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Adverb: Beispiele, 7 Arten & 3 Übungen

Das Adverb ist auch als Umstandswort bekannt. In diesem Artikel erklären wir dir anhand von Beispielen und einer Übersicht, welche Funktion Adverbien haben und welche Arten existieren. Daneben haben wir noch einige Übungen für dich vorbereitet.

Adverbien beziehen sich auf andere Wörter – beispielsweise auf Substantive. Dabei stellen sie weitere Informationen über diese bereit, unter anderem die Zeit oder den Ort einer Handlung.

Was ein Adverb ist

Was Adverbien sind

Das Adverb ist eine Wortart. Da es die näheren Umstände eines Vorganges oder einer Tätigkeit erklärt, nennt man es auch Umstandswort.

Dabei kann sich das Adverb auf ein Substantiv, ein Verb oder ein Adjektiv beziehen und es genauer beschreiben.

In der Regel lassen sich Adverbien (englisch: adverbs) nicht flektieren. Das heißt, dass du sie nicht in ihrem Geschlecht (Genus), ihrem Fall (Kasus) und in der Anzahl (Numerus) verändern kannst.

Adverb und adverbiale Bestimmung

Im Gegensatz zum Adverb ist die adverbiale Bestimmung (Adverbial) keine Wortart, sondern ein Satzglied. Adverbiale geben ähnlich wie die Adverbien Auskunft über Umstände – weswegen sie auch als Umstandsbestimmung bezeichnet werden.

Zusammen mit dem Objekt ist die adverbiale Bestimmung also eine Satzergänzung. Bei Adverbien handelt es sich in den meisten Fällen um einzelne Wörter, während adverbiale Bestimmungen Satzteile sind und damit aus mehreren Wörtern oder auch aus ganzen Sätzen bestehen können.

Beispiele:

  • Er rennt schnell. (adverbiale Bestimmung)
  • Sie wartete vergebens. (Adverb)

Hier erfährst du mehr über die verschiedenen Arten von adverbialen Bestimmungen samt Übungen.

Unterschied zwischen Adverb und Adjektiv

Unterschied zwischen Adverb und Adjektiv

Ähnlich wie die Adverbien sind Adjektive Wörter, die Dinge näher beschreiben – sie beziehen sich häufig auf Nomen und werden kleingeschrieben.

Adjektive kannst du mit der Frage “Wie ist…?” herausfinden, daher bezeichnen wir sie auch als sogenannte Wiewörter. Gelegentlich ist die Unterscheidung von Adverb und Adjektiv nicht so leicht.

Adverbien sind in ihrer Form jedoch immer unveränderlich – du kannst also keine Endung hinzufügen. Die Adjektive kannst du als Adjektiv oder Adverb gebrauchen – beim adjektivischen Gebrauch aber ohne Endung.

Beispiele:

  • Der spannende Kinofilm. (Adjektiv steht bei/vor dem Substantiv und hat eine Endung = adjektivischer Gebrauch)
  • Der Kinofilm ist spannend. (Adjektiv steht hinter dem Verb und hat keine Endung = adverbialer Gebrauch)

Arten von Adverbien + Beispiele

Arten von Adverbien + Beispiele

In diesem Kapitel erklären und veranschaulichen wir dir die verschiedenen Arten von Adverbien anhand von Beispielen.

Pronominaladverbien (Pro-Adverbien)

Das Pronominaladverb (auch Pro-Adverb) ist ein Adverb, dass die Stelle einer sogenannten Präpositionalgruppe einnimmt. Letzteres ist eine Wortgruppe, deren Kasus (Fall) von einer Präposition bestimmt wird.

Zur Erinnerung: Die Präposition ist auch als Verhältniswort bekannt und hilft dir, das Verhältnis zwischen zwei Wörtern auszudrücken. Pronominaladverbien sind auch als Präpositionaladverbien bekannt, da sie sich aus einer Präposition und einem Adverb zusammensetzen.

Beispiele:

  • da (Adverb) + hinter (Präposition) = dahinter (Pronominaladverb)
  • wo (Adverb) + bei (Präposition) = wobei (Pronominaladverb)
  • hier (Adverb) + durch (Präposition) = hierdurch (Pronominaladverb)
  • da (Adverb) + von (Präposition) = davon (Pronominaladverb)

Merke dir: Pronominaladverbien vertreten Satzglieder – sie können aber nur Sachverhalte oder Dinge ersetzen. Du benutzt sie vor allem, um Wiederholungen zu vermeiden.

  • dabei
  • dadurch
  • dafür
  • dagegen
  • dahinter
  • damit
  • darauf
  • hierbei
  • hieraus
  • hierum
  • hierüber
  • hierzu
  • hiermit
  • wobei
  • wonach
  • wogegen
  • wofür
  • worüber
  • wovor
  • wozu

Ausnahmen

Einzelne Personen kannst du nicht durch Pronominaladverbien austauschen. Möchtest du dich auf eine Person beziehen, dann verwendest du eine passende Präposition und ein Personalpronomen.

  • Beispiel: Ich fahre mit meiner Schwester einkaufen.

Um “meine Schwester” zu ersetzen, kannst du “mit ihr” benutzen. Ein Pronominaladverb an dieser einzusetzen, beispielsweise “damit”, wäre grammatikalisch nicht richtig.

Die Wörter “davon” und “darunter” sind jedoch Ausnahmen – die Pronominaladverbien können nämlich auch für Personen beziehungsweise Sammelnamen stehen (Beispiel: Die Mannschaft umfasst elf Personen, darunter jedoch nur einen Torwart.).

Modaladverbien

Modaladverbien

Die Modaladverbien sind in der Regel Umstandswörter der Art und Weise.

Sie können aber auch eine Erweiterung oder eine Hervorhebung bezeichnen. Du erfragst sie mit dem Fragewort “Wie?”.

Wir unterscheiden zwischen fünf verschiedenen Arten von Modaladverbien:

  1. Art und Weise (derart, genauso, folgendermaßen, irgendwie)
  2. Grad und Maß (äußerst, größtenteils, kaum, sehr)
  3. Erweiterung (ebenfalls, erstens, auch, außerdem)
  4. Einschränkungen (allerdings, jedoch, hingegen, immerhin)
  5. Hervorhebung (sogar, besonders, ausgerechnet, ziemlich)

Hier die Anwendung der verschiedenen Modaladverbien im Satz:

  • Der Kaffee schmeckt genauso gut wie zu Hause. (Art und Weise)
  • Die Straßenbahn war größtenteils leer. (Grad und Maß)
  • Hier kannst du ebenfalls gut arbeiten. (Erweiterung)
  • Wir hatten jedoch nur wenig Spaß. (Einschränkung)
  • Das Konzert hat mir besonders gut gefallen. (Hervorhebung)

Nachfolgend findest du eine Tabelle mit den gängigsten Modaladverbien.

Art und Weise Grad und Maß ErweiterungEinschränkung Hervorhebung
hinterrückseinigermaßen außerdemnurvielleicht
schnell äußerst auchjedochzweifellos
keineswegs kaum ebenfallszumindest bestimmt
schwerlich überaus ansonstenallerdingsausgerechnet
selten sehr sonst jedoch etwas
ziemlich genug überdies hingegen sogar
derartfast erstensimmerhin besonders
anders folgendermaßenzweitens wenigstens recht
vergebensganz drittens kurzerhand allenfalls
insgeheimgenauso ferner doch einzig
eilends gernzudemausschließlich bestenfalls

Lokaladverbien

Lokaladverbien

Die Lokaladverbien sind auch als lokale Adverbien oder Ortsadverbien bekannt.

Sie unterteilen sich in zwei Arten:

  1. Lageadverbien
  2. Richtungsadverbien (direktionale Adverbien)

Die Lageadverbien geben dir Auskunft über einen Ort, wohingegen die Richtungsadverbien zusätzlich die Richtung eines Geschehens angeben.

Du kannst Letztere verwenden, wenn du beschreiben möchtest, wie sich eine Person oder ein Gegenstand zu einem bestimmten Platz bewegt. Beide Arten von Adverbien kannst du mit der jeweiligen Kontrollfrage unterscheiden:

  • Lageadverb: Wo?
  • Richtungsadverb: Wohin? Woher?

Beispiele:

  • Die Bahn hält an dem Gleis.
    Wo hält die Bahn? An dem Gleis.
  • Der Stift liegt auf dem Tisch.
    Wo liegt der Stift? Auf dem Tisch.
  • Ich gehe in den Supermarkt.
    Wohin gehe ich? In den Supermarkt.
  • Sie kommt aus Spanien.
    Woher kommt sie? Aus Spanien.

Hier findest du eine Tabelle von gängigen Lokaladverbien.

LageadverbienRichtungsadverbien
hier vorwärts
dort runter
daherab
links dorthin
vornhindurch
überall umher

Temporaladverbien

Temporaladverbien

Die Temporaladverbien liefern dir Informationen über ein zeitliches Geschehen.

Dazu machen sie Angaben zu einem Zeitraum, einer Dauer oder zu einer zeitlichen Wiederholung/Häufigkeit.

Du kannst sie anhand ihrer Bedeutung in sechs verschiedene Gruppen einteilen:

  1. Gegenwart (heute, jetzt, gerade)
  2. Vergangenheit: (gestern, damals, früher)
  3. Zukunft (bald, künftig, später)
  4. Wiederholung (montags, jährlich, zweimal)
  5. Zeitdauer (weiterhin, noch, lange)
  6. Zeitpunkt (seitdem, dann, anfangs)

Beispiele:

  • Ich gehe morgen zum Arzt.
  • Früher war vieles anders.
  • Er war anfangs noch sehr schüchtern.
  • Dienstags gehe ich immer ins Fitnessstudio.
  • Seitdem ich mich gesünder ernähre, fühle ich mich viel besser.
  • Künftig werden wir das anders handhaben.
  • Es wird noch lange so weitergehen.

Wie du siehst, kannst du Temporaladverbien in allen Zeiten verwenden – sowohl in der Zukunft als auch in der Gegenwart oder Vergangenheit.

Sie liefern die Antworten auf folgende Fragen:

  • Wann?
  • Ab wann? / Seit wann?
  • Wie lange?
  • Bis wann?
  • Wie oft?

Kausaladverbien

Kausaladverbien

Die Kausaladverbien geben Hinweise auf die näheren Umstände eines Geschehens – sie bezeichnen eine Grund-Folge-Beziehung.

Du kannst sie untergliedern nach:

  1. Grund (darum, nämlich, daher)
  2. Folge (folglich, demzufolge, also)
  3. Zweck (hierfür, dazu, darum)
  4. Einräumung (dennoch, trotzdem, nichtsdestotrotz)
  5. Bedingung (sonst, ansonsten, notfalls)

Beispiele:

  • Das Projekt hätte besser sein können, dennoch bin ich zufrieden.
  • Er hat kaum für den Test gelernt, daher ist seine Benotung schlecht ausgefallen.
  • Wir müssen einkaufen gehen, sonst können wir nicht kochen.
  • Ihr Auto sprang nicht an, folglich musste sie die Bahn nehmen.
  • Er möchte abnehmen, darum treibt er jetzt Sport.

Das Kausaladverb kannst du mit folgenden Kontrollfragen erfragen:

  • Wieso?
  • Weshalb?
  • Warum?

Merke dir: Zwischen den obigen Fragen existiert kein (semantischer) Unterschied. Sie sind gleichbedeutende Synonyme und lassen sich gegeneinander austauschen.

Relativadverbien

Bei den Relativadverbien handelt es sich um Satzglieder, welche sich in den meisten Fällen auf den vorherigen Satz beziehen. Sie liefern also zusätzliche Informationen über eine Aussage, indem sie einen Relativsatz einleiten und dabei die Funktion eines Adverbials erfüllen.

Anschließend findest du die wichtigsten Relativadverbien:

  • Was: Sie hat sich sehr ins Zeug gelegt, was ich bemerkenswert fand.
  • Wo: Ich gehe dort surfen, wo die Wellen am höchsten sind.
  • Wofür: Das ist etwas, wofür ich kein Verständnis habe.
  • Worüber: Der Stein, worüber ich gestolpert bin, lag mitten im Weg.

Vorsicht: Relativsätze kannst du nicht nur mit Relativadverbien einleiten, sondern auch mit Relativpronomen.

Das Relativadverb bezieht sich aber immer auf einen kompletten Satz und bleibt daher unverändert in seiner Form. Das Relativpronomen bezieht sich hingegen auf ein spezifisches Verb – daher musst du es an Kasus, Genus und Numerus des jeweiligen Nomens anpassen.

Frageadverbien

Frageadverbien

Die Frageadverbien stehen am Satzanfang und leiten Ergänzungsfragen ein.

Sie sind zudem nicht veränderbar und müssen daher auch an der ersten Position eines Satzes stehen.

Frageadverbien fallen in die sogenannten Adverbkategorien. Sie gehören also beispielsweise zu den Kausal- oder Modaladverbien.

Wir untergliedern sie folgendermaßen:

  1. temporale Frageadverbien (wann, wie oft, wie lange)
  2. kausale Frageadverbien (warum, weshalb, wieso)
  3. lokale Frageadverbien (wohin, woher, wo)
  4. modale Frageadverbien (wie)
  5. Präpositionaladverbien (worüber, wonach, wofür)

Beispiele:

  • Sie geht zweimal die Woche zum Tennisplatz.
    Wie oft geht sie zum Tennisplatz? Zweimal die Woche.
  • Sie kann nicht vorbeikommen, weil sie lernen muss.
    Warum kann sie nicht vorbeikommen? Weil sie lernen muss.
  • Ihre Verwandtschaft kommt aus Indien.
    Woher kommt ihre Verwandtschaft? Aus Indien.
  • Er fühlt sich heute sehr schlecht.
    Wie fühlt er sich heute? Sehr schlecht.
  • Sie müssen über die Straße laufen.
    Worüber müssen sie laufen? Über die Straße.

Übungen zum Adverb (Umstandswort)

Übungen zum Adverb (Umstandswort)

Das theoretische Wissen zu den Adverbien hast du jetzt gelernt.

Mit den folgenden Übungen kannst du die Theorie noch einmal praktisch vertiefen. Die Lösungen findest du zum Aufklappen unter den jeweiligen Übungen.

Adverb: Übung 1

Für die erste Übung musst du das passende Adverb in die Lücke eines Satzes einfüllen. Jedes der folgenden Adverbien kannst du nur einmal benutzen:

ebenfalls, kaum, immerhin, dort, künftig, dort, äußerst, genauso, demzufolge, dienstags

  1. Sie war ______ erbost über sein Verhalten
  2. Er konnte ______ gut singen wie sein Freund.
  3. ______ kannst du dir Essen kaufen.
  4. Wir werden das ______ anders handhaben.
  5. Ich habe immer ______ um 12 Uhr ein Meeting.
  6. Der Bus hatte Verspätung, ______ kam sie zu spät.
  7. Ich wünsche dir ______ ein schönes Wochenende.
  8. ______ konnten wir dir eine Freude machen.
  9. Es war ______ auszuhalten.
  10. Die Zuschauer waren ______ erfreut.
  1. Sie war äußerst erbost über sein Verhalten.
  2. Er konnte genauso gut singen wie sein Freund.
  3. Dort kannst du dir essen kaufen.
  4. Wir werden das künftig anders handhaben.
  5. Ich habe immer dienstags um 12 Uhr ein Meeting.
  6. Der Bus hatte Verspätung, demzufolge kam sie zu spät.
  7. Ich wünsche dir ebenfalls ein schönes Wochenende.
  8. Immerhin konnten wir dir eine Freude machen.
  9. Es war kaum auszuhalten.
  10. Die Zuschauer waren überaus erfreut.

Adverb: Übung 2

Finde heraus, um welche Art der Adverbien es sich bei dem entsprechend markierten Wort handelt.

  1. Der Kuchen wurde von den Gästen größtenteils aufgegessen.
  2. Der Ausflug hat sehr viel Spaß gemacht, allerdings war er auch sehr anstrengend.
  3. Kannst du noch einmal erklären, worüber wir gesprochen haben?
  4. Sie verließ kurzerhand den Laden.
  5. Künftig wird das Orchester mehr Auftritte haben.
  6. Es wurde schnell dunkel, daher benötigten sie unterwegs Taschenlampen.
  7. Morgen habe ich einen Termin beim Friseur.
  8. Meine Nachbarin hat mich mit einem Geschenk überrascht, wofür ich mich bei ihr bedankt habe.
  9. Wir können notfalls auch ein Pflaster besorgen.
  10. Wie oft muss die Gruppe proben?
  1. Der Kuchen wurde von den Gästen größtenteils aufgegessen. = Modaladverb (Grad und Maß)
  2. Der Ausflug hat sehr viel Spaß gemacht, allerdings war er auch sehr anstrengend. = Modaladverb (Einschränkung)
  3. Kannst du noch einmal erklären, worüber wir gesprochen haben? = Pronominaladverb
  4. Sie verließ kurzerhand den Laden. = Modaladverb (Einschränkung)
  5. Künftig wird das Orchester mehr Auftritte haben. = Temporaladverb
  6. Es wurde schnell dunkel, daher benötigten sie unterwegs Taschenlampen. = Kausaladverb
  7. Morgen habe ich einen Termin beim Friseur. = Temporaladverb
  8. Meine Nachbarin hat mich mit einem Geschenk überrascht, wofür ich mich bei ihr bedankt habe. = Relativadverb
  9. Wir können notfalls auch ein Pflaster besorgen. = Kausaladverb
  10. Wie oft muss die Gruppe proben? = Frageadverb

Adverb: Übung 3

Damit du die dritte Übung meisterst, musst du die folgenden Adverbien nach ihrer Art ordnen.

genug, hieraus, nämlich, lange, weiterhin, nichtsdestotrotz, darauf, sehr, selten, dafür, darum, jährlich, noch, sonst, wobei, vielleicht

Temporaladverbien

  • lange, weiterhin, jährlich, noch

Kausaladverbien

  • nämlich, nichtsdestotrotz, darum, sonst

Pronominaladverbien

  • hieraus, darauf, dafür, wobei

Modaladverbien

  • genug, sehr, selten, vielleicht
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