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Biografie schreiben: Anleitung in 9 Schritten + 6 Tipps

Die Biografie ist eine Literaturgattung, die von der Lebensgeschichte eines Menschen erzählt. Wir verraten dir alles Wissenswerte, haben eine Anleitung in neun Schritten zum Biografie schreiben für dich und helfen dir mit sechs Tipps beim Schreiben.

Der Begriff "Biografie” (auch "Biographie") stammt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie "Leben schreiben”. Er setzt sich aus "bíos” für "Leben” und "gráphō” für "ritzen”, "malen”, "schreiben” zusammen. Die Biografie lässt sich auch als Lebenslauf oder Lebensgeschichte umschreiben.

Wir verraten dir im Folgenden, was eine Biografie ist, wie du eine Biografie selbst schreiben kannst und welche guten Gründe es dafür gibt.

Wissenswertes über die Biografie

Wissenswertes über die Biografie

Die Biografie entstand bereits im vierten Jahrhundert vor Christus, als das Individuum in der griechischen Antike immer mehr hervortrat. Die Leser wollten nicht mehr nur die Werke der Dichter und Gelehrten lesen, sondern auch über ihre Vita, ihren Lebenslauf, Bescheid wissen.

Die Biografie spielt bis heute eine wichtige Rolle als Literaturgattung. Sie dient der historischen Archivierung, ist ein beliebtes Mittel zur Selbstverwirklichung und zur psychischen Verarbeitung von Problemen.

Im Alter wird sie meist in autobiografischer Form dazu genutzt, das eigene Leben noch einmal zu reflektieren, sich auf eine Sinnsuche zu begeben und schließlich die Familiengeschichte festzuhalten.

Was eine Biografie ist

Eine Biografie ist eine Literaturgattung, die vom Lebensweg einer bestimmten Person erzählt. Das sind meist Personen des öffentlichen Lebens, Politiker, Autoren und Künstler, Wissenschaftler oder Menschen, die einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft geleistet haben.

Zu einer Biografie gehört die Herkunft der Person, wie sie aufgewachsen ist, welche Ausbildung sie erhalten hat und wichtige Lebensereignisse, die sie geprägt haben. Dabei werden meist einzelne Lebensabschnitte herausgearbeitet, die für die persönliche Entwicklung von hohem Wert waren oder die das Hauptthema widerspiegeln.

Biografien können sowohl Familiengenealogien aufzeigen, als auch die subjektive Wahrnehmung der Welt schildern. Zu ihren Themen gehören Kriegs- oder Kindheitserlebnisse, Krankheiten, Schicksalsschläge, Migrationserfahrungen, besondere Berufe, Karrieren, Reisen, künstlerische Leistungen und mehr.

Sie werden entweder von der betroffenen Person selbst geschrieben (Autobiografie) oder auch von jemand anderem. Literarische Untergattungen der Biografie sind beispielsweise der autobiografische Roman, Nationalbiografien und Kurzbiografien.

Biografie oder Biographie?

Im Duden finden sich die Schreibweisen "Biografie” und "Biographie”. Biographie mit "ph” ähnelt dem spätgriechischen Begriff "biographía” und ist die ältere Variante.

Vom Duden empfohlen wird allerdings die moderne Schreibweise mit "f”. Theoretisch kannst du aber beide Schreibweisen verwenden. Synonym werden häufig auch "Lebenslauf”, "Lebensgeschichte” oder "Laufbahn” verwendet.

Arten der Biografie

Arten der Biografie

Biografie ist nicht gleich Biografie. Sie unterscheidet sich darin, wer sie auf welche Art und Weise verfasst und wozu sie dient.

Eine Autobiografie wird beispielsweise von der Person selbst geschrieben, eine Kurzbiografie oder eine Rollenbiographie wird häufiger in der Schule benötigt und von den Schülern über jemand anderen geschrieben.

Die Allgemeine Deutsche Biographie (ADB) ist eine Nationalbiografie. Eine ganz andere Art von Biografie ist die Biografiearbeit in der Pflege. Wir verraten dir alle wichtigen Informationen und Unterschiede, die du über die Arten der Biografie wissen musst.

Autobiografie

Eine Autobiografie ist die literarische Darstellung der eigenen Lebensabschnitte oder des ganzen Lebens bis zum Zeitpunkt des Aufschreibens. Im Unterschied zur Biografie ist sie dabei immer von der betroffenen Person selbst verfasst. Eine Biografie wird hingegen von jemand anderem geschrieben.

Bei der Autobiografie wird eine Retrospektive aus der Sicht des Autors für den Leser geschaffen. Diese Sichtweise kreiert ein besonderes Verhältnis zwischen der Identität des Autors, des Erzählers und den ausgewählten Protagonisten. Die Perspektive ist subjektiv, aber verfolgt noch einen gewissen Objektivitätsanspruch. Streng genommen gehört eine Autobiografie zu den Sachtexten.

Anders ist es bei einem autobiografischen Roman, in dem Fiktion und Wirklichkeit manchmal auch verschwimmen. Außerdem können der zeitgeschichtliche Kontext, der Zeitgeist, persönliche Überzeugungen und der zeitgenössische Schreibstil die Art der Darstellung beeinflussen und deshalb auf biografische Angaben zurückgeführt werden.

Kurzbiografie

Kurzbiografie

Die Kurzbiografie in der Schule wird meist geschrieben, um einen Überblick über das Leben einer berühmten Person oder eines Autoren zu geben. Sie kommt zum Beispiel bei Referaten oder einer Textanalyse zum Einsatz.

Hierbei werden die wichtigsten Stationen im Leben der Person festgehalten. Dazu gehören das Geburts- und Sterbedatum sowie der Ort, Kindheit, Ausbildung und Karriere, besondere Leistungen und Erlebnisse, die die Person geprägt haben.

Je nachdem für welchen Zweck die Biografie geschrieben wird, wird ein Fokus gesetzt. Ist die Textanalyse zum Beispiel auf eine bestimmte Literaturepoche ausgerichtet, sind die Zeit und das Land wichtig, in der die Person gelebt hat.

In Referaten ist es meist üblich die Kurzbiografie in Stichpunkten zu verfassen. Bei einer Hausarbeit oder beispielsweise einer Romananalyse muss sie hingegen ausformuliert werden. Dazu wird in der Einleitung in ein paar Sätzen das Wichtigste zusammengefasst.

Im Hauptteil werden die Lebensdaten genannt und zum Schluss wird ein Ausblick darüber gegeben, was die Person heute macht oder welche Bedeutung sie immer noch hat.

Rollenbiographie

Die Rollenbiographie wird ebenfalls in der Schule genutzt. Im Gegensatz zur Kurzbiografie wird mit ihrer Hilfe nicht das Leben von realen Persönlichkeiten, sondern von fiktiven Figuren erarbeitet.

Dazu gehören allgemeine Fakten und Merkmale, die äußere Erscheinung, innere Werte, besondere Eigenarten, die Sprache, die Geschichte der Figur und ihre sozialen Beziehungen.

Es werden zwar Charaktereigenschaften erfasst, doch die Rollenbiographie unterscheidet sich von der Charakterisierung. Eine Charakterisierung wird eher aus der Außenperspektive geschrieben. Die Rollenbiographie wird hingegen in der Ich-Form verfasst.

Allgemeine Deutsche Biographie (ADB)

Eine Art der Biografie: Die Allgemeine Deutsche Biographie

Die Allgemeine Deutsche Biographie (ADB) ist ein Nachschlagewerk von 56 Bänden, das als Nationalbiografie gilt.

Es wurde erstmalig zwischen 1875 und 1912 von Rochus Freiherr von Liliencron herausgegeben und enthält Informationen zu etwa 26.500 Personen, die vor 1900 verstorben sind und im deutschsprachigen Raum gewirkt haben.

Das Nachfolgeprojekt ist die Neue Deutsche Biographie (NDB). Sie enthält unter anderem Namensvarianten, Informationen zur Genealogie der jeweiligen Person, Lebensläufe mit geschichtlicher Einordnung, Auszeichnungen sowie Bildmaterial und Quellenverzeichnisse.

Seit 2001 gibt außerdem die Deutsche Biographie (DB), eine frei zugängliche Online-Datenbank zur deutschen Geschichte vom Mittelalter bis in die Gegenwart. Hier finden sich biografische Angaben von über 730.000 Personen.

Unterstützt wird sie vom Bundesarchiv, dem deutschen Literaturarchiv Marbach, dem Germanischen Nationalmuseum, dem Bildarchiv Foto Marburg und dem Deutschen Rundfunkarchiv.

Biografiearbeit in der Pflege

Ein wichtiger Aspekt in der Pflege, insbesondere in der Altenpflege, ist die Biografiearbeit (auch "Biographiearbeit"). Sie bezeichnet die Beschäftigung mit der Lebensgeschichte eines Menschen. Hierbei gibt es Berührungspunkte mit der Sozialarbeit und der Psychologie. Es ist viel Feingefühl und Sorgfalt gefragt.

Die Biografiearbeit ist angelehnt an das psychobiographische Pflegemodell von Erwin Böhm (geb. 1940), das besagt, dass Pflegepersonal seine Patienten besser verstehen muss, um richtig behandeln zu können.

So wird eine individuelle Pflege für den Patienten ermöglicht, die Kommunikation verbessert und Vertrauen geschaffen. Älteren Patienten verhilft die Biografiearbeit zu mehr Selbstbewusstsein und Demenzkranken kann sie helfen, ihre Identität länger zu bewahren. Hierbei ist allerdings immer das Einverständnis des Patienten oder der Familie vonnöten.

Erinnerungen werden durch diverse Spiele, Gegenstände, Fotos, Übungen und Gruppenarbeiten hervorgerufen. Die Ergebnisse werden meist in sogenannten Biografiebögen festgehalten, um die weitere Vorgehensweise bei der Pflege besser planen zu können.

Gründe für eine Biografie

Gründe für eine Biografie

Es gibt viele gute Gründe, eine Biografie oder eine Autobiografie zu schreiben. Lass dich entweder von jemandem inspirieren, über dessen Leben du berichten möchtest oder verarbeite dein eigenes Leben.

Wenn du sie für dich schreibst, ist es nicht wichtig, ob du sie hinterher veröffentlichst oder nicht. Behalte allerdings im Hinterkopf, dass bei einer veröffentlichten Autobiografie die erwähnten Mitglieder deiner Familie damit einverstanden sein sollten. Sprich mit ihnen über eine mögliche Änderung der Namen.

Im Folgenden findest du viele gute Gründe, eine Biografie zu schreiben, doch der Wichtigste ist wohl, dein Leben oder generell das Leben einer Person festzuhalten.

Mit einer Biografie werden der Wert einer Person, ihre Leistungen, ihre Probleme und ihr Charakter sichtbar – ihre Art, dem Leben zu begegnen. Diesen Schatz solltest du unbedingt bewahren.

  • Erinnerungen bewahren
  • Achtsamer werden
  • Identität aufarbeiten und sich selbst besser verstehen
  • Traumata und negative Erlebnisse verarbeiten
  • Ein Vermächtnis schaffen
  • Wissen und Erfahrungen weitergeben
  • Memoiren eines Zeitzeugen festhalten
  • Eine Lebensbilanz ziehen

Erinnerung verbessern: Ursachen für Vergesslichkeit und Tipps für besseres Erinnern.

Biografie schreiben: Eine Anleitung in 9 Schritten

Es gibt unterschiedliche Wege eine Biografie zu schreiben. Zum Beispiel hat Johann Wolfgang von Goethe seine Selbstbiographie "Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit” als poetisches Kunstwerk verfasst. Steve Jobs Biografie "Die autorisierte Biografie des Apple-Gründers” wurde von Walter Isaacson geschrieben.

Michelle Obama schrieb als ehemalige First Lady eine klassische Autobiografie "Becoming – Meine Geschichte”. Ein Beispiel für eine nicht bekannte Person, dessen Autobiografie ein voller Erfolg war, ist "Herbstmilch – Lebenserinnerungen einer Bäuerin” von Anna Wimschneider.

Wir haben eine Anleitung für dich, mit der du in neun Schritten eine Biografie oder Autobiografie verfassen kannst. Wir gehen im Folgenden von einer Autobiografie aus. Die Anleitung kann allerdings auch auf das Schreiben der Biografie einer anderen Person angewendet werden. Gehe gleichermaßen vor, nur beziehe jeden Schritt auf das Leben dieser Person.

Ordne dein Leben in grobe Kapitel ein

Schritt 1: Ordne dein Leben in grobe Kapitel ein

Wenn du deine eigene Biografie schreiben möchtest, ist der erste Schritt, dein Leben in grobe Kapitel einzuordnen. Je nachdem wie alt du bist und wie viel du bereits erlebt hat, wirst du dort mehr oder weniger Ereignisse finden, die dein Leben maßgeblich geprägt haben.

Die Kapitel mit deinen Lebensabschnitten sollen dir dabei helfen, die wirklich wichtigen Ereignisse herauszufiltern, die dich als Menschen geprägt haben. Außerdem kannst du dir so bereits einen roten Faden überlegen, der sich durch dein Werk ziehen soll.

Beispiele sind der Weg zum beruflichen Erfolg, das Besiegen einer Krankheit, deine Selbstfindung oder dein persönliches Wachstum. Andere Möglichkeiten sind, deine Weltsicht darzulegen, deine Familie und ihre Geschichte festzuhalten oder deine Biografie einer wichtigen Person in deinem Leben zu widmen und sie in den Fokus zu rücken.

Alternativ kannst du auch eine Mindmap erstellen und dein Leben nach bestimmten Themen ordnen. Beispiele sind "Liebe” oder "Kindheit”. Diese kannst du dann weiter unterteilen und Schlüsselbegriffe dazu schreiben.

Mach dir zu jedem Kapitel Notizen

Im zweiten Schritt ist es Zeit, dir zu jedem deiner Lebenskapitel Notizen zu machen. Schreibe stichpunktartig auf, was du mit diesem Lebensabschnitt verbindest, welche Personen darin vorkamen und versuche grobe Zeiträume anhand von Daten abzustecken.

So kannst du dir am besten überlegen, wie du deine Erinnerungen in den nächsten Schritten auffrischen willst. Zeiträume sind wichtig, um Fotos oder Schriftstücke aus der Zeit zu finden und Kontakt zu Menschen aufzunehmen, um ihre Version von Geschichten zu hören und mit deiner abzugleichen.

Stelle dir einen Fragenkatalog

Nachdem du dir grobe Notizen gemacht hast, wie sich dein Leben gegliedert hat, kannst du dir einen Fragenkatalog für die Details stellen. Wir haben einige Fragen für dich notiert, die du dir nach und nach stellen kannst.

Denke über jede einzelne Frage gründlich nach und beziehe auch Randfiguren mit ein, die vielleicht mehr Bedeutung in deinem Leben hatten, als du zunächst vermuten würdest.

  • Welche Ereignisse und welche Menschen haben mich und mein Leben geprägt?
  • Wer stand mir immer zur Seite?
  • Welche Erlebnisse haben mich negativ beeinflusst? Welche positiv?
  • Welche Entscheidungen haben mein Leben nachhaltig geprägt?
  • Inwiefern gab es Änderungen in meinem Leben? Welche gingen von mir und welche von anderen Personen oder den Umständen aus?
  • Haben sich meine Träume erfüllt oder nicht?
  • Welche Lebensziele habe ich erreicht und welche nicht?
  • Wo liegen meine Prioritäten im Leben? Was ist mir wichtig?
  • Welche Wünsche und Pläne habe ich für die Zukunft oder vermisse ich etwas in meinem Leben?

Frische Erinnerungen auf

Schritt 4: Frische deine Erinnerung auf

Autobiografien nennt man manchmal auch Memoiren. Memoiren sind nichts anderes als Erinnerungen. Sie können allerdings verblassen oder durch deine subjektive Wahrnehmung verzerrt wahrgenommen worden sein.

Versichere dich durch alte Briefe, Tagebücher oder Fotos, ob du Erinnerungen richtig abgespeichert hast und hole so neue Erinnerungen hoch. Höre dir auch Musik an, die du in der Zeit gehört hast und fahre zu Orten, die du damals besucht hast.

Diese beiden Methoden können dein Gedächtnis mit Sicherheit auffrischen. Mach dir anschließend direkt Notizen und ordne deine Gedanken einem entsprechenden Kapitel zu.

Hier findest du Tipps und Übungen zum Gedächtnistraining.

Hol dir Verwandte und Freunde zur Hilfe

Im nächsten Schritt holst du dir Freunde und Verwandte zur Hilfe, die schon einiges mit dir erlebt haben. Führe Interviews zu bestimmten Situationen und frag sie auch allgemein, welche Momente ihnen mit dir in Erinnerung geblieben sind.

Halte alles schriftlich in Form von Fragebögen fest oder mach eine Tonaufnahme. So kannst du nachher deine Notizen vervollständigen und vielleicht schon erste Sätze bilden.

Wenn du noch Erinnerungslücken hast, kannst du auch alte Bekannte kontaktieren und durch ein Gespräch mit ihnen vielleicht etwas mehr herausfinden. Sie helfen dir sicherlich gern.

Setze dir Tagesziele beim Biografie schreiben

Wenn du alle deine Memoiren in Stichpunkten, Interviews und als Tonaufnahmen zusammengetragen hast, geht es ans Schreiben. Diesen Schritt zu tun, ist manchmal gar nicht so leicht. Behalte aber im Hinterkopf, dass du nicht auf Anhieb perfekte Sätze und eindeutige Zusammenhänge schaffen musst.

Schreibe zunächst runter, was dir einfällt und bleibe dabei im Gedankenstrom. Das tust du für jedes Kapitel. Der wichtigste Punkt hierbei ist die Schreibroutine. Wenn du einmal für einen längeren Zeitraum pausierst, ist es schwierig, wieder reinzukommen.

Behalte deshalb unbedingt die Routine bei und setze dir Tagesziele, selbst wenn sie noch so klein sind. Es geht darum, dich täglich mit dem Thema zu beschäftigen und das große Ganze nicht aus den Augen zu verlieren. Wenn du deinen ersten Entwurf geschrieben hast, geht es ans Überarbeiten.

Besser schreiben lernst du hier.

Denke über eine Änderung der Namen nach

Zur eigenen Überarbeitung gehört zum Beispiel, dass du Namen bei Bedarf änderst. Je nachdem, wovon deine Autobiografie handelt, ob du Kriminaldelikte schilderst oder ‘schlecht’ von einer Person sprichst, solltest du dich auf Gegenwehr einstellen.

Du hast die Möglichkeit mit allen Betroffenen vorher zu sprechen und dir das Einverständnis für die Nennung der Namen schriftlich mit Unterschrift einzuholen.

Bei komplizierten Passagen, in denen dir Rufmord oder sonstige rechtliche Verstöße vorgeworfen werden könnten, solltest du lieber einen Anwalt konsultieren. Die sicherste Variante ist, die Namen zu ändern. Ob das notwendig ist oder nicht, liegt ganz individuell an deiner Biografie und denen, die in sie involviert sind.

Korrigieren und Lektorieren

Schritt 8: Korrigieren und Lektorieren

Nachdem du einige Änderungen vorgenommen und den Inhalt optimiert hast, geht es ans Korrigieren. Geh zunächst selbst einmal über deinen gesamten Text und behebe Grammatik- und Rechtschreibfehler.

Wenn du jemanden in deiner Familie oder im Freundeskreis hast, der sich damit auskennt, solltest du auch ihn oder sie um Hilfe bitten.

Die letzte Station ist dann, professionelle Hilfe anzufordern. Es gibt viele Verlage, Lektoren und Korrektoren die diese Aufgabe übernehmen können.

Außerdem bietet ein professioneller Service meist auch Unterstützung in Bezug auf Typografie, Layout und Cover. Zudem können die Druckvorlage und ein eBook erstellt werden. Viele Services können die gewünschte Auflage auch direkt drucken, doch dazu mehr im letzten Schritt.

Korrekturlesen: Dos und Don’ts für das Lektorat.

Drucken lassen und veröffentlichen

Möchtest du deine Biografie veröffentlichen, gibt es einige Möglichkeiten. Du kannst dich an Verlage wenden und darauf hoffen, dass sie dein Werk publizieren oder deine Biografie selbst veröffentlichen ("Selbstverlag" oder auf Englisch "Self-Publishing").

Hier hast du drei Optionen: Die Erste ist, dein Buch in einer bestimmten Auflage drucken zu lassen und es selbst zu vertreiben. Die Zweite ist, ein eBook auf den Markt zu bringen, das du über unterschiedliche Vertriebskanäle oder deine eigene Website verkaufen kannst.

Die dritte Möglichkeit ist, dass dein Buch erst auf Bestellung gedruckt wird (Book on Demand). So sparst du Geld für den Druck, falls dein Buch hinterher doch nicht so häufig gekauft wird wie erwartet.

Wenn du Spaß am Biografie schreiben hast, kannst du dir als nächstes Projekt die Biografie eines Verwandten oder eines Freundes vornehmen. Führe Interviews, sammle Informationen und verschenke eine kleine Biografie zu Weihnachten, zum Geburtstag, zum Muttertag, oder Vatertag.

Tipps zum Biografie schreiben

Tipps zum Biografie schreiben

Im Folgenden findest du einige hilfreiche Tipps zum Biografie schreiben. Sei dir aber vor allem darüber im Klaren, dass eine Autobiografie bedeutet, sich intensiv mit deinem Leben auseinanderzusetzen. Dazu gehören sowohl die positiven als vor allem auch die negativen Seiten.

Während du schreibst, arbeitest du gleichzeitig auf und wirst womöglich in unangenehme Situationen zurückversetzt. An manchen Tagen wird deine Laune deshalb vielleicht etwas getrübt sein.

Hier findest du Tipps zur intensiven Selbstreflexion.

Nimm dir Zeit

Der wichtigste Tipp beim Schreiben eines Buchs ist, Geduld zu bewahren und dir Zeit zu nehmen. Eine Biografie ist ein großes Projekt, dass ein breiteres Ausmaß annehmen kann, als ursprünglich von dir geplant. Aus diesem Grund musst du bewusst Zeit dafür einplanen.

Die Idee, immer zu schreiben, wenn man mal Zeit hat, geht meist nicht auf. Mit dieser Strategie kann sich dein Projekt über Jahre ziehen. Ein wenig Disziplin und Leidenschaft gehören beim Schreiben schon dazu.

Sei vor allem aber geduldig und versuche nicht, einer selbst gesetzten weit entfernten Deadline hinterher zu jagen. Setze dir lieber kleine Ziele, die du in einer gewissen Zeit erfüllt haben möchtest. So hast du zwischendurch auch Erfolgserlebnisse und bleibst motiviert.

Hier findest du Tipps zur Motivation und hier Motivationssprüche.

Sorge für Ordnung

Um den Überblick zu bewahren, musst du Ordnung halten. Ansonsten könntest du immer wieder Rückschläge erleben und verzweifeln. Deine Motivation würde darunter leiden und auch die Struktur deiner Biografie.

Ordnung bedeutet, deine Notizen zu sortieren, für deine Interviews, Fotos und sonstige Erinnerungsmaterialien Ordner anzulegen und Lesezeichen oder Post-Its zu nutzen. Stelle einen Plan oder eine To-Do-Liste auf, trage Schreibtermine in deinen Kalender ein und hake Erfolge ab oder streich sie von deiner Liste.

Gliedere die Arbeitsschritte in drei Phasen

Trenne strikt die Planung deiner Biografie, den Schreibprozess und die Überarbeitung. Nur so kannst du den Überblick behalten und wirklich produktiv sein.

Stell dir vor, du findest nach einer längeren Schreibpause ein Gemisch aus Stichpunkten, Fließtext und skizzierter Planung und Struktur wieder. Dabei könnte niemand den Überblick behalten. Gliedere deine Arbeitsschritte deshalb unbedingt in Planung, Schreibprozess und Überarbeitung.

Tipps und Beispiele für eine gelungene Gliederung.

Orientiere dich am Beispiel anderer Biografien

Lass dich von anderen Biografien inspirieren

Biografien werden schon seit der Antike geschrieben. Lass dich von ein paar der zahlreichen Beispiele inspirieren und lies zum Einschlafen die Biografien anderer Menschen.

Sie können dich inspirieren und dir ein paar Denkanstöße geben, wo du in deinem Leben noch nicht nach Erinnerungen gegraben hast.

Außerdem kannst du dich beim Aufbau an ihnen orientieren. Dazu gehören zum Beispiel die Länge der Kapitel und die Gesamtgliederung der Biografie.

Es kann auch nicht schaden, sich unterschiedliche Schreibstile anzuschauen. So kannst du für dich herausfinden, ob du eher umgangssprachlich, sachlich oder subjektiv-ausgeschmückt schreiben möchtest. Beispiele für berühmte Biografien sind:

  • Malala Yousafzai: "Ich bin Malala"
  • Ashlee Vance: "Wie Elon Musk die Welt verändert – Die Biografie"
  • Deborah Feldman: "Unorthodox"
  • Nelson Mandela: "Der lange Weg zur Freiheit"

Schreibe leserorientiert

Auch wenn du die Biografie in erster Linie für dich schreibst, möchtest du sicherlich, andere sie auch gern lesen. Baue Spannung auf, grenze deine Themen ein und verzichte vor allem auf Vollständigkeit.

Dein gesamtes Leben bis ins kleinste Detail abzubilden, ist schlicht unmöglich. Dazu eignet sich eher ein Tagebuch, in dem du von jedem Tag erzählen kannst.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist, den roten Faden zu behalten. Schweife nicht zu weit vom eigentlichen Thema ab und mach dir immer bewusst, warum und in welchem Gesamtzusammenhang du schreibst. Wenn dein Text soweit fertig ist, solltest du ihn Freunden oder Verwandten geben, damit sie beurteilen wie leserfreundlich die Biografie ist.

Dein Blick ist vermutlich durch die starke Subjektivität und eine emotionale Verbindung zu den Ereignissen im Buch für die Leserperspektive getrübt. Nimm die Kritik von deinen Mitmenschen also dankend an und versuche sie bestmöglich umzusetzen.

Integriere Fotos

Nicht nur zu deiner Erinnerung, sondern auch für den Leser, solltest du Fotos integrieren. Das ist insbesondere dann interessant, wenn du von einer wichtigen Person in der Geschichte deines Lebens berichtest, die entweder Protagonist oder vielleicht eine lustige Randfigur ist.

Es ist immer schön ein Gesicht vor Augen zu haben und auch für deine Nachkommen eine schöne Zeitkapsel, durch die sie ihre Familie besser kennenlernen können.

Vergewissere dich allerdings, dass alle abgebildeten Personen auf den Fotos mit der Veröffentlichung einverstanden sind. In einem solchen Fall kann es wie bei der Nennung der Namen hilfreich sein, einen Anwalt hinzuzuziehen.

Wenn du die Biografie nur für die Familie schreibst, kannst du sie auch als Fotobuch gestalten und drucken lassen. Das ist meist günstiger als im Copyshop und du kannst kreative Tools für das Layout nutzen. Zudem ist die Wahrscheinlichkeit sehr gering, dass einer der Familienmitglieder etwas dagegen hat, dass du gemeinsame Fotos integrierst.

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