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Manuskript einreichen: Mit 5 Schritten & 6 Tipps zum Buchvertrag

Die Veröffentlichung bei einem Verlag ist der Traum von vielen Autorinnen und Autoren. Damit es dazu kommt, musst du dein Manuskript einreichen. Was du dafür benötigst, welche Schritte du durchlaufen musst und wie du deine Erfolgschancen verbesserst, erfährst du hier.

Vor allem bei Erstlingswerken sind sich viele unsicher, bei welchem Verlag sie ihr Manuskript einreichen sollen und wie der Ablauf aussieht. Auf den Internetseiten der Verlage findest du oft nur knappe Informationen zu diesem Prozess.

Unsere Anleitung zeigt dir Schritt für Schritt, wie du dein Manuskript einreichen kannst. Je besser deine Unterlagen auf die Bedürfnisse der Verlage zugeschnitten sind, desto höher sind deine Chancen auf eine Veröffentlichung. Was es zu beachten gilt und welche Fallstricke du vermeiden solltest, verraten dir unsere Dos und Don’ts.

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Formalien: Das brauchst du zum Manuskript einreichen

Die meisten Verlage haben ähnliche Anforderungen, wenn du ein Manuskript einreichen möchtest. Einige Dokumente gehören immer dazu, andere sind optional. Hier erfährst du, welche Unterlagen du in der Regel benötigst.

 Anschreiben

Was dein Anschreiben beinhalten sollte

Ein Anschreiben ist bei manchen Verlagen kein Muss, zum Beispiel wenn du dein Manuskript über ein Online-Kontaktformular einreichst und kein eigenes Feld dafür vorgesehen ist. In den meisten Fällen ist es jedoch sinnvoll, deinen Unterlagen ein knappes und gut formuliertes Anschreiben beizufügen.

Das Anschreiben ist eine wunderbare Gelegenheit, einen guten ersten Eindruck zu hinterlassen. Indem du deine Person kurz vorstellst und die Einzigartigkeit deines Manuskripts hervorhebst, stichst du aus der Masse heraus. Außerdem kannst du begründen, warum du diesen Verlag für die Veröffentlichung deines Buches ausgewählt hast.

Halte dich bei der Länge des Anschreibens an die alte Weisheit: So lange wie nötig, so kurz wie möglich. Maximal eine Seite darf das Anschreiben sein, möglichst luftig aufgebaut mit mehreren Absätzen und viel Weißraum. Achte zudem auf eine übersichtliche Formatierung, wie sie weiter unten bei den Tipps beschrieben wird.

Wichtig: Werden auf der Internetseite eines Verlags ausdrücklich nur bestimmte Dokumente verlangt, solltest du dich zwingend daran halten. Gehört das Anschreiben nicht dazu, lass es lieber weg.

Autorenvita

Erstelle eine Autorenvita

Teilweise verlangen Verlage eine Autorenvita, damit sie sich schnell ein Bild von deiner Person und deiner schriftstellerischen Eignung machen können.

Eine Autorenvita ist ein Fließtext mit maximal 500 Zeichen und wird in der dritten Person geschrieben. Sie sollte deinen vollständigen Namen sowie alle Informationen enthalten, die für den Verlag von Interesse sein könnten.

In dieser Kurzvita schilderst du kurz und knapp deinen beruflichen Werdegang und machst Angaben zu möglichen Mitgliedschaften in Literaturvereinen, Veröffentlichungen oder gewonnenen Literaturpreisen. Auch passende Hobbys oder Interessen kannst du anführen.

Exposé

Das Exposé ist neben der Leseprobe der wichtigste Teil, wenn du ein Manuskript bei einem Verlag einreichst. Dementsprechend viel Mühe und Sorgfalt solltest du dafür aufwenden.

Mit einem Exposé gibst du einen Überblick über dein Manuskript. Du schilderst den genauen Inhalt deines Werks und gehst auf die Hauptfiguren ein. Außerdem zeigst du, welche Idee hinter deinem Buch steht und welche Zielgruppe du ansprechen möchtest. Das Exposé nennt zudem die wichtigsten Eckdaten.

Diese Informationen gehören ins Exposé:

  • Eckdaten wie Genre, Titel, Zielgruppe, Umfang und deine Kontaktdaten
  • Pitch beziehungsweise Kernaussage deiner Buchidee (optional, etwa drei Sätze)
  • Inhaltsangabe (1 Seite)
  • Beschreibung der Hauptfiguren und ihrer Entwicklung (optional, maximal 1 Seite)
Wichtig: Dein Exposé sollte zwei bis drei Seiten Umfang haben und sich auf wesentliche Informationen beschränken. Die Vorgaben der Verlage haben aber Vorrang, daran musst du dich halten.

Leseprobe

Manuskript einreichen: Wähle diese Leseprobe aus

Wenn du bei einem Verlag ein Manuskript einreichen möchtest, gehört eine Leseprobe immer dazu. Nur in seltenen Fällen musst du schon beim Einreichen der Unterlagen das ganze Manuskript mitschicken.

Die Länge der Leseprobe wird von den Verlagen festgelegt und kann sehr unterschiedlich ausfallen. Meistens wird jedoch eine Leseprobe mit maximal 30 Seiten Umfang verlangt, die das erste Kapitel deines Manuskripts enthält.

Weiter unten findest du ausführliche Informationen, wie du ein erfolgreiches Anschreiben, ein überzeugendes Exposé und eine ansprechende Autorenvita verfasst. Außerdem erklären wir, was eine spannende Leseprobe ausmacht.

Checkliste: Formalien
  • Du weißt, welche Formalien vom Verlag gefordert werden.
  • Du stellst dich und dein Werk in wenigen Sätzen im Anschreiben vor.
  • Du begründest kurz im Anschreiben, warum du diesen Verlag gewählt hast.
  • Deine Autorenvita verrät die wichtigsten Eckdaten über dich.
  • Dein Exposé umfasst die genaue Inhaltsangabe und wichtige Figuren.
  • Du kennst die individuellen Vorgaben zur Leseprobe.

Manuskript einreichen in 5 Schritten

Der Ablauf beim Manuskript einreichen ist im Wesentlichen immer gleich. Im Folgenden erklären wir die einzelnen Schritte, die bei diesem Prozess dazugehören.

Passende Verlage recherchieren

Recherchiere passende Verlage

Die richtige Verlagsauswahl ist entscheidend für den Erfolg deines Manuskripts. Deine Chancen verbessern sich, wenn du dein Manuskript mehreren Verlagen gleichzeitig anbietest.

Um sowohl dir als auch dem Verlag unnötige Arbeit zu sparen, solltest du vorab prüfen, ob deine Buchidee in das Verlagsprogramm passt. Denn die meisten Verlage haben sich auf Schwerpunkte spezialisiert und veröffentlichen nur Bücher, die sich in bestimmte Genres einsortieren lassen.

Im Internet findest du schnell alle großen Verlage und kannst dir ein gutes Bild von deren Angebot machen. Kleine Buchverlage gehen jedoch bei der Onlinesuche häufig unter, auch wenn sie für dein Manuskript gut geeignet wären.

Eine gute Möglichkeit ist ein Blick ins eigene Bücherregal oder der Gang in die nächste größere Buchhandlung, um dort nach ähnlichen Werken zu suchen. Auf diese Art kannst du passende Verlage für dein Manuskript finden, von denen du vielleicht bisher noch nie gehört hast.

Willst du dir einen umfassenden Überblick über alle Verlage in Deutschland verschaffen, werden dir in Internetsuchmaschinen unter dem Begriff "Verlagsliste Deutschland" passende Ergebnisse angezeigt. Hier findest du Listen mit allen deutschen Verlagen samt Kontaktdaten und Webadressen.

Erstellen von Anschreiben, Autorenvita und Exposé

Erstellen von Anschreiben, Autorenvita und Exposé 

Nachdem du einen oder mehrere passende Verlage für dein Manuskript gefunden hast, geht es im nächsten Schritt an das Erstellen von Anschreiben, Autorenvita und Exposé.

Reichst du dein Manuskript per Post ein, solltest du ein Anschreiben oben auf deine Unterlagen legen. Hat der Verlag jedoch angegeben, welche Unterlagen du genau einreichen sollst, musst du dich daran halten. Werden zum Beispiel nur Exposé und Leseprobe verlangt, solltest du das Anschreiben weglassen.

Bei einer Zusendung per E-Mail benötigst du kein extra Anschreiben. In diesem Fall solltest du alle wesentlichen Informationen in die E-Mail-Nachricht packen. Auch hier gilt: Beschränke dich auf das Wesentliche und halte dich kurz.

Das Exposé ist Pflicht, wenn du dein Manuskript einem Verlag zur Veröffentlichung anbietest. Hier sind alle wichtigen Informationen enthalten, die der Verlag zur Prüfung deines Werks benötigt.

Einige Verlage verlangen zusätzlich zum Exposé und zur Leseprobe eine kurze Autorenvita. In wenigen Sätzen muss es dir gelingen, wesentliche Fakten zu deiner Person zu benennen, die im Zusammenhang mit deiner schreibenden Tätigkeit stehen. Der richtige Platz für deine Autorenvita ist zwischen Anschreiben und Exposé.

Leseprobe auswählen

Die Leseprobe ist Pflicht beim Einreichen deines Manuskripts und entscheidet darüber, ob dein Werk eine Chance auf Veröffentlichung hat. Schließlich ist sie der Beleg für dein schriftstellerisches Können.

Aus diesem Grund sollte die Leseprobe qualitativ möglichst perfekt sein und einen guten Eindruck vermitteln, worum es in deinem Buch geht. Häufig verlangen Verlage das erste Kapitel und zusätzlich ein weiteres Kapitel, das du frei auswählen kannst. Informiere dich vorab, welche Textstelle du als Leseprobe einreichen musst.

Einsenden der Bewerbungsunterlagen online oder per Post

Einsenden der Bewerbungsunterlagen per Mail oder Post

Auf den Internetseiten der Verlage findest du in der Regel eine Angabe, wie du dein Manuskript einreichen sollst. Einige Verlage haben ein extra Online-Kontaktformular, meist wird aber die Zusendung per E-Mail oder Post verlangt.

Vor dem Versand solltest du den richtigen Ansprechpartner für dein Manuskript ausfindig machen. Manchmal wirst du auf der Homepage des Verlags fündig. Wenn nicht, rufe beim Verlag an und lasse dich am besten gleich mit der richtigen Person verbinden. Dann kannst du dein Manuskript ankündigen, was dir einen weiteren Pluspunkt verschafft.

Tipp

Reiche dein Manuskript ohne auftragende Mappe oder dicken Ordner ein. Verlage erhalten täglich eine Unmenge an Buchideen, die sich auf den Schreibtischen stapeln. Je dünner deine Unterlagen sind, desto besser. Verzichte zudem auf eine Lochung. Besser sind lose Blätter, die du mit einer Büroklammer oder einem Cliphefter zusammenhältst.

Auf Rückmeldung warten

Nachdem du dein Manuskript eingereicht hast, beginnt das Warten auf eine Rückmeldung vom Verlag. Manchmal erhältst du bereits nach wenigen Tagen oder Wochen Bescheid, dass du das komplette Manuskript nachreichen sollst.

In den meisten Fällen dauert es aber wesentlich länger, bis du eine Rückmeldung erhältst. Nicht selten verstreichen mehrere Monate ohne eine Nachricht. Sechs Monate sind durchaus möglich, manchmal sogar länger.

Wie viel Zeit bis zu einer Rückmeldung vergeht, ist nicht vorhersehbar. Im Normalfall erhältst du bei Interesse eine Aufforderung, weitere Unterlagen nachzureichen. Bei einer Ablehnung werden häufig Standardanschreiben verschickt, dass dein Buchprojekt nicht ins Verlagsprogramm passt oder aus anderen Gründen nicht realisierbar ist.

Einige Verlage machen auf ihrer Webseite darauf aufmerksam, dass sie aufgrund der hohen Anzahl an Manuskripten bei einer Absage keine Rückmeldung geben können. Sollte dein Manuskript nicht genommen werden, erhältst du also unter Umständen gar keine Nachricht.

Auch wenn die Versuchung groß ist, nach dem aktuellen Stand zu fragen, solltest du dich zurückhalten. Die lange Bearbeitungszeit ist keine Böswilligkeit, sondern liegt häufig an einer Überlastung der prüfenden Person. Da Nachfragen die Arbeitslast zusätzlich erhöhen, werden sie nicht gern gesehen und werfen ein schlechtes Licht auf dich.

Checkliste: Manuskript einreichen
  • Du kennst dein Genre und weißt, welche Verlage zu deinem Werk passen.
  • Du hast Anschreiben, Autorenvita und Exposé erstellt.
  • Du wählst eine geeignete Leseprobe aus.
  • Du weißt, welche Einreichung des Manuskripts der Verlag wünscht (online/per Post).
  • Du kennst den richtigen Ansprechpartner für das Anschreiben.
  • Dir ist bewusst, dass eine Rückmeldung teilweise monatelang ausbleibt.
  • Du bleibst geduldig und setzt den Verlag nicht unter Druck.

Hilfreiche Tipps für das Einreichen deines Manuskripts

Tipps für das Einsenden deines Manuskripts

Nur wenn dein Manuskript aus der Masse hervorsticht und deine Unterlagen überzeugen, hat dein Buch eine Chance auf die Veröffentlichung bei einem Verlag. Unsere Dos verraten dir, wie du deine Erfolgsaussichten verbessern kannst.

Du schreibst gerade noch dein Manuskript? Hier findest du Tipps zum kreativen Schreiben.

Formuliere ein interessantes Anschreiben

Ein interessant formuliertes Anschreiben kann dir beim Manuskript einreichen einen entscheidenden Vorteil bringen. Immerhin ist es das erste Schriftstück, das die Lektorin oder der Lektor von dir zu sehen bekommt.

Richte das Anschreiben an eine konkrete Person und vermeide Floskeln wie "Sehr geehrte Damen und Herren". Nimm gleich zu Beginn Bezug auf dein Anliegen mit Formulierungen wie "hiermit biete ich Ihnen mein Manuskript XY zur Veröffentlichung an" oder "da Ihr Verlagshaus im Genre Z ein Marktführer ist, übersende ich Ihnen mein Manuskript zur Prüfung".

Danach solltest du auf deine Person eingehen und die wichtigsten Eckpunkte benennen, die deine Autorentätigkeit untermauern. Hast du bereits ein Buch veröffentlicht oder einen Schreibwettbewerb gewonnen, sind dies wichtige Informationen.

Im Anschreiben geht es nicht darum, dass du eine Inhaltsangabe deines Buches wiedergibst. Hebe stattdessen die Besonderheiten deiner Idee und deines Schreibstils hervor und begründe, warum dein Manuskript ideal ins Verlagsprogramm passt. Anschließend solltest du näher auf den Verlag eingehen und erklären, warum du dich dafür entschieden hast.

Aufbau deines Anschreibens

Beachte beim Aufbau deines Anschreibens unbedingt die folgenden Punkte in dieser Reihenfolge:

  1. Richte das Anschreiben an eine konkrete Person (Ansprechpartner).
  2. Nimm gleich zu Beginn Bezug auf dein Anliegen.
  3. Nenne die wichtigsten Eckpunkte zu deiner Person und deiner Autorentätigkeit.
  4. Hebe die Besonderheit deiner Idee und deines Schreibstils hervor. 
  5. Erkläre, warum du dich für diesen Verlag entschieden hast.

Rücke dich mit der Autorenvita in ein gutes Licht

Eine Autorenvita – auch Kurzvita genannt – wird von einigen Verlagen verlangt, wenn du ein Manuskript einreichen möchtest. Mit dem klassischen Lebenslauf, den du vielleicht von Bewerbungen für eine Arbeitsstelle kennst, hat dieses Schriftstück wenig zu tun.

Bei der Autorenvita handelt es sich um einen kurzen Fließtext. Perfekt sind drei bis fünf aussagekräftige Sätze, die deinen professionellen Auftritt als Autorin oder Autor unterstützen.

Achte auf eine chronologische Reihenfolge und verfasse den Text in der dritten Person. Zu Beginn erwähnst du deinen vollständigen Namen und deinen Beruf. Danach solltest du angeben, seit wann du schreibst und wie diese Leidenschaft entstanden ist.

Gehe auf deine Themen- und Genreschwerpunkte ein und stelle einen Bezug zum eingereichten Manuskript her. Hast du bereits schriftstellerische Erfolge vorzuweisen, solltest du diese erwähnen.

Die Kunst der Autorenvita ist es, in wenigen Sätzen eine authentische und ausdrucksstarke Beschreibung deiner wichtigsten Eckpunkte herzustellen. Der Sprachstil sollte zum Genre und zu deinem Alter passen. Eine witzige Kurzvita kann bei einem humoristischen Werk passend sein, nicht jedoch bei einem wissenschaftlich angehauchten Manuskript, wo der Ton eher sachlich sein sollte.

Ein ansprechendes Porträtfoto ist eine gute Möglichkeit, deinen Unterlagen mehr Persönlichkeit zu verleihen. Das Foto sollte professionell aussehen und zum Manuskript passen.

Überzeuge mit einem durchdachten Exposé

Überzeuge mit einem durchdachten Exposé

Das Exposé enthält alle wesentlichen Daten zu deinem Manuskript und sollte zwei bis drei Seiten umfassen. Da es sehr wichtig ist, solltest du dafür viel Zeit und Mühe einplanen.
Die folgende Reihenfolge sollte dein Exposé einhalten.

Seite 1: Die wichtigsten Daten zum Werk und deiner Person

Auf der ersten Seite fasst du die wichtigsten Daten zu deinem Werk und dir selbst zusammen. Sie sollte Folgendes unbedingt enthalten:

  • Vollständiger Name, Anschrift, E-Mail-Adresse, Telefonnummer
  • Pseudonym (falls vorhanden)
  • (Arbeits-)Titel deines Manuskripts
  • Zielgruppe
  • Seitenumfang (in Normseiten oder Anzahl der Zeichen)
  • Zeitraum, in dem die Handlung spielt
  • Schauplatz
  • Erzählperspektive
  • Status: abgeschlossen oder Angabe, zu wie viel Prozent es fertig ist

Seite 2: Pitch und Inhaltsangabe

Auf der zweiten Seite deines Exposés ist Platz für den Pitch und die Inhaltsangabe. Die Inhaltsangabe ist ein Pflichtteil des Exposés. Der Pitch ist zwar eine freiwillige Angabe, aber dennoch dringend zu empfehlen.

Im Pitch erzählst du kurz und knackig, worum es in deinem Manuskript geht. Er ist die Quintessenz deiner Buchidee und wird über der Inhaltsangabe platziert. In maximal drei Sätzen sollte es dir gelingen, die Stärken deines Manuskripts deutlich zu machen.

Gehe im Pitch auf den Hauptstrang deiner Handlung oder auf die Kernaussage deines Sachbuchs ein. Erwähne bei einem Roman die Hauptcharaktere. Du solltest den Pitch so formulieren, dass das Genre erkennbar wird. Ein starker Pitch macht Lust aufs Lesen deiner Inhaltsangabe.

In der Inhaltsangabe erzählst du auf einer knappen Seite die Handlung deines Manuskripts in chronologischer Reihenfolge nach. Baue keinen Spannungsbogen auf, sondern stelle den Inhalt schlüssig und logisch dar. Der Text sollte sprachlich einwandfrei und spannend formuliert sein, schließlich ist die Inhaltsangabe ein Aushängeschild deiner Schreibkunst.

Wichtig: Die Inhaltsangabe ist kein Klappentext. Hier geht es darum, den kompletten Inhalt des Manuskripts vorzustellen. Dazu gehört bei einem Roman auch der Schluss.

Seite 3: Figurenbeschreibung (optional)

Seite 3: Figurenbeschreibung

Bei einem Roman sind die Hauptfiguren und ihre Entwicklung ein wichtiger Bestandteil der Handlung. Eine Figurenbeschreibung ist zwar häufig kein Muss, macht aber vor allem bei komplizierten Handlungsabläufen Sinn.

Gibt es in deinem Manuskript mehrere Handlungsstränge mit vielen unterschiedlichen Personen, kann eine Figurenbeschreibung hilfreich sein. Stelle die Hauptfiguren mit Namen und Alter vor und charakterisiere sie in zwei bis drei Sätzen. Beschränke dich dabei auf etwa drei bis fünf Figuren, die für die Handlung von besonderer Bedeutung sind.

Einige Verlage verlangen ein kurzes Exposé mit nur einer Seite. In diesem Fall musst du dich auf die wesentlichen Informationen beschränken und den Inhalt in wenigen Sätzen zusammenfassen. Für Pitch und Figurenbeschreibung ist dann meist kein Platz. Manchmal sind aber auch fünf bis zehn Seiten Exposé erlaubt. Hier kannst du den Inhalt entsprechend ausführlicher gestalten.

Wähle eine spannende Leseprobe

Die Leseprobe dient als Beleg für dein Schreibtalent und ist entscheidend für den Erfolg deines Manuskripts. Schon wenige Seiten genügen dem geübten Auge, um sich ein Bild von deinem Schreibstil zu machen. Deswegen verlangen fast alle Verlage nur eine begrenzte Anzahl Seiten als Leseprobe.

Wie viele Seiten du genau einreichen musst, erfährst du in der Regel auf der Webseite der Verlagshäuser. Da der Anfang eines Buches von großer Bedeutung ist, fordern Verlage meist das erste Kapitel beziehungsweise die ersten dreißig Seiten deines Manuskripts zur Sichtung an.

Manchmal wird zusätzlich zum Anfangskapitel dein Lieblingskapitel verlangt. Wähle das zweite Kapitel sorgfältig aus. Mindestens eines der folgenden Merkmale sollte dein zweites Kapitel enthalten:

  • Eine dramatische Szene
  • Eine andere Erzählperspektive
  • Eine besonders spannende Erzählung
Vorsicht: Manche Verlage überlassen es dir, ob du eine begrenzte Leseprobe oder das ganze Manuskript einsenden willst. Verschicke dein Manuskript grundsätzlich nie im Original, denn nur die wenigsten Verlage schicken eingereichte Unterlagen zurück. Verwende deswegen stets nur Kopien.

Halte dich bei der Formatierung an die Normseite

Halte dich bei der Formatierung an die Normseite

Ein sauber formatiertes Manuskript erleichtert Verlagen die Beurteilung deiner Unterlagen und wird daher von dir erwartet. Bei der Formatierung deiner Unterlagen solltest du die Normseite anwenden.

Die Normseite ist ein gängiges Seitenformat für alle, die professionell schreiben. Dieses Standardformat dient denjenigen als Vergleichsgröße, die dein Manuskript beurteilen sollen. Es hilft vor allem dabei, die Länge deines Werks abzuschätzen.

Diese Formatierung solltest du beim Manuskript einreichen verwenden:

  • DinA4 mit großzügigen Seitenrändern (etwa drei Zentimeter)
  • Maximal 30 Zeilen mit etwa 60 Zeichen (inklusive Leerzeichen), etwa 1.500-1.800 Zeichen
  • Schriftgröße 12 und 1,5-facher Zeilenabstand
  • Klassische Schriftarten wie zum Beispiel Times New Roman, Courier New oder Arial
  • Linksbündiger Flattersatz, keine Silbentrennungen
  • Einseitiger Druck
  • Seitenzahlen und Titel in der Kopfzeile, etwa Schriftgröße 8
  • Name und Kontaktdaten in der Fußzeile, etwa Schriftgröße 8
Wichtig: Gestalte Anschreiben, Autorenvita, Exposé und Leseprobe einheitlich in einer professionellen Formatierung, das hinterlässt einen guten Eindruck. Die Normseite ist auch der Maßstab für den Seitenumfang des gesamten Manuskripts.

Bringe vor dem Einsenden dein Manuskript zu Ende

Bringe vor dem Einsenden dein Manuskript zu Ende

Auch wenn du von deiner Buchidee zu hundert Prozent überzeugt bist und dein Manuskript am liebsten nach wenigen Seiten zur Sichtung an einen Verlag schicken würdest, solltest du das auf keinen Fall tun.

Vor allem bei einem Erstlingswerk verbaust du dir damit die Chance auf eine Veröffentlichung bei einem Verlag. Zum einen kannst du weder Umfang noch das definitive Datum der Fertigstellung nennen. Außerdem kann sich der Plot während des Schreibens ändern, sodass die eingereichten Informationen später nicht mehr stimmen.

Es gibt nur wenige Ausnahmen, in denen eine Zusendung des Manuskripts vor der Fertigstellung Sinn macht. Hast du bereits mehrere Bücher nachweislich erfolgreich bei einem Verlag veröffentlicht, kannst du ein unfertiges Manuskript einsenden.

Auch als berühmte Persönlichkeit kannst du dich frühzeitig an einen Verlag wenden und deine Buchidee vorstellen.

Diese Fallstricke solltest du vermeiden

Es gibt mehrere Fallstricke, die die Erfolgsaussichten deines Manuskripts gefährden können. Welche Fehler du beim Manuskript einreichen vermeiden solltest, zeigen dir unsere Don’ts.

Vorgaben der Verlage nicht beachten

Beachte unbedingt die Vorgaben der Verlage

Ein häufiger Fehler von angehenden Autorinnen und Autoren ist es, die Vorgaben der Verlage nicht zu hundert Prozent zu beachten. Nicht selten wird ein Manuskript aus diesem Grund aussortiert, bevor es eine Chance auf nähere Prüfung hat.

Verlage erhalten tagtäglich unzählige Manuskripte zur Durchsicht. Aus Zeit- und Kostengründen werden konkrete Anforderungen gestellt, die du beim Einreichen deiner Unterlagen befolgen musst. Ist zum Beispiel deine Leseprobe zu lang oder fehlt ein Dokument, ist dies oft ein Ausschlusskriterium.

Ungünstige Formulierungen im Anschreiben

Das Anschreiben ist das erste Schriftstück, das der Verlag von dir zu Gesicht bekommt. Ist es gespickt mit Rechtschreibfehlern oder ungünstig formatiert, wirft dies kein gutes Licht auf dich. Auch unpassende Formulierungen im Anschreiben führen häufig dazu, dass dein Manuskript schon vor der Prüfung aussortiert wird.

Diese Formulierungen solltest du im Anschreiben vermeiden:

  • "Sehr geehrte Damen und Herren": Diese Formulierung klingt nach Standardanschreiben.
  • "Anbei übersende ich Ihnen mein vollendetes Werk": Ein Manuskript ist eine erste Fassung und wird von Verlagen noch stark überarbeitet.
  • "Zu Kapitel drei möchte ich noch etwas erklären": Deutet darauf hin, dass deine eingereichten Unterlagen nicht aussagekräftig sind.
  • "Mein Buch ist inspiriert von Virginia Woolf und im Stil von Jane Austen": Klingt anmaßend und lässt vermuten, dass du keinen eigenen Stil hast.
  • "Meine Familie und Freunde sind begeistert von meinem Werk": Sagt aus professioneller Sicht nichts über die Qualität deines Manuskripts aus.
  • "Seit meiner Schulzeit bin ich fasziniert vom Schreiben": Ohne Belege für Veröffentlichungen ist diese Aussage nutzlos.
  • "Vor Ihnen liegt die neue Sensation im Bereich Thriller": Superlative sind reißerisch und wirken angeberisch.

Fehlerhafte und schlampige Unterlagen

Fehlerhafte und schlampige Unterlagen

Beim Manuskript einreichen zählt der erste Eindruck. Sind deine Unterlagen fehlerhaft und schlampig, verbaust du dir damit jegliche Chance auf eine Veröffentlichung bei einem Verlag.

Rechtschreibfehler im Anschreiben, eine unübersichtliche Formatierung und Eselsohren erwecken den Eindruck, dass du weder deine Sprache beherrscht noch dir sonderlich viel Mühe beim Zusammenstellen deiner Unterlagen gegeben hast. Nur mit einwandfreien Unterlagen erhältst du eine Chance auf Veröffentlichung.

Bei selbst erstellten Schriftstücken übersiehst du schnell ein paar Fehler. Lasse deine Unterlagen deswegen vor der Einsendung Korrektur lesen.

FAQ – die wichtigsten Fragen beim Manuskript einreichen

Gerade beim ersten Werk sind sich viele Autorinnen und Autoren unsicher, ob sie beim Manuskript einreichen alles richtig machen. Hier erhältst du Antworten auf die wichtigsten Fragen.

Verlage verlangen für das Einsenden von Manuskripten keine Gebühr. Im Falle eines Postversands musst du jedoch die Portokosten übernehmen.
Der Romananfang eignet sich als Leseprobe oft sehr gut, weil hier die Handlung ihren Lauf nimmt und auch die Hauptfiguren zum ersten Mal vorgestellt werden. Eine gute Ergänzung ist ein besonders spannendes Kapitel oder eine Textpassage, die aus einer anderen Perspektive erzählt wird.
Teilweise erhältst du schon nach einigen Wochen eine Rückmeldung mit der Aufforderung, dein komplettes Manuskript nachzureichen. In den meisten Fällen vergehen bis zu einer Rückmeldung jedoch mehrere Monate. Vier bis sechs Monate sind üblich, manchmal auch länger. Nur wenige Verlage verschicken Absagen, deswegen bekommst du oft gar keine Rückmeldung.
Verlage erhalten tagtäglich zahlreiche Manuskripte zur Prüfung. Da Lektorinnen und Lektoren in der Regel eine hohe Arbeitslast haben, wünschen sie keine Nachfragen zum Bearbeitungsstand. Hier hilft nur Geduld.
Hat dein Manuskript den Verlag überzeugt, vergehen vom Zeitpunkt der Vertragsunterzeichnung bis zur Veröffentlichung etwa ein Jahr. Dies ist aber nur ein grober Richtwert. Hinzu kommt die Zeit von der Einsendung bis zur Vertragsunterzeichnung, die ebenfalls sehr unterschiedlich ausfallen kann.
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