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Übersetzer werden: 5 Tipps zum Berufseinstieg

Übersetzerinnen und Übersetzer sorgen für eine barrierefreie sprachliche Verständigung, die in einer globalisierten Welt immer wichtiger wird. Wir verraten dir, wie du Übersetzer werden kannst und wie dir der Berufseinstieg gelingt.

Das Übersetzen von Texten und Gesprächen ist eine wichtige Grundlage für sämtliche internationale Arbeitsprozesse. Auch wenn bereits an technischen Alternativen gebastelt wird, sind menschliche Übersetzer unschlagbar.

Übersetzer werden: Voraussetzungen

Übersetzer werden: Sprachkenntnis entscheidet

Die beste Voraussetzung, um Übersetzer zu werden, hast du als Muttersprachlerin oder Muttersprachler. Im Prinzip ist das auch schon eine Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche und stressfreie Berufspraxis.

Natürlich musst du nicht Zwei- oder Mehrsprachig aufgewachsen sein. Es gibt auch andere Möglichkeiten, eine Sprache perfekt zu lernen. Allerdings ist eine von Kind auf gelernte Mehrsprachigkeit wesentlich gefestigter als eine Sprache, die erst in der Schule oder im Studium gelernt wurde. Hilfreich sind auch Sprachreisen, bei denen du die Fremdsprache vor Ort lernst.

Neben dem Beherrschen von verschiedenen Sprachen ist natürlich ein kulturelles Interesse und eine interkulturelle Kompetenz sehr wichtig. Denn du übersetzt die Inhalte nicht nur, es schwingen meist noch weitere kulturelle Informationen mit, die nicht durch reine Sprachkenntnisse übersetzt werden können.

Außerdem solltest du eine sehr gute Kommunikationsfähigkeit besitzen, da es sich auch im Falle des Übersetzers um einen sehr kommunikativen Beruf handelt, bei dem du sehr viel mit Menschen zu tun hast.

Einen gekonnten Umgang mit Kunden kannst du zwar auch erlernen, aber du solltest zumindest eine Affinität mitbringen, gerne mit Menschen zusammen zu sein. Darüber hinaus solltest du mit der neuesten Computertechnologie umgehen können, da die Kommunikation heutzutage oft über Kontinente hinweg online verläuft.

Unterschied zwischen Dolmetscher und Übersetzer

Unterschied zwischen Dolmetscher und Übersetzer

Zu Beginn sollte dir klar sein, welchen Beruf du eigentlich ausüben möchtest: den des Übersetzers oder den des Dolmetschers. Oft verschwimmen die Grenzen dieser beiden Berufe und sie werden manchmal synonym verwendet.

Das liegt daran, dass die Inhalte der Studiengänge und Ausbildungen in vielen Fällen ähnlich sind oder in Kombination angeboten werden. Doch im Sinne der Tätigkeit sind es zwei unterschiedliche Berufe. Die wichtigsten Unterschiede sind folgende:

Dolmetschen:

  • Du übersetzt direkte Gespräche zwischen Menschen
  • Du bist live vor Ort und reist viel

Übersetzen:

  • Du befasst dich viel mit Texten
  • Auch Filmsynchronisation ist möglich
  • Home Office ist möglich

Der Beruf als Dolmetscherin oder Dolmetscher kann unter Umständen anstrengender und stressiger sein als das Übersetzen von Texten. Allerdings ist der Beruf auch spannend, du reist und erlebst viel.

Als Übersetzerin oder Übersetzer hast du mehr Ruhe, weniger Zeitdruck und immer die Gelegenheit, Vokabeln nachzuschlagen oder Inhalte zu recherchieren. Außerdem kannst du bereits existierende Übersetzungen redigieren oder im Bereich Filmsynchronisation arbeiten.

Diese Unterschiede sollten dir bei deiner Entscheidung für einen der beiden Ausbildungen oder einen Studiengang bewusst sein.

Ausbildungs- und Prüfungsmöglichkeiten

In Deutschland ist der Beruf des Übersetzers nicht rechtlich geschützt. Ähnlich wie bei Journalisten oder Autoren kann sich jeder der will Übersetzer nennen.

Dennoch gibt es zahlreiche Ausbildungsmöglichkeiten bis hin zu einer staatlich anerkannten Ausbildung, die nur in einigen Bundesländern angeboten wird. Grundsätzlich kannst du in Deutschland für eine fundierte Ausbildung aber drei unterschiedliche Wege gehen.

Studium

Übersetzung studieren

Wenn du dich für ein Studium entscheidest, hast du in Deutschland sehr viele Möglichkeiten. Viele Universitäten, wie zum Beispiel die Universität Bonn, die Universität Düsseldorf oder die Technische Hochschule Köln bieten Studiengänge zum Übersetzer an.

Abschlüsse gibt es dort als Bachelor oder als Master. Oft werden an den Hochschulen auch Kombinationen von Übersetzer- und Dolmetscherstudiengängen angeboten.

Du kannst dich aber auch für eine Fachakademie entscheiden. Hier hast du zum Beispiel die Möglichkeit zwischen dem Institut für Fremdsprachen und Auslandskunde (IFA) an der Universität Erlangen-Nürnberg oder dem Fremdspracheninstitut der Landeshauptstadt München zu wählen. Auch ein Fernstudium zum Beispiel an der AKAD University ist möglich.

Ausbildungsschwerpunkte sind natürlich Sprachkenntnisse, wenn sie nicht schon vorausgesetzt werden. Außerdem lernst du grundlegende Techniken des Übersetzens, Fachübersetzungen, Landeskunde, Vertiefung von Fachterminologien und Sprachdatenverarbeitung.

Staatlich geprüfter Übersetzer

In einigen Ländern der Bundesrepublik hast du die Möglichkeit, eine staatlich anerkannte Prüfung zum Übersetzer/Dolmetscher zu machen. Jedes Bundesland hat da aber seine eigenen Richtlinien und bietet eine andere Kombination der beiden Berufe an. Die Inhalte und Konditionen der Prüfung und was auf dich zukommt solltest du also bei den unterschiedlichen Prüfungsämtern erfragen. Eine Liste der Bundesländer, die eine solche Prüfung anbieten, findest du auf der Seite des Bundesverbandes der Dolmetscher und Übersetzer.

IHK-Prüfung

IHK-Prüfung

Auch die Industrie- und Handelskammer bietet eine Prüfung zum geprüften Übersetzer oder geprüften Dolmetscher an. Diese Prüfungen richten sich vor allem an Menschen, die Fremdsprachenkenntnisse in einem wirtschaftsbezogenen Bereich vorweisen können.

Voraussetzung für eine Teilnahme an einer dieser Prüfungen ist die Absolvierung eines entsprechenden Vorbereitungskurses. Die Ausbildung hat somit einen schulischen Rahmen, an den sich die Prüfung in Form einer Abschlussprüfung anschließt.

Die Prüfung besteht aus einem schriftlichen und einem mündlichen Teil. Die Prüfungsinhalte haben ausschließlich einen Bezug zu bestimmten Wirtschaftszweigen, wie zum Beispiel dem Finanzwesen oder der Volks- und Betriebswirtschaft.

Wichtig

Nur wenn du die Übersetzungsprüfung bestanden hast, kannst du auch die Dolmetscherprüfung absolvieren. Genaues im Bezug auf Zulassungsvoraussetzung und anderen Weiterbildungsanbietern erfährst du auf der Internetseite der Industrie- und Handelskammer oder direkt bei der zuständigen IHK. Eine Liste der unterschiedlichen IHK-Prüfungsämter findest du hier.

Wo du als Übersetzer arbeiten kannst

Übersetzende arbeiten oft als freie Übersetzerinnen und Übersetzer und sind damit selbständig. Ob du das willst und ob du ein Typ dafür bist, solltest du also in deine Entscheidungen einbeziehen, bevor du die ersten Schritte zu einer Ausbildung angehst.

Sicher ist, dass du als fest angestellter Übersetzer eher selten einen Job finden wirst, da nicht viele Firmen und Konzerne mit eigenen Übersetzern arbeiten. Solltest du doch ein Unternehmen finden, dass dich fest anstellt, gehören wahrscheinlich noch weitere Bürotätigkeiten wie die Korrespondenzen mit anderen Firmen oder Dokumentationen in deiner Landessprache dazu.

Außerdem ist es hilfreich, dich in einem bestimmten Gebiet zu spezialisieren. Lege deinen Fokus zum Beispiel auf technische Berufe oder juristische Übersetzungen.

Übersetzer werden: Karriere und Zukunft

Übersetzer werden: Karriere und Zukunft

Eine immer mehr globalisierte Welt und der wirtschaftliche Handel sind natürlich ein Motor für den Bedarf an Übersetzern. Das führt aber auch dazu, dass es eine immer größere Konkurrenz gibt. Viele Menschen wachsen heute zwei- oder mehrsprachig auf.

Sollte das bei dir nicht der Fall gewesen sein, könnte es deine Chancen in dem Beruf schmälern. Es gibt ebenfalls auch eine Entwicklung zu Massenprodukten aus fernöstlichen Ländern, die sogar deutsche Übersetzungen anbieten. Oft ist die Qualität dabei noch sehr schlecht. Meistens ist es aber leider so, dass für den Kunden bei der ersten Bestellung nur der Preis zählt.

Auch wird die Konkurrenz von maschinellen Übersetzungen immer besser. Viele große Unternehmen im Onlinesektor arbeiten daran, Übersetzungen vor allem von einem computergesteuerten System übernehmen zu lassen.

Auch wenn die Ergebnisse bis jetzt noch selten ausreichend sind und manchmal auch komisch, sollte jedem bewusst sein, dass die Entwicklung nicht schläft und auf längere Sicht solche Systeme eine Konkurrenz werden könnten.

Allerdings ist es natürlich auch so, dass bestimmte Dinge wie interkulturelle Kommunikation nicht von Maschinen übersetzt werden können und damit nie wirklich ganz auf menschliche Übersetzungen verzichtet werden kann.

Letztendlich ist es beim Beruf des Übersetzers genauso wie in jedem anderen Beruf auch: Erfolgreich ist immer derjenige, der eine gute Ausbildung vorweisen kann und sich stetig weiterbildet. Soziale Kompetenzen und ein freundlicher und authentischer Kundenkontakt gehören für den Beruf des Übersetzers genauso dazu wie ein gewisses Know-How und ein wenig Glück.

Wenn du also zufrieden und glücklich mit deiner Entscheidung bist und mit Leidenschaft bei der Arbeit, ist es zumindest schon die halbe Miete für einen erfolgreichen Berufsstart und eine schnelle Karriere.

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