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Kolumne: Definition, 3 Fakten & 12 Tipps zum Schreiben

Eine Kolumne ist eine kurze Textform in der Presse sowie in Print- und Online-Medien. Sie gibt die persönliche Meinung der Verfasserin oder des Verfassers wieder und erscheint meist regelmäßig. Wir haben eine Definition, den Aufbau und Inhalt einer Kolumne sowie hilfreiche Tipps zum Schreiben.

Nicht jeder Meinungstext ist gleich eine Kolumne. Sie unterscheidet sich beispielsweise in einigen Punkten vom Blog, der Glosse oder dem Kommentar.

Um eine gute Kolumne zu schreiben, musst du vor allem präzise und prägnant formulieren. Deine Meinung sollte gut begründet und geeignet sein, andere Menschen zu überzeugen. Wir erklären dir, wie dir das gelingt.

Definition: Was eine Kolumne ist

Definition: Was eine Kolumne ist

In Zeitungen und Zeitschriften ist eine Kolumne ein kurzer journalistischer Meinungsbeitrag. Er erscheint meist an der immer gleichen Stelle im Printmedium und trägt auch immer den gleichen Titel, unabhängig vom konkreten Thema der Kolumne.

Der Text gibt die persönliche Meinung und Sichtweise einer Person wieder. Dadurch kann sie durchaus polarisieren. Die Kolumne ist der Ort, an dem sehr unterschiedliche Menschen zu Wort kommen können, auch wenn sich die Zeitung als Ganzes nicht mit dem Inhalt identifiziert.

Geschrieben werden Kolumnen teilweise von Redakteurinnen und Redakteuren, teilweise von renommierten Gastautorinnen und -autoren. Personen, die regelmäßig Kolumnen veröffentlichen, werden auch als Kolumnistinnen und Kolumnisten bezeichnet.

Der Begriff "Kolumne" kommt vom lateinischen "columna", was "Stütze" oder "Säule" bedeutet. Gemeint ist damit eine Textspalte in der Zeitung. Die Kolumne geht üblicherweise über eine kurze Spalte in der Zeitung nicht hinaus.

Heute kommen Kolumnen nicht nur in Printmedien vor, sondern auch in Onlinemedien. Sie können die Form von Texten oder Videos haben und werden zum Beispiel in Medienformaten wie Spiegel Online oder Zeit Online regelmäßig veröffentlicht.

Unterschied zu Blog, Kommentar und Glosse

Bei persönlichen Blogs oder ähnlichen Formaten spricht man üblicherweise nicht von Kolumnen. Der Begriff "Kolumne" bezieht sich auch heute noch auf ein journalistisches Format, das in erster Linie in den Print- oder Online-Angeboten von Medienhäusern erscheint.

Die Kolumne ist eine Sonderform des journalistischen Kommentars. Während sich ein Kommentar meinungsbildend auf eine aktuelle Nachricht bezieht, kann die Kolumne unabhängig von Nachrichten sein. Außerdem muss ein Kommentar keine Regelmäßigkeit haben, eine Kolumne normalerweise schon.

Ebenfalls nahe verwandt ist die Glosse. Allerdings zeichnen sich Glossen durch einen sehr ironischen oder sarkastischen Schreibstil aus. Das ist bei der Kolumne nicht unbedingt der Fall.

Erfahre hier mehr über die Glosse (+ Beispiele). 

Aufbau einer Kolumne

Aufbau einer Kolumne

In Printmedien stehen Kolumnen immer an der gleichen Stelle und sie haben den immer gleichen Titel. Der Titel ist neutral gefasst, sodass er zu den unterschiedlichsten Themen passt. Er macht gleichzeitig deutlich, dass es sich um einen öffentlichen Meinungsbeitrag handelt.

Die Regelmäßigkeit oder Abfolge, in der eine Kolumne erscheint, ist unterschiedlich. Manche Medien veröffentlichen täglich Kolumnen, andere wöchentlich oder monatlich. Es können sich auch mehrere verschiedene Kolumnen abwechseln.

Der Titel kann zum Beispiel "Hinterfragt", "Blickwinkel", "Gute Frage" oder "Schon gehört?" lauten. Solche Titel haben Wiedererkennungswert, machen neugierig, erleichtern die Identifikation und passen zu jedem Inhalt.

Wenn die Kolumne zu einem bestimmten Themengebiet passt, kann sie natürlich einen konkreteren Titel haben. Auch dann kehrt der Titel aber unabhängig vom konkreten Inhalt immer wieder.

In vielen Fällen haben die Kolumnen eines Mediums feste Autorinnen und Autoren. Dadurch entsteht ein einzigartiger Stil, den die Leserinnen und Leser schnell wiedererkennen.

Eine Kolumne ist eher kurz, durchschnittlich kann man von etwa 400 bis 500 Wörtern ausgehen. Dadurch braucht die Kolumne in vielen Fällen keine Zwischenüberschriften, sondern wird einfach als fortlaufender Text geschrieben.

Meist startet der Text mit einer Einleitung, die das Thema aufwirft und eine These in den Raum stellt. Hier passen auch Alltagsbeobachtungen oder originelle Behauptungen gut hin. Anschließend stellt der Hauptteil die Meinung der Autorin oder des Autors dar. Der Text endet meist mit einer Pointe oder einem kurzen Fazit.

Inhalt einer Kolumne

Inhalt einer Kolumne

Kolumnen können jedes beliebige Thema beinhalten. Häufig orientieren sie sich an aktuellen Nachrichten oder Meinungsthemen, aber nicht immer.

Eine Kolumne kann im Thema völlig frei sein oder ein Oberthema haben. Zum Beispiel gibt es Kolumnen zu Kochthemen, Gesundheitsthemen, Wissenschaft, Benimmregeln, Alltagssorgen, Elternschaft, Wirtschaft und vielen anderen Bereichen.

Welche Inhalte zur Kolumne passen, hängt sehr stark vom Medium ab, in dem sie erscheint. Viele Zeitungen, Zeitschriften und Onlinemagazine haben mehrere Kolumnen mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten. Diese wechseln sich in einem festgelegten zeitlichen Rahmen ab.

Sprachlich ist die Kolumne etwas lockerer als die meisten anderen journalistischen Texte. Der Tonfall darf ruhig auch etwas provokanter sein. Schließlich gibt er eine Einzelmeinung wieder und nicht die Meinung der gesamten Redaktion.

Damit dies deutlich wird, setzt man die Kolumne optisch vom Rest der Zeitung oder Zeitschrift ab. Das geschieht zum Beispiel durch einen Balken, eine veränderte Schriftgröße oder -farbe oder einfach durch die schon bekannte Überschrift. So wird für die Leserschaft klar, dass es sich um einen Meinungstext handelt.

Im Unterschied zu den meisten anderen Zeitungstexten wird eine Kolumne vor der Veröffentlichung nicht verändert oder redigiert. Sie erscheint also genau so, wie sie die Autorin oder der Autor geschrieben hat.

Kolumnistinnen und Kolumnisten haben meist einen unverwechselbaren Stil, in dem sie ihre Texte schreiben. Manche sprechen von einem Alter Ego, das sie beim Schreiben ihrer Texte annehmen, sodass der Sprachstil immer ähnlich ist.

Kolumnen sind fast immer in Ich-Form geschrieben und erzählen oft von alltäglichen Begebenheiten. Diese können dann in einen größeren Zusammenhang gesetzt werden.

Kolumne schreiben: Tipps für gelungene Texte

Kolumne schreiben: Tipps für gelungene Texte

Du möchtest selbst eine Kolumne schreiben und sie vielleicht einer Zeitung oder Zeitschrift anbieten? Mit unseren Tipps gelingen dir gute Texte viel leichter.

Wähle ein Thema, in dem du dich gut auskennst

Bei Kolumnen bist du frei in der Themenwahl. Damit dir die Texte gut von der Hand gehen, solltest du ein Thema wählen, mit dem du dich gut auskennst. Nur dann kannst du eine überzeugende Meinung vertreten.

Allerdings sollte es sich auch um ein Thema handeln, das genügend andere Menschen anspricht. Ausnahme: Wenn du die Kolumne in einem Fachmagazin veröffentlichen willst, darf es natürlich spezieller werden.

Wenn du noch keine Ideen hast, denke an deinen Alltag, deine Interessen, deinen Beruf und deine Hobbys. Welchen Themen begegnest du dort immer wieder, die sich für eine wiederkehrende Kolumne eignen würden?

Kreatives Schreiben: Dos und Don’ts für Autoren.

Passe deine Themen an das Medium an

Wenn du ein spezielles Medium im Sinn hast, dem du deine Texte anbieten willst, sollten deine gewählten Themen natürlich gut dazu passen:

  • Ein regionales Medium wie eine Lokalzeitung sollte auch regionale Besonderheiten und Ereignisse thematisieren
  • Wenn du ein allgemeineres Thema verwendest, versuche trotzdem, einen regionalen Bezug herzustellen. Wenn das Medium ein Oberthema hat, dann sollte sich das Thema der Kolumne gut einfügen
  • Verwendest du ein Online-Medium für überwiegend junge Lesende solltest du dich sprachlich anpassen

Falls du zunächst das Schreiben von Kolumnen üben willst, dann bist du natürlich ganz frei in der Wahl der Themen. Einschränkungen gibt es erst dann, wenn du ein bestimmtes Medium anschreiben willst. Natürlich kannst du auch erst das Thema festlegen und dann auf die Suche nach einem passenden Medium gehen.

Finde Einzelthemen zu deinem Bereich

Innerhalb deines Themas solltest du durchaus für Abwechslung sorgen. Wenn du zum Beispiel über den Alltag mit Kindern berichtest, kannst du einmal über Stoffwindeln, einmal über nervige Eltern auf dem Spielplatz und einmal über die Suche nach einem guten Kinderarzt schreiben.

Mache dir am besten schon zu Beginn eine Liste mit möglichen Einzelthemen. Dann gehen dir beim Schreiben nicht so leicht die Ideen aus. Im Lauf der Zeit werden ganz sicher noch viele weitere Textideen hinzukommen. Aber im Zweifel kannst du dich bei diesem Ideenpool bedienen.

Schreibe Kolumnen in der Ich-Form

Schreibe Kolumnen in der Ich-Form

Eine Kolumne ist ein sehr persönlicher Text, der deine eigene Meinung und Sichtweise beschreibt. Deshalb darf und soll er in der Ich-Form geschrieben sein.

Achte darauf, dass du die Perspektive im Lauf des Textes nicht wechselst. Du schreibst aus deinem Blickwinkel. Das wird durch die Ich-Perspektive für die Leserinnen und Leser besonders klar.

Ein weiterer Vorteil der Ich-Form: Deine Leserinnen und Leser können sich leichter mit dir identifizieren und fühlen sich stärker persönlich angesprochen. Persönliche Erlebnisse und Erfahrungen verstärken dies noch.

Fasse deine Kolumne kurz

Eine Kolumne in einer Zeitung oder Zeitschrift ist meist sehr kurz, durchschnittlich nur 400 oder 500 Wörter lang. In Onlinemedien ist oft etwas mehr Platz, aber auch hier solltest du dich kurzfassen. Die Kolumne ist ein knapp gefasster Meinungsartikel.

Diese Kürze soll sicherstellen, dass möglichst viele Menschen den Artikel lesen. Gleichzeitig heißt das aber auch, dass nur wenig Platz für ausschweifende Argumentationen und Erklärungen bleibt.

Reduziere deine Inhalte deshalb auf die wichtigsten Argumente. Mache dir klar, was genau du aussagen möchtest und welche Argumente diese Meinung besonders gut stützen.

Argumentiere klar

Eine Kolumne ist ein Meinungsbeitrag, du kannst und sollst also deine eigene Sichtweise darstellen. Allerdings sollte diese Meinung gut begründet sein. Schließlich möchtest du mit der Kolumne andere Menschen überzeugen und ihnen helfen, ihre eigene Meinung zu bilden.

Du brauchst deshalb gute Argumente. Unter Umständen wirst du diese auch mit Zahlen und Fakten stützen. Diese sollten allerdings nicht überhandnehmen, sonst wird die Kolumne zu lang und zu sachlich. Setze Zahlen und Studienergebnisse deshalb besonders präzise ein.

Sehr wichtig ist, dass deine Argumente für die Leserschaft nachvollziehbar sind. Achte deshalb darauf, sie schlüssig herzuleiten und zu begründen.

Hier findest du die wichtigsten Argumenttypen für eine gelungene Argumentation.

Formuliere eine packende Einleitung für deine Kolumne

Schreibe eine packende Einleitung für deine Kolumne

Viele Autorinnen und Autoren schreiben die Einleitung eines Textes erst zum Schluss. Diese muss nämlich ganz besonders präzise, spannend und interessant sein. Nur eine gute Einleitung bewegt Leserinnen und Leser dazu, auch den Rest des Textes aufmerksam zu lesen.

Die Einleitung einer Kolumne kann sehr unterschiedlich aussehen. Diese Ansätze helfen dir:

  • Ironie und Witz können schon im ersten Satz deine Kolumne spannend machen.
  • Auch eine persönliche Beobachtung oder Anekdote kann deine Leserinnen und Leser in den Bann ziehen.
  • Eine kontroverse oder provokante Äußerung zum Thema passt ebenfalls gut in die Einleitung.
  • Falls die Kolumne zu einer aktuellen Nachricht oder einer neuen Studie passt, kannst du diese gleich am Anfang erwähnen.
  • Eine überraschende Aussage, die dem Alltagserleben zunächst widerspricht, macht neugierig und zieht Leserinnen und Leser sofort in den Text hinein.

Mehr Tipps zum schreiben einer Einleitung findest du hier.

Finde einen einheitlichen Aufbau

Der Aufbau einer Kolumne ist nicht im Detail festgelegt. Die meisten Kolumnistinnen und Kolumnisten folgen aber immer wieder dem gleichen Aufbau. Das steigert den Wiedererkennungswert und erleichtert das Schreiben.

Es lohnt sich deshalb, auch für dich einen Aufbau festzulegen, der zu dir und deinen Themen passt. Plauderst du gerne einfach drauflos oder brauchst du ein wenig mehr Struktur?

Du musst deinen Aufbau natürlich nicht bei deinem allerersten Text kennen. Nach und nach sollte sich aber eine Struktur herausbilden, die gut zu deinen Texten und deinem Schreibstil passt.

Achte auf gut lesbare Sprache

Du möchtest mit deiner Kolumne andere Menschen von deiner Meinung überzeugen. Dafür müssen sie den Text natürlich erst einmal lesen und verstehen. Deshalb sollte deine Sprache leicht verständlich sein:

  • Verzichte auf unnötige Fremd- und Fachwörter oder erkläre sie, wo es nötig ist.
  • Halte die Sätze kurz und achte darauf, dass sie nicht zu verschachtelt sind (keine komplexen Hypotaxen)
  • Verwende lieber aktive Formulierungen als passive. Zum Beispiel: "Es kommen täglich mehrere Tausend Besucher" statt "Der Park wird täglich von mehreren Tausend Menschen besucht".

Besser schreiben lernen mit diesen Tipps.

Überarbeite den Text deiner Kolumne

Überarbeite den Text deiner Kolumne

Die erste Version eines Textes ist selten perfekt. Du brauchst in jedem Fall mindestens einen Überarbeitungsdurchgang.

Idealerweise lässt du den Text nach dem Schreiben ein wenig liegen. Schlafe eine Nacht darüber oder mache zumindest zwischendurch einen Spaziergang. So gewinnst du genügend Abstand, um deinen Text kritisch betrachten zu können.

Schaue dir dann Inhalt und Sprache noch einmal genau an:

  • Bleibst du bei deinem gewählten Thema?
  • Schreibst du in der Ich-Form?
  • Ist die Sprache gut verständlich?
  • Hast du deine Meinung formuliert und sinnvoll begründet?
  • Ist die Einleitung fesselnd genug, um zum Weiterlesen anzuregen?
  • Kannst du unnötige Füllwörter und komplizierte Satzkonstruktionen streichen?

Besonders wichtig ist die Frage, ob wirklich jedes Argument und jeder Satz deinen Text weiterbringt. Bei einem so knappen Text ist das ganz entscheidend. Lasse im Zweifelsfall den Satz weg und prüfe, ob der Text auch dann noch funktioniert. Wenn ja, ist der Satz möglicherweise unnötig.

Dos und Don’ts zum Korrekturlesen für einen gelungenen Text.

Übe, übe, übe

Im Vergleich zu anderen journalistischen Texten sind Kolumnen recht leicht zu lernen und zu schreiben. Trotzdem brauchst du für gute Kolumnen vor allem eines: Übung.

Erwarte deshalb nicht von dir, dass dein erster Text gleich perfekt ist und die Zeitungen sich darum reißen. Du wirst eine ganze Reihe von Kolumnen schreiben müssen, bis sie richtig gut werden.

Schreibroutine
Gewöhne dir eine regelmäßige Schreibroutine an und übe das Schreiben so oft wie möglich. Zeige deine Texte vertrauten Menschen und lass dir Rückmeldung geben. So kannst du deine Kolumne kontinuierlich verbessern.

Lerne von bekannten Kolumnistinnen und Kolumnisten

Im deutschsprachigen Raum gibt es eine ganze Reihe bekannter Kolumnistinnen und Kolumnisten. Dazu gehören zum Beispiel Franziska Augstein, Jakob Augstein, Sibylle Berg, Micky Beisenherz, Don Alphonso, Jan Fleischhauer, Felix Holtermann, Henriette Kuhrt, Sascha Lobo, Matthias Matussek, Rezo, Margarete Stokowski und Franz Josef Wagner.

Sie schreiben für verschiedene Formate und vertreten sehr unterschiedliche Meinungen. Es kann sich lohnen, möglichst viele dieser Kolumnen zu lesen, um ein Gespür für mögliche Schreibstile und Themen zu entwickeln.

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