Anagramm: 5 Merkmale & 8 Tipps zum Lösen (+ 20 Beispiele)
Ein Anagramm ist ein rhetorisches Mittel zur Verschlüsselung und eine beliebte Form des Rätsels. Wir verraten dir, was seine wichtigsten Merkmale sind und haben acht Tipps zum Lösen sowie 20 Beispiele für dich.
Wir haben alles Wissenswerte über das Anagramm für dich zusammengestellt. Zunächst findest du eine Definition und Abgrenzungen zu verwandten rhetorischen Mitteln. Im Anschluss erfährst du Informationen zur Hintergrundgeschichte wie den Ursprung des Anagramms und sein Vorkommen in der Literatur, als Schüttelrätsel und Verschlüsselung.
Danach findest du die wichtigsten Merkmale des Anagramms auf einen Blick und Tipps zum Lösen eines solchen Rätsels. Zum Schluss haben wir dann noch 20 Beispiele zum Rätseln mit Lösungen für dich.
Wissenswertes über das Anagramm
Das Anagramm ist nach wie vor ein beliebtes Stilmittel, das sich in der Literatur als Verschlüsselung oder Rätsel findet. Im Folgenden findest du alles, was du über das Anagramm wissen solltest. Wir haben eine Definition sowie Abgrenzungen zu ähnlichen rhetorischen Mitteln wie dem Palindrom, dem Ambigramm und dem Pangramm.
Definition von Anagramm
Das Anagramm (engl. "anagram”) wird auch "Letterwechsel” oder "Schüttelwort” genannt. Es ist ein Wort oder eine Abfolge von mehreren Worten, die eigentlich aus einem oder mehreren anderen Worten gebildet werden. Es werden also neue Worte aus Buchstaben gebildet, die eigentlich anderen Worten entspringen.
Hierbei werden nicht nur Teile anderer Worte verwendet, sondern immer alle vorhandenen Buchstaben. Zum Beispiel ist "Lehm” ein Anagramm von "Mehl” oder "Helm”; "Maus” ist ein Anagramm von "Saum”. In der Literatur wird gern auch ein Bedeutungszusammenhang zwischen den Anagrammen geschaffen.
Unterschied zum Palindrom
Ein Palindrom lässt sich sowohl vorwärts als auch rückwärts lesen, da sich die Reihenfolge der Buchstaben in der Mitte spiegelt. Ein klassisches Beispiel für ein Palindrom ist das Wort "Lagerregal”. Es bedeutet von vorne oder von hinten gelesen dasselbe. Genauso ist es bei dem Namen "Anna” oder dem Begriff "Rentner”.
Unterschied zum Ambigramm
Ein Ambigramm ist nochmal komplexer und es gibt weniger Beispiele. Ambigramme sind Wörter oder Symbole, die nach einer Wendung um 180 Grad immer noch genauso aussehen wie zu Beginn. Ein Beispiel ist das Wort "SOS”, das, egal ob man es Überkopf liest, immer wie SOS aussieht.
Häufig haben Ambigramme auch keine bestimmte Bedeutung, wie die Marke "opodo”. Sie ist allerdings einprägsam und im Schriftbild anschaulich. Manchmal wird das Schriftbild auch grafisch verändert, um ein Ambigramm zu erhalten.
Pangramm
Eine Sonderform des Anagramms ist das sogenannte "Pangramm”, das alle Buchstaben des Alphabets enthalten muss. Es ist relativ selten und wird beispielsweise dazu verwendet, um eine Schriftart mit jedem Buchstaben darzustellen.
Ein Beispielsatz ist: "Zwölf Boxkämpfer jagen Viktor quer über den großen Sylter Deich.” Mit 54 Buchstaben kommen manche Buchstaben hier zweimal vor, doch dafür werden sogar das Eszett (ß) und Umlaute (ä, ö, ü) mit aufgenommen.
Ursprung und Vorkommen
Als Begründer des Anagramms gilt der antike griechische Dichter und Grammatiker Lykophron aus Chalkis, der von etwa 320–280 vor Christus gelebt hat. Das ursprüngliche Anagramm aus seiner Hand war eine schmeichelhafte Umstellung eines Namens. Er anagrammierte den Namen des Königs Ptolemaios II. und änderte somit seine Bedeutung in "von Honig”. Ähnliche Namensanagramme findest du in unseren Beispielen.
Das Anagramm kann als eigene Kunstform betrachtet werden, als Buchstabenspiel, Verschlüsselung und Rätsel. In der Literatur gibt es sogar getanzte Anagramme, wie in Dante Alighieris Drama "Divina Commedia” ("Göttliche Komödie”), in der jeder Tänzer einen Buchstaben trägt.
Epochen, in denen das Anagramm besonders beliebt war, sind der Surrealismus und der Dadaismus. Beispiele für Vertreter sind die Schriftstellerin und Zeichnerin Unica Zürn und der Schriftsteller und bildende Künstler Gerhard Rühm.
Doch auch in zeitgenössischen Texten wird das Anagramm immer wieder aufgegriffen. Zu nennen ist hier Walter Moers, der in seine Romane immer wieder Anagramme einbaut (Beispiel: "Ohjann Golgo von Fontheweg” für "Johann Wolfgang von Goethe”.
Bekannt ist ebenfalls das Anagramm aus J. K. Rowlings "Harry Potter”-Romanen "Tom Vorlost Riddle” für "Ist Lord Voldemort”. Im Englischen Original heißt es "Tom Marvolo Riddle” als Anagramm für "I am Lord Voldemort”.
Das Anagramm als Verschlüsselung
Wenn eine wertvolle Erkenntnis oder ein Geheimnis verschlüsselt werden soll, bietet sich ein Anagramm an. Wer nicht weiß, was hinter dem scheinbar ‘sinnlosen’ Text verborgen liegt, denkt sich vermutlich nichts dabei. Wer aber weiß, dass es eine Botschaft zu entschlüsseln gibt, kann diese mit etwas Mühe auch herausfinden.
Das bekannteste Beispiel eines Anagramms ist das von Galileo Galilei: "SMAISSMRMILMEPOETALEVMIBVNENVGTTAVIRAS”. Aufgeschlüsselt würde es heißen: "Altissimvm planetam tergeminvm observavi”. Übersetzt man diesen lateinischen Text bedeutet er: "Ich beobachtete den höchsten Planeten in dreigestaltiger Form”.
Die Anagrammierung war in der Wissenschaft früher ein Mittel, um seine These bereits zu publizieren, bevor Beweise für sie gefunden wurden. Konnte die These bestätigt werden, hatte der Wissenschaftler die Möglichkeit sich auf das Anagramm zu berufen und so zu beweisen, dass er sie nicht erst hinterher aufgestellt hat.
Das Anagramm als Schüttelrätsel
Nicht nur als Verschlüsselung, auch als Rätsel ist das Anagramm beliebt. Hierbei wird ein Wort vorgegeben, das eigentlich eine andere Bedeutung hat. Diese Bedeutung oder auch mehrere Bedeutungen müssen beim Rätseln herausgefunden werden.
Manchmal gibt es auch Buchstabensalate, bei denen das Wort durch Zusammensetzen herausgefunden werden muss, zum Beispiel steht "Flaufau” für "Auflauf” und "Okfphcsmrezne” für "Kopfschmerzen”. Richtige Anagramme haben allerdings immer einen Sinn und bilden bereits existierende Worte. Buchstabensalate sind willkürlich zusammengewürfelte Buchstaben, aus denen ein neues Wort entstehen soll.
Merkmale eines Anagramms
Der Begriff "Anagramm” kommt vom griechischen "anagraphein”, das so viel wie "umschreiben” bedeutet. Das Hauptmerkmal eines Anagramms ist also, etwas so umzuschreiben, dass es einen neuen Sinn erhält. Es verbirgt somit entweder die eigentliche Bedeutung oder es soll in Form eines Rätsels aufgeschlüsselt werden.
Autoren verwenden häufig Anagramme als Pseudonym. So könnte aus "Lisa Mustermann” zum Beispiel "Marie Nalustnams” werden. Im Folgenden findest du alle wichtigen Merkmale des Anagramms auf einen Blick. So erkennst du es schneller, kannst es interpretieren und auch selbst leichter Anagramme erstellen.
- Anagramme verbergen einen anderen Sinn.
- Sie können aus einem oder mehreren Wörtern bestehen.
- Diese Wörter gibt es bereits und sie sind sinnbehaftet.
- Der augenscheinliche Sinn soll vom eigentlichen ablenken.
- Anagramme können als Verschlüsselung oder Rätsel funktionieren.
Anagramm lösen: 8 Tipps
In diesem Kapitel erfährst du, wie du Anagramme lösen kannst. Zum Beispiel ist es wichtig, eine geeignete Umgebung zu schaffen, damit du dich konzentrieren kannst. Außerdem solltest du dir ab und an eine Pause gönnen, wenn du mal nicht weiterkommst.
Ebenso hilfreich kann es sein, die Wortkombinationen zu visualisieren und so vielleicht bereits Wortteile zu finden, die dir beim Ermitteln der Lösung helfen. Eine gute Übung ist es auch selbst Anagramme zu erstellen, mit einem Rätselbuch zu üben, Scrabble zu spielen oder einen Anagramm-Generator auszuprobieren.
Eine Umgebung zum Konzentrieren schaffen
Anagramme lösen ist eine gute Technik, um deinen Fokus und deine Konzentrationsfähigkeit zu verbessern. Allerdings solltest du, um sie zu lösen auch eine Umgebung schaffen, in der du dich gut konzentrieren kannst.
Höre leise Musik, um Störgeräusche auszublenden, begib dich in einen ruhigen und ungestörten Raum und leg das Handy weg, damit du nicht abgelenkt wirst. Versuche dann eine Weile das Anagramm zu lösen, bis du dich nicht mehr konzentrieren kannst. Pausen sind ebenfalls wichtig zum Rätseln, wie du im folgenden Tipp erfahren wirst.
Pausen machen
Pausen sind sehr wichtig beim Rätseln, um Spaß zu behalten. Strengst du dich zu lange zu sehr an, ohne Erfolg zu haben, macht sich Frustration breit. Um dem vorzubeugen und die Geduld nicht zu verlieren, solltest du Pausen von etwa zehn Minuten machen. Manchmal kann es auch hilfreich sein, für den Tag mit dem Rätseln aufzuhören und erst am nächsten Tag mit frischem Blick wieder ans Werk zu gehen.
Möglichkeiten visualisieren
Es gibt viele Kombinationsmöglichkeiten mit den Buchstaben eines Anagramms. Um wirklich ein sinnhaftes Wort herauszubekommen, solltest du diese Möglichkeiten aufschreiben beziehungsweise aufmalen. Schreibe dazu das Anagramm auf ein Blatt Papier und bilde aus den einzelnen Buchstaben neue Wörter oder Wortteile.
Diese schreibst du unter das Anagramm und verbindest die Buchstaben miteinander. Wenn es dir hilft, kannst du sie auch durchstreichen. So gehst du weiter vor, bis du auf dem richtigen Weg bist und weißt, welche Kombinationen du nicht mehr ausprobieren musst.
Wortteile finden
Um Wortteile in einem Anagramm zu finden, musst du typische Wortmuster erkennen können. Diese Wortmuster sind häufige Zusammensetzungen bei Wörtern und werden auch als Affixe bezeichnet.
Affixe bestehen aus Präfixen und Suffixen. Präfixe stehen vor dem Wort wie "Ver-” bei "Versprechen”, "Verlesen” oder "Vermalen”. Suffixe werden an ein Wort angehangen wie "-keit” in "Dankbarkeit” oder "Fröhlichkeit”.
Suche also nach solchen Verbindungen und wirf außerdem einen Blick auf Buchstaben, die häufig zusammen vorkommen wie "sch”, "ch”, "st” oder "en”. Weitere Affixe sind: "zer-”, "be-”, "ge-”, "-heit”, "-ig” oder "-isch”.
Selbst Anagramme erstellen
Indem du selbst Anagramme erstellst, entwickelst du ein besseres Gespür für die Vorgehensweise. So lernst du automatisch, wie du Anagramme lösen kannst. Außerdem sind deine selbst erstellten Anagramme eine gute Übung für Kinder, um neue Wörter zu lernen.
Natürlich sollten sie für Kinder besonders einfach sein wie "Sie” und "Eis” oder "Star” und "Rast”. Kennst du einen Rätselfan, kannst du auch deine Glückwünsche zum Geburtstag als Anagramm verschlüsseln. Schreibe die Lösung für den Notfall auf die Rückseite oder leg einen kleinen Zettel mit der Lösung in einen Umschlag.
Mit Scrabble üben
Scrabble ist ein Spiel, bei dem aus einem Buchstabensalat Worte gebildet werden. Es kommt vor, dass sich aus den verfügbaren Buchstaben ein oder mehrere Wörter bilden lassen. Beim Spielen kommst du also öfter mit Anagrammen in Berührung und kannst deine Rätselfähigkeiten trainieren. Rätsel, die nur aus Anagrammen bestehen, nennt man Schüttelrätsel.
Rätselbuch besorgen
Rätselbücher gibt es in den unterschiedlichsten Ausführungen. Manche von ihnen gibt es nur mit Kreuzworträtseln, andere nur mit Sudoku. Wenn du das Rätseln üben willst, solltest du dir am besten ein gemischtes Rätselbuch kaufen.
So betreibst du regelmäßig Gehirnjogging und bleibst mental fit. Deine Rätselfähigkeiten werden sich verbessern, du wirst viel mit Worten umgehen und somit auch bei Anagrammen schneller auf eine Lösung kommen. Ein gemischtes Rätselbuch sorgt außerdem für Abwechslung und vermeidet, dass du Automatismen beim Lösen entwickelst.
Mit einem Anagramm-Generator üben
Beim Anagramm lösen und erstellen kann dir auch ein Anagramm-Generator helfen. Du gibst online einfach ein Wort ein und er verrät dir, welche Wortkombinationen möglich sind. Je sinnvoller deine Anagramme klingen, umso besser sind sie getarnt.
Wenn du dich ein wenig mit einem solchen Generator und seinen Möglichkeiten beschäftigst, entwickelst du ein besseres Gespür für Anagramme und kannst sie in Zukunft schneller lösen.
Anagramme: 20 Beispiele zum Lösen
Es gibt komplexe Sätze oder Wortfolgen, die ihren eigentlichen Sinn hinter einem Anagramm verbergen. Sie sind nur sehr schwer zu entschlüsseln, da es so viele Möglichkeiten gibt. Meist steckt hinter solchen Verschlüsselungen eine Technik, die nur eingeweihte Menschen kennen.
Anagramme können allerdings auch Spaß machen, wenn sie als leichtes Rätsel entschlüsselt werden können. Hierbei genügen meist einzelne Wörter, die den Rätselspaß ermöglichen. Je länger das Wort, umso schwieriger ist es, den verborgenen Sinn aufzulösen. Im Folgenden findest du kurze Anagramme und Anagramme aus Namen, die einen Hinweis darauf geben, welche Person gesucht wird.
- Ferien
- Kater
- Hasen
- Lampe
- Asche
- Rätseln
- Regentag
- Tor
- Atlas
- Chanel
- Atheismus
- Brei
- Karton
- Tafeln
- Leben
- Schande
- Bereichern
- Lehrt in Armut
- Tom Vorlost Riddle
- Etablierte Sinn
Lösungen
- Reifen, Feiern
- Karte, Kreta
- Sahne
- Ampel, Palme
- Sache, Achse
- Lästern
- Angeregt, getragen
- Rot, Ort
- Salat
- Lachen
- Mietshaus
- Bier, Brie
- Kontra
- Elefant
- Nebel, Elben
- Schaden
- Einbrecher
- Martin Luther
- Ist Lord Voldemort
- Albert Einstein