinieren von Substantiven

Tipps zum Deklinieren von Substantiven

Die Beugung (Deklination) eines Substantivs hängt immer mit dessen Satzfunktion zusammen.

Es kann nämlich die Stellung eines Subjekts, Objekts oder einer adverbialen Bestimmung einnehmen. In diesem Kapitel zeigen wir dir, wie du Substantive richtig deklinierst.

Verwende den richtigen Kasus

Der Kasus zeigt auf, welche Beziehung das Substantiv zu den anderen Elementen eines Satzes hat. Neben Genus und Numerus gehört er zu den drei Deklinationskategorien.

Durch das Deklinieren änderst du auch die Form des jeweiligen Wortes, zum Beispiel durch das Anhängen einer Endung (das Kind wird beispielsweise zu des Kindes).

Im Deutschen existieren die folgenden vier Fälle:

  1. Nominativ (Wer-Fall)
  2. Genitiv (Wes-Fall)
  3. Dativ (Wem-Fall)
  4. Akkusativ (Wen-Fall)

Das Wort, von dem das Substantiv nun abhängt, bestimmt häufig auch dessen Fall. Dabei kann es sich um Präpositionen, Verben oder auch Adjektive handeln.

Hier findest du alles Wichtige zu den vier Fällen samt Übungen.

Nominativ (1. Fall)

Nominativ (1.Fall)

Der erste Fall bezeichnet das Subjekt in einem Satz. Die Fragewörter lauten “Wer?” oder “Was?”

Beispiele:

  • Der Mann schenkt ihr eine Blume.
    Wer schenkt ihr eine Blume? Der Mann.
  • Das Kind wirft einen Stein.
    Wer wirft einen Stein? Das Kind.
  • Ein Stein wurde geschmissen.
    Was wurde geschmissen? Ein Stein.

Genitiv (2. Fall)

Der zweite Fall tritt in der sogenannten Nomen-Nomen-Konstruktion auf und zeigt ein Besitzverhältnis an. Ein Substantiv steht also dann im Genitiv, wenn du eine Art von Zugehörigkeit ausdrücken möchtest. Die richtige Kontrollfrage lautet “Wessen?”.

Hier ein paar Beispiele:

  • Julians Laptop ist kaputt gegangen.
    Wessen Laptop ist kaputt gegangen? Julians.
  • Das ist die Tasche des Lehrers.
    Wessen Tasche ist das? Des Lehrers.

Dativ (3. Fall)

Dativ (3. Fall)

Den dritten Fall verwendest du als Objekt nach bestimmten Verben, die nach dem Dativ verlangen. Du erfragst ihn mit “Wem?”.

Beispiele:

  • Die Kette gehört mir.
    Wem gehört die Kette? Mir.
  • Jürgen schenkt Rosie eine Karte.
    Wem schenkt Jürgen eine Karte? Rosie.
  • Er ist ihr dankbar.
    Wem ist er dankbar? Ihr.

Akkusativ (4.Fall)

Den vierten und letzten grammatikalischen Fall benutzt du oft nach bestimmten Präpositionen, Verben und Adjektiven. Doch auch direkte Objekte stehen meist im Akkusativ.

Unter direkten Objekten verstehen wir zum Beispiel Personen oder Objekte, die für eine Handlung benutzt werden. Den Akkusativ erfragst du mit “Wen?” oder “Was?”

Nachfolgend zwei Beispiele:

  • Er sieht einen Vogel.
    Was sieht er? Einen Vogel.
  • Sie begrüßt den Mann.
    Wen begrüßt sie? Den Mann.
Alle Wortarten im Deutschen

Im Deutschen existieren folgende zehn Wortarten:

Achte auf das Genus

Achte auf das Genus

Jedes Substantiv oder Nomen weist ein grammatikalisches Geschlecht (Genus) auf. Es kann maskulin, feminin oder neutral sein.

Der Begriff Genus stammt übrigens aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie “Gattung” oder “Art”.

Welches Geschlecht ein Nomen hat, können wir im Deutschen nicht automatisch erkennen. Deswegen lohnt sich ein Blick auf den jeweiligen Artikel.

Beispiele:

  • Maskulinum: der Postbote, der Kater, der Rucksack
  • Femininum: die Tür, die Blume, die Giraffe
  • Neutrum: das Eis, das Kaninchen, das Papier
Genus und Sexus

Der Genus bezeichnet nur das grammatikalische Geschlecht und kann daher vom biologischen Geschlecht (Sexus) des Nomens abweichen. Beispiel: das Fräulein.

Bezogen auf das grammatikalische Geschlecht ist “das Fräulein” sächlich. Biologisch gesehen ist das Fräulein aber weiblich. Wie du siehst, sind Genus und Sexus in diesem Beispiel nicht deckungsgleich.

Nutze den richtigen Numerus

Nutze den richtigen Numerus

Unter dem Numerus verstehen wir die Zahlform eines Substantivs.

Er gibt an, ob das Bezeichnete nur einmal oder mehrfach existiert. In der deutschen Sprache unterscheiden wir zwischen Singular (Einzahl) und Plural (Mehrzahl).

Damit du sowohl die Substantive als auch die Verben, Adjektive und die Pronomen richtig verwendest, musst du unbedingt den korrekten Numerus benutzen.

Merke dir: Es gibt Substantive, die entweder nur im Singular oder im Plural stehen – wir nennen sie auch Singularetantum oder Pluraletantum.

Beispiele für Singulariatantum sind:

  • das Fleisch
  • die Butter
  • der Schnee
  • das Obst
  • die Post

Hingegen sind folgende Wörter Beispiele für Pluraletantums:

  • die Leute
  • die Ferien
  • die Daten
  • die Masern
  • die Geschwister

Pluralbildung

Pluralbildung

Bei der Beugung von Substantiven unterscheiden wir zwischen der schwachen, starken und gemischten Deklination.

Die schwache Deklination umfasst maskuline und feminine Substantive. Den Plural bilden sie in allen Fällen mit der Endung "-n/en".

Die starke Deklination umfasst hingegen alle drei grammatikalischen Geschlechter. Es werden vor allem die Substantive stark dekliniert, die den Plural mit Umlauten wie "ä" oder "ö" bilden.

Zur gemischten Deklination gehören neutrale und maskuline Substantive. Wir reden von einer gemischten Deklination, da die jeweiligen Substantive in der Einzahl stark gebeugt und in der Mehrzahl schwach gebeugt werden.

Männliche Substantive, die im Singular auf “ant”, “ent”, “or”, “and” oder “ist” enden, haben im Plural meist die Endung “-n/en”.

Beispiele:

  • der Präsident → die Präsidenten
  • der Feminist → die Feministen
  • der Protestant → die Protestanten

Weibliche Substantive, die im Singular auf “ion”, “ik”, “ung”, “in”, “tät”,“keit” oder “heit” enden, haben im Plural ebenfalls die Endung “-n/en”.

Beispiele:

  • die Tätigkeit → die Tätigkeiten
  • die Beschaffung → die Beschaffungen
  • die Musik → die Musiken

Merke dir, dass einsilbige Substantive mit “a”, “o” oder “u” immer einen Umlaut wie “ä”, “ö” oder “ü” bekommen.

Beispiele:

  • das Glas → die Gläser
  • der Spaß → die Späße

Daneben existieren auch Substantive, die in der Mehrzahl keine Endung bekommen. Lediglich der Artikel verändert sich und Umlaute wie "a", "o" oder "u" werden zu "ä", "ö" oder "ü". Meist handelt es sich dabei um männliche und neutrale Substantive.

Beispiele:

  • der Apfel → die Äpfel
  • der Bruder → die Brüder
  • der Nebel → der Nebel
Das ist ein Artikel
In der Grammatik bezeichnen wir die Artikel auch als Begleiter oder Geschlechtswort, weil sie in einem Satz immer in Begleitung von Nomen auftauchen. Durch den Artikel kannst du herausfinden, welches Genus und welchen Numerus ein Substantiv hat.

Übungen zu Substantiven

Übungen zu Substantiven

Das theoretische Wissen zu Substantiven hast du nun gelernt. In diesem Kapitel haben wir dir verschiedene Übungen zusammengestellt, mit denen du dein Wissen vertiefen kannst.

Substantiv: Übung 1

Für die erste Übung wartet eine Reihe von unterschiedlichen Substantiven auf dich. Ordne sie nach ihrem grammatikalischen Geschlecht und bilde den jeweils richtigen Artikel dazu.

Heft, Schreibtisch, Bleistift, Mappe, Eis, Bildschirm, Auto, Sonne, Tee, Fenster, Baum, Lampe, Stuhl, Finger, Kette, Ei, Brett, Nuss, Bild, Kopfhörer, Fuß, Eisbär, Kaninchen, Helm, Tasse, Absperrung, Straße, Hund, Kind, Laterne, Flugzeug

Lösungen
  • Maskulinum: der Schreibtisch, der Bleistift, der Bildschirm, der Tee, der Baum, der Stuhl, der Finger, der Fuß, der Eisbär, der Helm, der Hund
  • Femininum: die Mappe, die Sonne, die Lampe, die Kette, die Nuss, die Kopfhörer, die Tasse, die Absperrung, die Straße, die Laterne
  • Neutrum: das Heft, das Eis, das Auto, das Fenster, das Ei, das Brett, das Bild, das Kaninchen, das Kind, das Flugzeug

Substantiv: Übung 2

In der zweiten Übung erwartet dich ein Text, aus dem du dir alle Substantive herausschreiben musst.

"Im Lauf der Zeit gab es immer wieder angebliche Megalodon-Sichtungen wie 1918 von Hummerfängern in Australien. Sie gaben an, einen riesigen Hai von mindestens 30 Metern Größe gesehen zu haben und wollten tagelang nicht mehr aufs Meer hinaus.

Hinzu kamen gefälschte Fotos und Videos oder Sichtungen anderer Haiarten, die fälschlicherweise für einen Megalodon gehalten wurden. Die Wissenschaft geht davon aus, dass der Riesenhai tatsächlich ausgestorben ist.

Ganz auszuschließen ist sein Überleben allerdings nicht. Denn auch den Quastenflosser hielt man lange für ausgestorben und hatte bis dato nur Überreste gefunden, die über 65 Millionen Jahre alt waren.

Ab 1938 fand man ihn allerdings wieder. Der Knochenfisch existiert somit bereits seit 409 Millionen Jahren auf unserer Erde und teilte sich den Lebensraum mit Dinosauriern wie dem Spinosaurus."

Lösungen

"Im Lauf der Zeit gab es immer wieder angebliche Megalodon-Sichtungen wie 1918 von Hummerfängern in Australien. Sie gaben an, einen riesigen Hai von mindestens 30 Metern Größe gesehen zu haben und wollten tagelang nicht mehr aufs Meer hinaus.

Hinzu kamen gefälschte Fotos und Videos oder Sichtungen anderer Haiarten, die fälschlicherweise für einen Megalodon gehalten wurden. Die Wissenschaft geht davon aus, dass der Riesenhai tatsächlich ausgestorben ist. Ganz auszuschließen ist sein Überleben allerdings nicht.

Denn auch den Quastenflosser hielt man lange für ausgestorben und hatte bis dato nur Überreste gefunden, die über 65 Millionen Jahre alt waren.

Ab 1938 fand man ihn allerdings wieder. Der Knochenfisch existiert somit bereits seit 409 Millionen Jahren auf unserer Erde und teilte sich den Lebensraum mit Dinosauriern wie dem Spinosaurus." 

Substantiv: Übung 3

Übung 3

Die dritte Übung handelt von Substantiven mit den Endungen "-keit", "heit", "nis", "tum", und "ung".

Leite aus den nachfolgenden Worten Substantive mit den oben genannten Endungen ab.

heiser, frech, sicher, finster, müde, höflich, begegnen, tapfer, unterscheiden, hindern, irren, reich, besitzen, wachsen, zeugen, selten, umleiten, kennen

  1. "-keit": …
  2. "-heit": …
  3. "-nis": …
  4. "-tum": …
  5. "-ung": …
Lösungen
  • "-keit": Heiserkeit, Müdigkeit, Höflichkeit, Tapferkeit
  • "-heit": Frechheit, Sicherheit, Seltenheit
  • "-nis": Finsternis, Hindernis, Kenntnis
  • "-tum": Irrtum, Reichtum, Besitztum, Wachstum
  • "-ung": Begegnung, Unterscheidung, Umleitung

Substantiv: Übung 4

In der vierten Übung musst du die vorgegebenen Substantive von der Einzahl in die Mehrzahl umwandeln.

  1. Der Hund bellte in der Nacht ununterbrochen.
  2. Die Ampel wechselt von Grün auf Rot.
  3. Der Kratzer an dem Auto ist nicht zu übersehen.
  4. Seine Eiskugel schmeckte sehr lecker.
  5. Um acht Uhr am Morgen geht das Licht der Laterne aus.
  6. Im Kühlschrank befindet sich der Joghurt.
  7. Sie reparierte das kaputte Handy.
  8. Die Reisegruppe ging über die Straße.
  9. Sein Finger war durch den Unfall gebrochen.
  10. Während des Konzerts riss die Saite ihrer Gitarre.
Lösungen
  1. Die Hunde bellten in der Nacht ununterbrochen.
  2. Die Ampeln wechseln von Grün auf Rot.
  3. Die Kratzer an dem Auto sind nicht zu übersehen.
  4. Seine Eiskugeln schmeckten sehr lecker.
  5. Um acht Uhr am Morgen gehen die Lichter der Laternen aus.
  6. Im Kühlschrank befinden sich die Joghurts.
  7. Sie reparierte die kaputten Handys.
  8. Die Reisegruppe ging über die Straßen.
  9. Seine Finger waren durch den Unfall gebrochen.
  10. Während des Konzerts rissen die Saiten ihrer Gitarre.
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