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Weltreligionen: 5 Religionen der Welt & 20 Merkmale

Die fünf Weltreligionen sind sehr unterschiedlich. Die einen glauben an einen einzigen Gott, andere an Wiedergeburt und mehrere Gottheiten. Wir erklären, was eine Weltreligion ist und welche es gibt. Außerdem haben wir ihre Merkmale und spannende Fakten für dich zusammengestellt.

Eine Weltreligion kann auf der ganzen Welt verbreitet sein oder viele Anhängerinnen und Anhänger haben. Die fünf Weltreligionen, die es heute gibt, sind Christentum, Islam, Judentum, Buddhismus und Hinduismus.

Religion: Definition und Wissenswertes

Definition von Religion

Der Begriff Religion leitet sich aus dem Lateinischen "religio" für Gewissenhaftigkeit (gegenüber dem Heiligen) oder Sorgfalt beziehungsweise gewissenhafte Beachtung ab.

Laut Definition ist Religion der Glaube an eine überirdische Macht, Wesen oder Gott als Schöpfer der Welt (dabei kann es sich um einen oder mehrere dieser Mächte handeln), der außerdem das Weltgeschehen lenkt. Dieser Glaube in Verbindung mit einer den Lehren entsprechenden Verehrung oder Praktik nennt sich Religion.

Religion meint damit also nicht nur, dass du an eine überirdische Macht glaubst, sondern auch, dass du dich an die Lehren und Pflichten diesen Glaubens hältst. In vielen Religionen sind diese schriftlich festgehalten und die Verehrung wird an Orten wie einer Kirche, Moschee, Synagoge oder einem Tempel praktiziert.

Wie Glaube entstand

Vor vielen tausenden Jahren konnten sich Menschen viele Dinge nicht erklären. Sie waren gnadenlosen Naturgewalten ausgesetzt, die ihre Ernten und Behausungen zerstörten und ihnen damit ihre Lebensgrundlage nahmen.

Dafür machten die frühen Menschen überirdische, oft nicht sichtbare oder greifbare Mächte verantwortlich. So entstanden die ersten Götter, die von den Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten und Aufgabenbereichen ausgestattet wurden.

Aus diesen ursprünglichen Glauben entwickelten sich die ersten Religionen. Am Anfang gab es zahlreiche Götter in einem einzigen Glauben, das nannte sich Polytheismus. Jüdinnen und Juden glaubten als erste an nur einen einzigen Gott. Damit begründeten sie den Monotheismus.

Was Weltreligionen sind

Was Weltreligionen sind

Eine Weltreligion meint als Begriff eine Religion mit bestimmten Eigenschaften. Es gibt keine genauen Vorgaben über die Definition von Weltreligion, weshalb der Begriff unter Expertinnen und Experten lieber vermieden wird.

Im allgemeinen Verständnis meint eine Weltreligion einen Glauben mit einer hohen Anhängerschaft, einer überregionalen Verbreitung und/ oder mit einem universalen Anspruch. Heute gibt es genau fünf Weltreligionen:

  1. Christentum mit 2.1 Milliarden Anhängerinnen und Anhängern
  2. Islam mit 1.6 Milliarden Anhängerinnen und Anhängern
  3. Hinduismus mit 940 Millionen Anhängerinnen und Anhängern
  4. Buddhismus mit 460 Millionen Anhängerinnen und Anhängern
  5. Judentum mit 15 Millionen Anhängerinnen und Anhängern

Menschen, die weder an Gott noch eine andere überirdische Macht glauben, nennt man Atheisten. Im Jahr 2012 zählten sich 13 Prozent der Weltbevölkerung dazu.

Die fünf größten Religionen der Welt

Weltweit nimmt die Zahl der gläubigen Menschen immer weiter zu. In Europa dagegen gibt es eher eine Tendenz zur Religionsabkehr. So treten in Deutschland immer mehr Menschen aus der Kirche aus und bezeichnen sich selbst als Atheistinnen oder Atheisten.

Im Folgenden stellen wir dir die fünf Weltreligionen vor. Du erfährst mehr über ihren Ursprung, ihre Kernbotschaften und ihre Symbole und Schriften.

Christentum

Das Christentum: Eine der fünf Weltreligionen

Das Christentum ist vor allem in Nord- und Südamerika, Europa und Südafrika verbreitet. Obwohl in Deutschland immer mehr Menschen aus der Kirche austreten, werden noch immer über 2/3 der deutschen Bevölkerung dem Christentum zugeordnet.

Mit circa 2,1 Milliarden Anhängerinnen und Anhängern ist das Christentum die am meisten vertretene Weltreligion. Die meisten Mitglieder haben die Katholische und die Evangelische Kirche. Daneben gibt es aber noch hunderte weitere Untergruppen im Christentum, die auch Konfessionen genannt werden.

Ursprung

Beim Christentum handelt es sich sozusagen um einen Ableger des Judentums. Seinen Ursprung hatte diese Weltreligion vor etwa 2.000 Jahren mit dem Prediger Jesus. Er verbreitete seine Botschaft von Gott und dessen bedingungsloser Liebe zum Menschen in den Gebieten rund um Galiläa (Israel).

Seine Botschaften beeindruckten viele Menschen, die sich ihm als sogenannte Jünger anschlossen. Das gefiel aber nicht allen: Die damals römisch besetzten Gebiete erhoben einen Anspruch an den Vielgötterglauben und verurteilten Jesus zum Tod am Kreuz. Drei Tage nach seinem Tod soll er auferstanden sein und seine Jünger aufgefordert haben, die Lehren zu verbreiten.

Botschaften des Christentums

Die Botschaften Jesus faszinierten viele Menschen, die in ihm den Erlöser der Menschheit sahen. Er predigte, dass vor Gott alle Menschen gleich seien und verbreitete Botschaften von Liebe und Nächstenliebe. Christinnen und Christen glauben an den gleichen Gott wie das Judentum, mit dem Unterschied, dass er im Christentum dreifaltig auftritt: Als Vater, Sohn und Heiliger Geist.

All die, die sich im Leben christlich verhalten haben, dürfen nach dem Tod im Himmel weiterexistieren. Zur Orientierung gibt es unter anderem die Zehn Gebote, an die sich jeder Christ und jede Christin halten muss.

Gotteshaus und Schriften

Die Kirche ist das Gotteshaus im Christentum

Ein zentrales Element des Christentums ist die Bibel. Sie ist die Heilige Schrift und besteht aus dem Alten und Neuen Testament. Im Neuen Testament wird Jesus Wirken und Leben beschrieben, das Alte Testament stammt aus dem Judentum. Das Gotteshaus ist im Christentum die Kirche. Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche ist der Papst, der in Vatikanstadt (Italien) lebt.

Wichtige Symbole

Das wichtigste Symbol der Christinnen und Christen ist das Kreuz, denn es erinnert an den Kreuztod Jesus. In so gut wie jeder Kirche wird das Kreuz mindestens einmal aufgegriffen, zum Beispiel als Grundriss oder Schmuck.

Außerdem gibt es das Christusmonogramm, welches aus den beiden übereinander geschriebenen griechischen Buchstaben X und P besteht. Ein drittes wichtiges Symbol ist der Fisch (Ichtys), der bereits von den ersten Christinnen und Christen verwendet wurde.

Islam

Der Islam

Der Islam ist vor allem in westlichen Teilen Asiens und Nordafrika verbreitet. Er ist außerdem die zweitgrößte Religion der Welt, bezogen auf seine Anhängerschaft. Außerdem wächst keine Religion so schnell wie der Islam. Seinen Ursprung hat er im 7. Jahrhundert auf der arabischen Halbinsel.

Anhängerinnen und Anhänger des Islam nennt man Muslime. Sie werden in zwei große Hauptgruppen unterschieden, die Schiiten und die Sunniten.

Ursprung

Der Prophet Mohammed gilt als Begründer des Islam. Er lebte im 7. Jahrhundert n. Chr. Eine Erscheinung mit einem Engel gilt als Auslöser der Religion. Dieser erzählte ihm, dass er ein Bote Gottes sei. Von da an predigte Mohammed über den einen wahren Gott mit dem Namen Allah.

Schließlich brach Mohammed von Mekka aus in die Oase Yathrib (der heutigen Stadt Medina in Saudi-Arabien) auf. Dort schlichtete er Frieden zwischen zwei verfeindeten Stämmen, die sich schließlich zu einer Gemeinschaft vereinten. Der Tag seines Aufbruchs, der 16. Juli 622, kennzeichnet für die Anhängerinnen und Anhänger des Islam eine neue Zeitrechnung.

Botschaften des Islam

Wie im Judentum und Christentum glauben auch die Anhängerinnen und Anhänger des Islam an nur einen Gott. Wer seine Gesetzte befolgt, kommt nach dem Tod ins Paradies. Ungläubige und sündige Menschen kommen dagegen in die Hölle. Gläubige Muslime beten bis zu fünfmal am Tag in Richtung Mekka – die Zeiten des Gebets sind genau festgelegt. Die wichtigsten Pflichten im Leben eines Muslims werden auch die "fünf Säulen des Islam" genannt.

Die fünf Säulen des Islam

Die fünf Säulen des Islam gelten als wichtigste Pflichten für jede Anhängerin und jeden Anhänger des Islam. Kurz zusammengefasst handelt es sich dabei um Folgendes:

  1. Säule (Schahada): Das Bekenntnis zu Allah und seinem Propheten
  2. Säule (Salat): Das tägliche Beten (bis zu fünfmal)
  3. Säule (Sakat): Die Armensteuer – Nicht arme Muslime sollen etwa 2,5 Prozent ihres Einkommens an bedürftige Menschen spenden
  4. Säule (Saum): Das Fasten während des Ramadan
  5. Säule (Hadsch): Die Pilgerfahrt nach Mekka mindestens einmal im Leben eines jeden Muslims

Gotteshaus und Schriften

Die Lehren des Propheten Mohammeds sind im Koran festgehalten. Aufgeteilt in 114 Kapiteln (auch Suren genannt), steht hier das Wort Allahs geschrieben, diktiert vom Erzengel Gabriel. Das Gotteshaus im Islam ist die Moschee.

Wichtige Symbole

Ein bedeutendes Symbol im Islam ist der Halbmond beziehungsweise die Mondsichel mit Stern. Auch die Farbe Grün symbolisiert auf vielen Nationalfahnen den Islam. Das rührt daher, dass sich der Prophet angeblich vorzugsweise in dieser Farbe kleidete. Ein wichtiges Symbol der Schiiten ist das "Schwert Alis".

Judentum

Das Judentum: Die kleinste, aber älteste Weltreligion

Mit nur etwa 14 Millionen Anhängerinnen und Anhängern ist das Judentum die kleinste der fünf Weltreligionen. Dafür ist sie aber die älteste monotheistische Religion, die an den Gott namens Jahwe glaubt. Ein großer Teil der Anhängerschaft lebt heute in Israel und in den USA. Ein Kind wird dann zur Jüdin oder zum Juden, wenn die Mutter ebenfalls jüdisch ist.

Ursprung

Vermutlich gibt es seit über 3.000 Jahren das Judentum. Erste religiöse Texte berichten bereits im Jahr 1500 v. Chr. von Israeliten, den Vorfahren der Jüdinnen und Juden. Seinen Ursprung hat diese Weltreligion im heutigen Gebiet Israels.

Die Erzväter des Judentums sind Abraham, Isaak und Jakob. Sie führten wahrscheinlich westsemitische Nomadenstämme an und lebten irgendwo zwischen dem Mittelmeer und Mesopotamien. Ob sie wirklich existiert haben, ist allerdings nicht bewiesen. Der höchste Prophet im Judentum ist aber Mose, da er in besonders engem Kontakt zu Gott stand.

Im Laufe der Jahrhunderte wurden Jüdinnen und Juden immer wieder verfolgt und vertrieben. Deshalb verließen sie ihre Heimat und verteilten sich auf der gesamten Welt.

Botschaften des Judentums

Im Judentum sind Glaube und Tat wichtige Elemente. Denn jede Jüdin und jeder Jude soll zum Partner Gottes werden und fortlaufend zur Verbesserung der Welt beitragen. Das Volk Israel ist dem Glauben nach von Gott auserwählt worden, seine Gebote einzuhalten. Deshalb betrachten sich Jüdinnen und Juden als "auserwähltes Volk".

Jüdinnen und Juden glauben außerdem daran, dass Jahwe, ihr Gott, eines Tages einen Erlöser auf die Erde schicken wird. Dieser soll der gesamten Menschheit Frieden bringen. Frühe Christinnen und Christen sahen diesen Erlöser in Jesus.

Gotteshaus und Schriften

Die Synagoge ist das Gotteshaus im Judentum

Das Heilige Buch des Judentums wird Tanach oder Hebräische Bibel genannt. Die Tanach umfasst drei Teile: Die Tora, die Bücher der Propheten Newi‘im und die Schriften Ketuvim. Das Gotteshaus ist im Judentum die Synagoge.

Wichtige Symbole

Das wichtigste Symbol ist im Judentum der Davidstern. Er besteht aus zwei Dreiecken, die miteinander verbunden sind. Der Davidstern steht für die Verbundenheit Gottes mit seinem Volk und ist unter anderem Teil der israelischen Flagge.

Ein weiteres wichtiges Symbol ist der siebenarmige Leuchter. Diesen findest du zum Beispiel auf dem Wappen Israels.

Hinduismus

Der Hinduismus ist ein Vielgötterglauben und eine Verschmelzung unterschiedlicher indischer Traditionen. Das bedeutet auch, dass die Hindus keinen einheitlichen Glauben haben und je nach Region verschiedene Gottheiten verehren. Der Hinduismus ist außerdem die älteste der fünf Weltreligionen. Die meisten Anhängerinnen und Anhänger leben heute in Indien.

Ursprung

Das Om-Zeichen als Hinduismus-Symbol

Der Ursprung des Hinduismus liegt auf dem indischen Subkontinent. Der Name ist abgeleitet vom Indus, einem langen Fluss, der durch Tibet, Pakistan und Indien verläuft. Die Entstehung des Hinduismus begann mit der Vorvedischen und der Vedischen Religion etwa um 2500 v. Chr.

Botschaften des Hinduismus

Die Hindus glauben an die Wiedergeburt, denn die Seele des Menschen ist unsterblich. Nach dem Tod kehrt jede Seele in einen neuen Körper zurück. In welchem Körper ein Mensch wiedergeboren wird, hängt maßgeblich damit zusammen, ob ein Mensch Gutes oder Schlechtes in seinem Leben getan hat. Hindus versuchen zu Lebzeiten diesem ewigen Kreislauf aus Wiedergeburt und Tod zu entkommen und in das Nirwana einzutreten.

Religiöse Lehrende heißen im Hinduismus Gurus. Sie meditieren viel und verzichten auf Luxus und Besitz. Das größte Fest der Hindus ist das Kumbh Mela. Weltweit bekannt ist dagegen das Holi Festival, auf dem sich Hindus mit bunter Farbe bewerfen.

Gotteshaus und Schriften

Hindus beten in hinduistischen Tempeln, die jeweils einer Göttin oder einem Gott geweiht sind. Eine einheitliche Schrift gibt es dagegen nicht. Von großer Relevanz sind aber die Veden: Dabei handelt es sich um eine Sammlung unterschiedlicher Lieder, Gedichte und Geschichten, die teilweise vor über 3.500 Jahren geschrieben wurden.

Wichtige Symbole

Ein wichtiges Symbol im Hinduismus ist das OM-Zeichen. Es steht für das göttliche Prinzip und soll den Anhängerinnen und Anhängern dabei helfen, eine Verbindung zu einem Gott herzustellen. Außerdem bekannt sind die Swastika, Shri Yantra, Dreizack und Lotus.

Buddhismus

Der Buddhismus

Die geschätzten 380 Millionen Buddhistinnen und Buddhisten leben vor allem in Südostasien, um Thailand, Kambodscha und Myanmar. Die gesamte Lehre des Buddhismus bezieht sich auf Siddhartha Gautama, der auch Buddha genannt wird ("der Erleuchtete").

Ursprung

Siddhartha Gautama lebte im Nepal des 5. Jahrhunderts v. Chr. Er war Sohn einer Fürstenfamilie und wuchs behütet auf. Als er aber mit dem Leid der Welt außerhalb seiner Palastmauern konfrontiert wurde, widmete er sich zeitlebens nur noch der Frage, wie man diesem Leid entkommen könnte. Dazu meditierte er sechs Tage und sechs Nächte lang, bis er die Erleuchtung fand.

Botschaften des Buddhismus

Buddhistinnen und Buddhisten glauben an einen ewigen Kreislauf aus Wiedergeburt und Tod. Diesen nennen sie Samsara. Das Ziel im Buddhismus ist es, erleuchtet zu werden (so wie einst Buddha) und damit Samsara zu entkommen. Die Seele geht dann ins Nirwana ein und wird nicht wiedergeboren.

Im Buddhismus gibt es keinen allmächtigen Gott. Stattdessen dreht sich alles um die vier Fragen, was Leiden ist, wie es entsteht, wie es überwunden werden kann und wie dies zu erreichen ist. Diese "Vier edlen Wahrheiten" sind Kern des Buddhismus.

Gotteshaus und Schriften

Meditation spielt im Buddhismus eine wichtige Rolle

Zum Meditieren und Beten gehen Buddhistinnen und Buddhisten in den Tempel. Die wichtigsten Schriften sind im sogenannten Pali-Kanon gesammelt, der aus drei Teilen besteht. Darin steht geschrieben, welche Regeln für buddhistische Mönche und Nonnen gelten. Außerdem finden sich in den Schriften die Geschichten des Siddhartha Gautama.

Wichtige Symbole

Das wichtigste Symbol im Buddhismus ist das Dharma-Rad. Es ist das Rad der Lehre und zeigt, dass das Leben weder Anfang noch Ende hat. Es besteht aus acht Speichen, die den von Buddha gelehrten "Edlen Achtfachen Pfad" symbolisieren. Nur wer ihm folgt, kann das Leiden überwinden.

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