7 Tipps zum Exposé: Auffallen im Stapel
Soll das eigene Schreibprojekt in einem klassischen Verlag publiziert werden, ist das Exposé ein zentrales Werkzeug, mit dem man sein Produkt anbietet. Wir geben sieben Tipps für das eigene Exposé.
Das Exposé ist nicht nur irgendeine Kurzfassung, die man einer Verlagsanfrage eben anhängt, sondern das zentrale Werkzeug, um seine Arbeit zu verkaufen. Bei der Vielzahl an Einsendungen ist es in den meisten Verlagen nur selten möglich, direkt ein ganzes Manuskript zu lesen. Also muss das Exposé so überzeugend sein, dass ein Lektor bereit ist, seine wertvolle Zeit in das gesamte Manuskript oder zumindet das Probekapitel zu investieren.
Das Exposé zeigt dem Lektor zudem, ob der Autor sein Handwerk beherrscht. Man sollte daher der korrekten Form besonders viel Aufmerksamkeit widmen, wie Autor Marcus Johanus betont. Die folgenden sieben Tipps sollen darüberhinaus weiterhelfen, die eigene Arbeit erfolgreich bei einem Verlag zu platzieren:
1. Das Exposé auf den angeschriebenen Verlag ausrichten
Jeder Verlag hat ein eigenes Profil und spezifische Anforderungen an die Bücher, die er veröffentlicht. Entsprechend sollte man sein Exposé an die Anforderungen jedes einzelnen Verlags, den man anschreibt anpassen. Das können konkrete Form- oder Längenvorgaben für das Exposé sein, aber eben auch inhaltliche Schwerpunkte oder angesprochene Zielgruppen.
2. Die zentralen Informationen auf einen Blick präsentieren
Der Lektor sollte die zentralen Informationen über das angebotene Projekt möglichst auf einen Blick erfassen können, um einzuschätzen, ob es grundsätzlich überhaupt für den Verlag in Frage kommt. Die Agentur Haus der Sprache schlägt dazu vor, Arbeitstitel, Genre, spezifische Zielgruppe, gewünschtes Publikationsformat sowie Ort und Zeit des Geschehens zu definieren.
3. Einen starken Pitch formulieren
So wie der erste Satz eines Romans den Leser unmittelbar fesseln sollte, ist auch bei einem Exposé der erste Eindruck wichtig. Deshalb sollte dem Weiterbildungsnetzwerk Textmanufaktur zufolge gleich zu Beginn ein starker Pitch zu finden sein, der in wenigen Zeilen oder vielleicht sogar nur einem Satz die Prämisse und die Stärken des Romans deutlich macht. Eine Einführung in das Verfassen eines packenden Pitches bietet Autor Marcus Johanus
4. Die Kernelemente der Handlung darstellen
Die Kurzfassung der Handlung auf im Normalfall zwei bis maximal fünf Seiten ist schließlich der eigentliche Kern des Exposés, da sie dem Lektor einiges über das angebotene Projekt und den Autor verrät. So lässt sich an der Kurzfassung erkennen, ob der Handlungsbogen als solcher funktioniert und die Geschichte ausgewogen und rund entwickelt wurde. Hier gilt es also die zentralen Handlungspunkte ebenso wie die Entwicklungen dazwischen zu skizzieren. Dabei sollte man sich vor Augen halten, dass der Lektor das Exposé nicht zur Unterhaltung liest, sondern mit den Augen eines Profis darauf abklopft, ob es sich für den Verlag lohnen könnte, dieses Buch zu veröffentlichen.
5. Zentrale Figuren vor- und ihre Motivation herausstellen
Neben der Handlung dürfen in der Kurzfassung jedoch auch die Figuren nicht zu kurz kommen, wie Autorin und Redakteurin Simone Harland betont. So sollten die wichtigsten Figuren vorgestellt und ihre Motivation innerhalb der Zusammenfassung deutlich gemacht werden.
6. Die Atmosphäre des Romans aufgreifen
Neben der Handlung und den Figuren sollte auch die Atmosphäre des Romans in das Exposé einfließen. Bei einem Krimi-Exposé sollte demnach deutlich werden, ob der Autor in der Lage ist, Spannung zu erzeugen oder bei einem Liebesroman romantische Atmosphäre. Dabei sollte man es jedoch nicht übertreiben, denn das Exposé ist immer noch in erster Linie ein Verkaufswerkzeug und keine eigenständige Kurzgeschichte.
7. Den eigenen Stil finden
Schließlich ist es wichtig sich vor Augen zu halten, dass es nicht den einen richtigen Weg gibt, ein Exposé zu verfassen. Jeder Autor muss für jeden Roman auf’s Neue das Format und die Stimme finden, mit der dieser sich an einen Verlag verkaufen lässt. Simone Harland warnt entsprechend davor, zu viele Beispielexposés zu lesen, um sich durch die unterschiedlichen Formen nicht verwirren zu lassen und dem eigenen Stil zu vertrauen.