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Symbolismus: 5+5 Merkmale und Vertreter der Epoche

Der Symbolismus ist eine Epoche der Moderne, die das Symbol als Ausdrucksform in den Fokus legt. Durch den Leitspruch, dass es die Kunst nur um der Kunst willen geben solle, brachen neue Zeiten für Literatur und bildende Kunst an. Wir haben alles Wissenswerte, Merkmale sowie Vertreter und Werke der Epoche.

Bei uns erfährst du alles über den Symbolismus. Zunächst haben wir wichtige Definitionen und den historischen Hintergrund der Epoche für dich. Im Anschluss findest du fünf wichtige Merkmale sowie Vertreter und Werke der Literatur.

Danach haben wir fünf wichtige Merkmale der bildenden Kunst des Symbolismus und auch ihre Vertreter und Werke für dich zusammengestellt. Nutze sie für Referate, wissenschaftliche Arbeiten oder Interpretationen.

Symbolismus: Eine Epoche der Moderne

Symbolismus: Eine Epoche der Moderne

In diesem Kapitel erfährst du alles Wissenswerte über den Symbolismus. Wir haben eine Definition der Epoche und eine Definition von Kunst im Epochenkontext für dich. Außerdem findest du wichtige Informationen zum historischen Hintergrund und der Zugehörigkeit der Epoche zur Moderne.

Definition von Symbolismus

Der Symbolismus (1860–1925) ist eine Epoche des 19. Jahrhunderts, die ihre Hochphase zwischen 1880 und 1910 erreichte. Sie entstand in Frankreich und wirkte sich auf die europäische Literatur und bildende Kunst aus.

Sie ist eine Epoche der Moderne, die sich gegen den Naturalismus und den Realismus wendet. Anstelle realistischer Darstellungen werden nun reale Elemente neu zusammengesetzt und in symbolische Traum- und Sinnwelten umgewandelt.

Definition von Kunst (im Epochenkontext)

Wenn es um Epochen geht, ist es wichtig, den Begriff "Kunst” zu definieren. Kunst umfasst im weitesten Sinn jede schöpferische Tätigkeit von Menschen, die mithilfe unterschiedlichster Medien zum Ausdruck gebracht werden kann.

Hierbei setzt der Mensch sich mit der Natur und der Welt auseinander. Kunst basiert demnach auf Wahrnehmung, Wissen, Vorstellung und Intuition. Welches Medium für Kunst genutzt wird, ist unterschiedlich. Zum Beispiel gibt es die bildende Kunst, die sämtliche visuellen Künste zusammenfasst. Dazu gehören zum Beispiel die Gattungen Malerei, Grafik, Zeichnung, Bildhauerei, Baukunst oder Fotografie.

Kunst kann sich allerdings auch in Form von darstellenden Künsten ausdrücken. Dazu gehören Theater, Tanz oder Filmkunst. Außerdem gibt es Literatur und Musik als eigene Kunstgattungen. In der Literatur finden sich wiederum Untergattungen wie Epik, Lyrik und Dramatik.

Jede Epoche weist unterschiedliche Strömungen mit unterschiedlichen Ansichten und Darstellungsarten auf. Sowohl in der bildenden Kunst als auch der Literatur finden sich deshalb Überschneidungen zu anderen Epochen, aber auch bestimmte Merkmale, die sie auszeichnen und an denen du Werke aus einer bestimmten Zeit erkennen kannst.

Historischer Hintergrund

Die Moderne war geprägt von wissenschaftlichem Fortschritt

Der Symbolismus fällt in die unmittelbare Vorzeit und Zeit der Jahrhundertwende vom 19. ins 20. Jahrhundert. Wie viele andere Epochen, wurde auch diese von vielen Veränderungen, technischem und wissenschaftlichem Fortschritt geprägt.

Es war die Zeit der Industrialisierung, die Radioaktivität und Röntgenstrahlen wurden entdeckt, die Glühbirne wurde erfunden und die Relativitätstheorie wurde entwickelt. Dieser Fortschritt sorgte für die sogenannte Säkularisierung, also die Ablösung des Menschen von der Religion.

Die Menschen empfanden die Welt als etwas bisher wenig Erfasstes und verloren den religiösen Bezug, sodass bei vielen Aufbruchstimmung oder Weltuntergangsstimmung aufkam. Aus diesen Veränderungen im Weltbild der Menschen entstanden in der Moderne neben dem Symbolismus noch einige weitere Strömungen.

Dazu gehörten der Impressionismus (1890–1920), Expressionismus (1905–1925), Ästhetizismus (1890–1920), Dekadenz oder Fin de Siécle (1890–1914), Neuromantik und literarischer Jugendstil (1890–1915) und Wiener Moderne (1890–1910).

Im Anschluss an den Symbolismus folgten die Epoche der Avantgarde mit Dadaismus (1916–1922), Surrealismus (1920–1933) und Futurismus (1910–1925) sowie die Neue Sachlichkeit (1918–1933). Eine Übersicht aller Literaturepochen findest du hier.

Symbolismus in der Literatur

Der literarische Symbolismus stellt eine Gegenbewegung zum Naturalismus dar. Es sollte nicht nur Alltägliches abgebildet werden, auch nicht die Natur nachgeahmt, sondern das Schöne mithilfe der Sprache gefunden werden. Ebenso wenig sollte ausschließlich die subjektive Wahrnehmung geschildert werden wie im Impressionismus, sondern auch reine Wortkunst erschaffen werden, die der Autor subjektiv als schön empfindet.

Symbolisten arbeiteten ganz nach dem Vorbild "Kunst um der Kunst willen” ("L’art pour l’art”). Sie hatten eine hohe Auffassung von Ästhetik und verfolgten keine politischen Hintergründe.

Das Symbol in der Literatur

Die Friedenstaube ist ein Symbol für Frieden

Der Begriff "Symbol” leitet sich aus dem Griechischen ab und bedeutet so viel wie "Merkmal” oder "Erkennungszeichen”. Der Begriff gibt der Epoche des Symbolismus ihren Namen und steht in diesem Sinne für etwas Tiefgründigeres, als es zunächst scheint.

Ein Beispiel für ein klassisches Symbol ist eine weiße Taube, die für Frieden steht. Symbolik spielte im Symbolismus eine entscheidende Rolle, da die Anhänger versuchten durch Elemente aus der Wirklichkeit auf neue Sinnbilder zu verweisen. Ein Beispiel für ein Symbol aus dieser Epoche ist die Maske in Arthur Schnitzlers "Traumnovelle”, die den Protagonisten unter einer anderen Identität gefangen hält und symbolisch zusammen mit einem Geständnis abgelegt wird.

Merkmale symbolistischer Literatur

Die neue Zusammensetzung von realen Elementen und einer Kunstwelt lässt sich meist wieder auf das wirkliche Leben übertragen. So entstanden unter anderem neue Gesellschaftsideale, die aus der symbolischen Literatur gedeutet werden konnten.

Die beliebteste Gattung im Symbolismus war die Lyrik. Sie sollte nun nicht mehr politisch engagiert sein, wie es im Naturalismus der Fall war, sondern nun zu einer reinen Poesie werden. Diese reine Form ist geprägt von schöner und formvollendeter Sprache, aber auch von sprachlichen Experimenten und der Befreiung von strenger Form.

Die sprachlichen Experimente bezogen sich zum Beispiel auf Rhythmus, Metrum und rhetorische Mittel. Es gab Neologismen, Onomatopoesie (Lautmalerei) und auch Synästhesien (Überlagerung der Sinne, wie Musik sehen oder Farben schmecken). Emotionen oder die subjektive Wahrnehmung wurden häufig auf Dinge verlagert. Beispiele dazu findest du im Kapitel zu den Vertretern und Werken (wie Rilkes Dinggedicht "Der Panther").

  1. Zeitraum:
    Hochphase von 1880–1910
  2. Sprache und Stil:
    Viele Metaphern, Vergleiche, Allegorien, Neologismen, Onomatopoesie
  3. Themen und Motive:
    Mystik, Synästhesie, Tod, Verfall, Erotik, Traum, Rausch, Halluzination, das Unbewusste, die Psychologie des Menschen, phantastische Motive
  4. Ziele:
    Keine politischen Ziele, Literatur sollte ästhetisch sein und um ihrer selbst willen geschaffen werden, Regeln der Literatur und vor allem der Lyrik sollten außer Kraft gesetzt werden, eindrucksvolle Wirkung auf den Leser
  5. Gattungen:
    Lyrik (Gedichte, Dinggedichte) Drama, Roman, Novelle

Vertreter und Werke

Vertreter und Werke des Symbolismus

Literarische Symbolisten wollten keine realen Zustände darstellen oder persönliche Empfindungen auf Ereignisse aus der Wirklichkeit projizieren. Ihre Intention war es, eigene, neue, mystische Welten zu erschaffen, die lediglich an die Realität erinnern. Sie bedienten sich bereits in der Welt existierender Elemente, setzten sie neu zusammen oder veränderten sie. Eine Wahrheit wird also nur über Symbole angedeutet.

Im Folgenden findest du deutsche, österreichische und französische Schriftsteller, die die Literatur des Symbolismus geprägt haben. Außerdem haben wir beispielhaft zwei Gedichte eingefügt, an denen du die Merkmale des literarischen Symbolismus sehr gut erkennen kannst.

Arthur Schnitzler

Der österreichische Arzt, Erzähler und Dramatiker Arthur Schnitzler (1862–1931) ist zwar in erster Linie ein Vertreter der Wiener Moderne, doch seine Werke weisen zum Teil auch symbolistischen Charakter auf. Insbesondere die Novelle "Traumnovelle” (1926) bedient sich zahlreicher Motive des Symbolismus.

Es geht um erotische Begierde, Träume, den Abstieg in die eigene Psyche und die Beziehung zwischen Menschen. Außerdem gibt es zahlreiche Metaphern und Symbole. Aus diesem Grund kann die Traumnovelle als Paradebeispiel für symbolistische Literatur gewertet werden.

Karl Gustav Vollmoeller

Der deutsche Philologe und Schriftsteller Karl Gustav Vollmoeller (1878–1948) schrieb die bis heute bedeutendsten Beispiele deutscher Dramen des Symbolismus. Eines ist das Versdrama "Catherina, Gräfin von Armagnac” (1903), das andere das Trauerspiel "Assues, Fitne und Sumurud” (1904).

"Catherina” war sein ersten Theaterstück und weist zahlreiche symbolistische Merkmale auf. Durch verinnerlichtes Erzählen, inneren Monolog und erlebte Rede setzt Vollmoeller Stilmittel, abrupte Wechsel der Stimmung, starke Eindrücke von Augenblicken, unbewusste Seelenzustände, Träume sowie die Aneinanderreihung von Gedanken und Assoziationen um.

Paul Verlaine

Der französische Lyriker Paul Verlaine (1844–1896) schrieb das Gedicht "Art poétique”, das 1880 veröffentlicht und zum symbolistischen Manifest wurde. Es handelt davon, dass man Poesie nicht durch Regeln beschränken solle und entspricht somit genau dem Zeitgeist der Symbolisten, die eine Kunst um der Kunst willen verfolgten.

Stéphane Mallarmé

Stephane Mallarmé war ein wichtiger Vertreter symbolistischer Literatur

Der französische Schriftsteller Stéphane Mallarmé (1842–1898) ist einer der Wegbereiter moderner Lyrik und ein wichtiger Vertreter des Symbolismus. Seine Gedichte stellten häufig die herkömmliche Funktion von Sprache infrage und hatten einen bewusst gewählten, unklaren Stil.

Seine Werke lassen sich nur schwer übersetzen, da beim lauten Lesen seiner Gedichte Bedeutungen und Assoziationen freigesetzt werden, die beim Lesen des geschriebenen Worts nicht direkt ersichtlich sind. Ein Beispiel ist Das Gedicht "Ses purs ongles" (1868), das übersetzt "Ihre reinen Nägel" bedeutet. Beim Hören kann es allerdings auch als "C’est pur son" gedeutet werden, das "Das ist reiner Klang" bedeutet. Die Sprache selbst wird bei ihm also zu einem Symbol.

Hugo von Hofmannsthal

Der österreichische Schriftsteller, Dramatiker und Lyriker Hugo von Hofmannsthal (1874–1929) ist ein wichtiger Vertreter des Fin de Siècle und der Wiener Moderne. Seine frühen Werke weisen vor allem aber auch den Charakter des Symbolismus auf, wie sein Gedicht "Leben” (1892), das er mit gerade einmal 18 Jahren schrieb.

Einsamkeit, das Leben und der Tod werden in diesem Gedicht beschworen und die Schönheit des Verfalls beschrieben, die Hoffnung auf Erneuerung gibt. In diesem Gedicht tritt das lyrische Ich zurück und überlässt die Eindrücke den Dingen (der Sonne, der Stadt, der Zeit, den Schatten), die symbolisch aufgeladen sind. Im Folgenden findest du das ganze Gedicht:

Leben

Die Sonne sinkt den lebenleeren Tagen
Und sinkt der Stadt vergoldend und gewaltig,
So wie sie sank der Zeit, die viel zu sagen
Und viel zu schenken hatte, vielgestaltig.
Und Schatten scheint die goldne Luft zu tragen
Versunkener Tage, blaß und zartgestaltig,
Und alle Stunden, die vorübergleiten,
Verhüllt ein Hauch verklärter Möglichkeiten.

Ein Morgen war in blassen weiten Gärten,
Von kühlem Duft und Einsamkeit durchzogen,
Die Sonne steigt, es finden sich Gefährten,
Aus Lauben tretend, aus lebendigen Bogen,
Und die Gedanken, die sich funkelnd mehrten
Und aus der Einsamkeit die Schönheit sogen,
Ergießen sich in losgebundenen Scharen
Mit offenen Lippen, Efeu in den Haaren.

Und alle Dinge werden uns lebendig:
Im Winde weht der Atem der Mänaden,
Aus dunklen Teichen winkt es silberhändig,
Und die verträumten flüstern, die Dryaden,
In leisen Schauern sehnend und beständig
Von nächtigen geheimnisvollen Gnaden
Mit gelbem warmem Mond und stillem Prangen
Und vieler Schönheit, die vorbeigegangen.

Doch aus dem Garten sind wir schon getreten:
Auf goldenen Fluten harren die Galeeren
Mit Flötenklang und Segeln, weißgeblähten …
Und weiter Treppen königliche Ehren
Mit Purpurprunk und silbernen Trompeten …
Und von berühmten griechischen Hetären,
In goldenes Braun und Pfirsichrot gehüllt,
Ist der Balkone Gitterwerk erfüllt.

Es gleitet flink durch dunkelblaue Wogen
Das goldene Schiff der Insel nun entgegen,
Der Flötenschall ist singend vorgeflogen,
Und auf den blumen-überquollnen Wegen

Aus des Theaters schwarzem Marmorbogen
Sieht man den Chor sich feierlich bewegen,
Um Bacchus und die Musen anzurufen,
Die aus dem Rausche die Tragödie schufen.

Im Fackelschein, wo alle Schatten schwanken,
Ist die Tragödie königlich beendet,
Mit schweren reifen purpurnen Gedanken
Sind wir zur Heimfahrt durch die Nacht gewendet.
Und wie die Formen all in Dunkel sanken,
So hat auch alles Irdische geendet,
Und wie der Schlaf im leisen Takt der Wogen –
Willkommen käme jetzt der Tod gezogen

Rainer Maria Rilke

Rainer Maria Rilke schrieb das Dinggedicht "Der Panther"

Der österreichische Schriftsteller und Lyriker Rainer Maria Rilke (1875–1926), der auf Deutsch und Französisch schrieb, gilt als einer der wichtigsten Dichter der Moderne. Er schrieb Erzählungen, Aufsätze, Gedichte, Übersetzungen und einen Roman. Dabei widmete er sich häufig den Motiven des Hässlichen, Krankheit, Trieb und Tod.

Seine mittlere Schaffensphase zwischen 1902 und 1910 brachte viele Werke mit symbolistischen Merkmalen hervor, so unter anderem sein Roman "Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge” (1910) und seine "Neuen Gedichte” (1907). In diesen Werken drängt er die subjektive Sicht zurück und spiegelt das Innere in erlebten Dingen. Ein gutes Beispiel für diese Vorgehensweise ist das Dinggedicht "Der Panther” (1902/03).

Der Panther

Im Jardin des Plantes, Paris

Sein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe
so müd geworden, daß er nichts mehr hält.
Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe
und hinter tausend Stäben keine Welt.

Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte,
der sich im allerkleinsten Kreise dreht,
ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte,
in der betäubt ein großer Wille steht.

Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille
sich lautlos auf –. Dann geht ein Bild hinein,
geht durch der Glieder angespannte Stille –
und hört im Herzen auf zu sein.

Symbolismus in der bildenden Kunst

Die Strömung des Symbolismus zeichnete sich nicht nur in der Literatur ab, sondern auch in der Kunst, genauer der Malerei und Bildhauerei. Wie in der Literatur fällt die Hochphase zwischen 1880 und 1910.

Allerdings gehen auch hier die Epochen fließend ineinander über und Werke können ebenfalls Merkmale vorausgehender oder folgender Epochen aufweisen. Im Folgenden findest du fünf Merkmale der Kunst des Symbolismus sowie wichtige Vertreter und Werke.

Merkmale symbolistischer Kunst

Paul Gauguins "Am Meer" ("Fatata te Miti") aus dem Jahr 1892

Der Symbolismus gilt als Vorläufer des Surrealismus und eröffnet mit seiner subjektiven Innensicht die ersten Fantasiewelten mit typischen Motiven wie Hexen, Satyre, Vampire oder andere Fabelwesen.

Symbolistische Werke können sowohl düstere als auch erotische, paradiesische, historische und realistische Elemente enthalten. Bei Max Klinger erscheint die Pest beispielsweise als ein riesiger Raubvogel, der von einer Nonne im Krankenhaus bekämpft wird.

Die Werke entspringen alle einer Geisteshaltung, aber sie haben keinen einheitlichen Stil wie andere Epochen. Einige Künstler malen hoch realistisch und naturgetreu, andere eher abstrakt oder vereinfacht. Die Kunstwerke zeigen häufig Ängste und Wünsche, Ideen oder Annahmen. Sie alle sind Kunst, um der Kunst willen ("L’art pour l’art").

  1. Zeitraum:
    Weit gefasst 1860–1925, eng gefasst: 1880–1910
  2. Motive:
    Fabelwesen, Dinge, Naturerscheinungen, Landschaften, antike Mythologie, biblische Allegorien, Traum, erotische Darstellungen, Ekstase, Leidenschaft, Akte, Tod, Verfall, Sünde, Halluzination, Empfindung, Phantasie, synästhetische Erfahrungen (wie etwa Gefühle riechen oder Farben hören)
  3. Technik:
    Unterschiedliche Techniken (zum Beispiel Zeichnung, Grafik, Ölmalerei, Bildhauerei)
  4. Darstellung:
    Unterschiedliche Darstellungsweise; naturgetreu, abstrakt, starr, geschwungen, düster und grau, hell und bunt
  5. Tendenzen zu anderen Epochen:
    Parallelen zur Malerei des Realismus, aber auch zum Jugendstil und teilweise fließende Übergänge zum Expressionismus

Vertreter und Werke

Die folgenden Vertreter und Werke veranschaulichen, was du bereits durch die Merkmale des Symbolismus weißt. Sie geben konkrete Beispiele für Ausführungen der zahlreichen Motive und der Geisteshaltung der Symbolisten.

Der Symbolismus spiegelte sich in der Kunst ganz Europas. Deshalb findest du unter den folgenden Künstlern sowohl französische Maler wie Paul Gauguin und Gustave Moreau, aber auch Vertreter aus der Schweiz wie Arnold Böcklin oder den norwegischen Maler Edvard Munch.

Paul Gauguin

Großen Einfluss auf den Symbolismus hatte der französische Maler Paul Gauguin (1848–1903), der mit seinen post-impressionistischen Werken den Grundstein für den Symbolismus legte.

Er ist in erster Linie für seine Südsee-Gemälde bekannt, die ursprüngliche und paradiesische Landschaften und Menschen zeigen. Beispiele dafür sind "Am Meer" (1892) oder "Herrliches Land” (1892). Allerdings stellen sie nicht die Realität dar, sondern nur eine Illusion von Realität: Gauguins Vorstellung vom Paradies. Dieser Ausdruck von Gefühlen und Gedanken stellt die Grundidee des Symbolismus dar.

Gustave Moreau

Gustave Moreaus "Sphinx in einer Grotte" (1840–98)

Ein weiterer Vertreter ist der französische Maler Gustave Moreau (1826–1898), der mit seinen phantasievollen, an der griechischen Mythologie orientierten Gemälden einen wichtigen Einfluss auf die Symbolisten und Surrealisten hatte.

Durch seine historischen Darstellungen schuf auch er einen überlieferten und subjektiven Eindruck von Wirklichkeit. Beispiele für seine Werke sind "Europa und der Stier” (1869), "Die Erscheinung” (1875) oder wie auf dem Bild zu sehen ist: "Sphinx in einer Grotte", das zwischen 1840 und 1898 entstand.

Arnold Böcklin

Der Schweizer Maler, Grafiker, Zeichner und Bildhauer Arnold Böcklin (1863–1944) schuf mit seinem Bildmotiv "Die Toteninsel” in fünf Ausführungen ein Vorbild für viele Symbolisten, die sich Landschaftsmotiven widmeten.

Die zwischen 1880 und 1886 entstanden Werke zeigen eine kleine Insel, auf der große Felsen emporragen und auf der Trauerzypressen wachsen. In den Felsen sind einige Grabkammern eingelassen und ein verhüllter Ruderer steuert mit einem Sarg auf seinem Boot auf die Toteninsel zu.

Edvard Munch

Der norwegische Maler Edvard Munch (1863–1944) verstand den Symbolismus als Natur, die von einer Gemütsstimmung geformt werde. Sein bekanntestes Werk ist "Der Schrei” (1893), das auch als Beginn der Epoche des Expressionismus betrachtet wird.

Weitere Vertreter und Werke des Symbolismus sind: Eugen Brachts "Gestade der Vergessenheit” (1889), Franz von Stucks "Die Sünde” (1893) und Wilhelm Bernatziks "Eingang zum Paradies” (1903), Pierre Puvis de Chavannes’ "Der Traum” (1883) und Michail Alexandrowitsch Wrubels "Pan” (1899).
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