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Der Islam: Geschichte, 6 Merkmale & 10 Zitate der Weltreligion

Der Islam ist die jüngste der fünf Weltreligionen und hat mehr als eine Milliarde Anhängerinnen und Anhänger. Bei uns erfährst du die Geschichte des Islams und lernst seine wesentliche Merkmale kennen.

Als monotheistische Religion gibt es im Islam nur einen Gott, den Gläubige Allah nennen. Der Glaube beruht auf den Lehren des Propheten Mohammed, der vor über 1.500 Jahren lebte.

Das ist der Islam

Wissenswertes über den Islam

Monotheistische Religionen glauben nur an einen einzigen Gott. Zu diesen zählen neben dem Christentum und Judentum auch der Islam. Übersetzt ins Deutsche bedeutet er wörtlich "Hingabe an Gott" oder "sich Gott unterwerfen".

Der gesamte Glaube beruht auf den Offenbarungen des Propheten Mohammed (570 – 632 n. Chr.), die auch Suren genannt werden. Du findest sie im Koran, der heiligen Schrift der Muslime. Die fünf Säulen des Islam sind Glaubenslehren und gleichzeitig Verpflichtungen für alle Muslime.

Mehr als 1.8 Milliarden Menschen weltweit sind dem Islam zugehörig. Damit ist er der Anhängerschaft nach die zweitgrößte Religion der Welt, direkt nach dem Christentum.

Muslim oder Moslem?

"Muslim" bedeutet wörtlich übersetzt: "der sich Gott unterwirft". Die Schreibweise "Moslem" ist vermutlich nur eine andere Transkription des Begriffs. Dennoch lehnen viele Gläubige Letzteres ab, da das Wort von ihnen als abfällig oder abwertend bewertet wird.

"Muslima" ist die weibliche Form von Muslim. "Islamisch" bezieht sich auf die Religion an sich und "muslimisch" auf gläubige Menschen des Islams.

Der Prophet Mohammed

Mohammed gilt als Religionsstifter und damit als Begründer des Islams. Geboren ist er in der Stadt Mekka (im heutigen Saudi-Arabien). Deshalb ist sie auch heute noch von großer Bedeutung für Gläubige und eine wichtige Pilgerstätte.

Sein Leben war sehr bewegt – er arbeitete in jungen Jahren als Kaufmann und führte Karawanen an. Erst um sein 40. Lebensjahr herum erfuhr Mohammed eine Vision: Ein Engel teilte ihm mit, dass er der Bote Gottes sei. Das motivierte ihn dazu, seine Mitmenschen von ihrem selbstsüchtigen Verhalten abzubringen und ihnen Allahs Weisungen näher zu bringen.

Nach mehr als zehn Jahren verlässt der Prophet seine Heimatstadt Mekka und gelangt in die Oase Yathrib (heutiges Medina). Dort stößt er auf zwei verfeindete Stämme, die einen Krieg gegeneinander führen. Mohammed schafft es, die Fehde zu beenden und die beiden Stämme zusammenzubringen.

Für Muslime ist Mohammed ein sterblicher Mensch und kein Erlöser, wie Jesus es für Christen ist. Stattdessen schickte Gott immer wieder seine Propheten auf die Erde, so wie etwa Abraham, Moses oder Mohammed. Außerdem handelt es sich bei Mohammeds Gott um ebenjenen, von dem auch im Christentum und Judentum die Rede ist.

In dieser Zeit beginnt das Jahr 1 der Muslime: Es ist der Tag des Aufbruchs Mohammeds in die Oase Yathrib am 16. Juli 622.

Glaubensrichtungen im Islam

Glaubensrichtungen im Islam

Da die Texte des Korans unterschiedlich gewertet werden, haben sich im Laufe der Zeit verschiedene Ausprägungen des Glaubens entwickelt. Die Sunniten machen etwa 80 bis 85 Prozent der Gläubigen aus; die Schi’iten circa 15 Prozent. Daneben gibt es noch kleinere Strömungen.

Wesentlicher Unterschied zwischen den beiden Glaubensrichtungen ist die Frage nach der Propheten-Nachfolge und der Rolle des Leitenden.

Sunniten

Nach Mohammeds Tod führten sogenannte Khalifen (arabisch für Stellvertreter, Nachfolger) die Gläubigen an. Sunniten erkennen die Rechtgläubigkeit und Rechtmäßigkeit der ersten vier Khalifen an, sie heben aber vor allem die Bedeutung ihrer Lebensweisen hervor.

Sunniten sind der Auffassung, dass leitende Funktionen von frei gewählten Persönlichkeiten übernommen werden sollten – unabhängig von ihrem Ansehen oder ihrer Abstammung. Sie grenzen das von Gott gesprochene Wort klar von einer prophetischen Äußerung ab: Der Prophet ist ein Mensch wie die anderen.

Schi’iten

Die Schi’iten dagegen glauben daran, dass nur Nachkommen des Propheten Mohammeds leitende Funktionen für die Gemeinschaft übernehmen dürfen. Demnach wäre der erste Khalif Ali gewesen, der Schwiegersohn und Neffe des Propheten Mohammed. Dieser wird von den Sunniten als vierter Khalif anerkannt.

Das Wort eines Leiters (Imam) ist für die Schi’iten gleichwertig mit dem eines Propheten. Der letzte und aktuelle Imam ist allerdings "entrückt" und demnach nicht gestorben, sondern lebt im Verborgenen. Gläubige Schi’iten warten auf seine Rückkehr. Bis dahin wird die Gemeinschaft angeführt von auserwählten Stellvertretern.

Merkmale des Islams

Große Religionen wie der Islam sind äußerst facettenreich. Im Laufe der Zeit haben sich unterschiedliche Praktiken und Strömungen entwickelt. Wir klären dich im Folgenden über allgemeine Merkmale des Islams auf.

Der Koran

Der Koran ist die Heilige Schrift des Islams

Die heilige Schrift des Islams ist der Koran. Sie umfasst 114 Suren (Kapitel) und über 6.000 Verse. Über jedem Textabschnitt findest du im Koran eine Überschrift. Seine zentrale Botschaft ist die Anerkennung des Monotheismus:

Alle Schöpfung stammt aus einer einzigen Quelle, nämlich Gott. Neben ihm gibt es keine anderen Götter wie es etwa im Hinduismus der Fall ist.

Der Koran enthält außerdem konkrete Regeln und Anweisungen, an die sich gläubige Muslime für ein gottgerechtes Leben halten müssen. In einigen Ländern gilt der Koran als Gesetz: Bewohner müssen sich an seine Regeln halten.

Die Moschee

Das Gebetshaus der Muslime ist die Moschee. Aus dem arabischen übersetzt bedeutet Masgid (Moschee) "Ort der Niederwerfung". Fünfmal am Tag treffen sich hier Muslime zum Beten. Das Gebet wird vorne in einer Gebetsnische von jemandem gesprochen, der "Imam" genannt wird.

Beten im Islam

Das Gebet spielt im Islam eine enorm wichtige Rolle. Mit den Worten "Allahu Akbar" ("Gott ist groß") werden Gläubige fünfmal am Tag zum Beten aufgerufen.

Die Gläubigen sind verpflichtet, sich vor dem Gebet zu waschen. Deshalb findest du in den meisten Vorhöfen von Moscheen Brunnen oder Wasserbecken. Alternativ ist es auch erlaubt, sich mit Sand zu reinigen.

Die oder der Betende wechselt zwischen Stehen, Beugen und Niederwerfen. Dabei wendet sie oder er sich mit dem Gesicht Mekka zu, der heiligen Stadt des Islams.

Glaubenslehren: die 5 Säulen des Islam

Die 5 Säulen des Islam

Im Koran sind mehrere Pflichten niedergeschrieben, an die sich Gläubige halten. Diese werden die "fünf Säulen des Islam" genannt:

  1. Schahada: Die Bekenntnisformel zu Allah und Mohammed
  2. Salat: Das tägliche, fünfmalige Gebet
  3. Zakat: Pflicht zur Almosengabe
  4. Saum: Das Fasten im Monat Ramadan
  5. Hadjdj: Die Wallfahrt nach Mekka

Schahada: Das islamische Glaubensbekenntnis heißt Schahada und lautet folgendermaßen: "aschhadu an la ilaha illa llah wa-(a)schhadu anna muhammadan rasul allah". Auf Deutsch übersetzt, bedeutet es: "Ich bezeuge, dass es keinen Gott außer Gott selbst gibt und ich bezeuge, dass Mohammed der Gesandte Gottes ist".

Salat: Mit Salat ist im Islam das tägliche rituelle Gebet gemeint. Es bedeutet aus dem arabischen übersetzt "eine Verbindung haben" und bezieht sich darauf, dass Betende eine direkte Verbundenheit mit Allah aufbauen – ganz ohne Vermittler.

Zakat: Bei der dritten Säule des Islams handelt es sich um den verantwortungsbewussten Umgang mit dem eigenen Vermögen. Wer kann, soll sein Hab und Gut mit Bedürftigen teilen und ihnen damit Hoffnung auf ein gutes Leben schenken und den Zusammenhalt stärken.

Saum: Der neunte Monat im islamischen Jahr ist der Ramadan – ein Fastenmonat. Über dreißig Tage lang verzichten gläubige Muslime von Sonnenauf- bis Sonnuntergang auf Mahlzeiten und Getränke. Kinder, Schwangere und Kranke sind von der Verpflichtung ausgenommen.

Hadjdj: Jeder Gläubige ist dazu verpflichtet, einmal in seinem Leben eine Pilgerfahrt nach Mekka anzustreben. Dies gilt allerdings nur für all jene Muslime, die körperlich und finanziell dazu in der Lage sind.

Islamische Zeichen und Symbole

Die Hand der Fatima: Ein Zeichen des Islam

Das wohl bekannteste Symbol des Islams ist die Hilal (auf deutsch "Mondsichel") mit Stern. Das islamische Jahr richtet sich nach einem Mondkalender. Ist die Neumondsichel sichtbar, beginnt ein neuer Monat. Der Ramadan beginnt beispielsweise mit dem Sichtbarwerden der Mondsichel und nicht zu einem bestimmten, festgelegten Tag im Jahr.

Von besonderer Bedeutung ist außerdem die Misbaha. Die Gebetskette wird teilweise auch als Talisman getragen und besteht aus insgesamt 99 Perlen. Diese repräsentieren die vielzähligen Namen Allahs und sollen das Gebet unterstützen.

Vielleicht ist auch dir schon einmal die Hand der Fatima begegnet. Das Symbol gilt als Abwehr gegen Zauber und Dämonen. Es ist angelehnt an die jüngste Tochter Mohammeds, deren Kinder der Überlieferung nach als einzige Nachkommen Mohammeds das Erwachsenenalter erreichten. Damit gilt Fatima als Ahnin der Familien.

Fastenzeit und Zuckerfest

Der Fastenmonat ist im islamischen Glauben der Ramadan. Jedes Jahr beginnt er an einem anderen Tag, denn der islamische Kalender richtet sich nach dem Mond.

Circa 30 Tage im Jahr, nämlich im neunten Mondkalender, fasten Gläubige von der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang. Sie verzichten dabei nicht nur auf feste Nahrung und Trinken, sondern auch auf Rauchen und enthalten sich sexuell.

Viele Muslime nehmen den Ramadan als bewusste Auszeit für Körper und Geist war und sind allein abhängig von Gott. Sie setzen sich intensiv mit ihrem Glauben auseinander und konzentrieren sich im Zuge des Fastens auf das Wesentliche.

Das Fastenbrechen nennt sich Zuckerfest. Es markiert das Ende der Fastenzeit und ist einer der wichtigsten Feiertage im islamischen Glauben. Gläubige drücken hiermit aus, dass sie den Ramadan gemeistert haben und bitten Allah um eine Anerkennung ihrer Gebete und Mühen.

Sprüche und Zitate des Islams

Im Folgenden haben wir für dich Zitate zusammengestellt, die allesamt von dem Propheten Mohammed stammen sollen. Sie beziehen sich auf den Glauben und richten sich an Gläubige.

  1. "Der vorzüglichste Mensch ist derjenige, der alle seinesgleichen liebt und ihnen Gutes tut ohne Unterschied, ob sie gut seien oder böse."
  2. "Das Zeichen eines Heuchlers ist ein dreifaches: wenn er spricht, lügt er, wenn er verspricht, hält er nicht; und wenn er vertraut, fürchtet er."
  3. "Wer an Wissen zunimmt aber nicht an Leitung, der nimmt in Bezug auf Gott nur an Entfernung zu."
  4. "Wer gegenüber einem Tier Mitleid fühlt, dem wird auch Gott Mitleid schenken."
  5. "Kein Ritualgebet ist gültig, wenn das Herz nicht anwesend ist."
  6. "Wer den Menschen nicht dankbar ist, der ist auch Gott nicht dankbar."
  7. "Alleinsein ist besser als ein schlechter Gesellschafter, aber ein rechtschaffener Gefährte ist besser als Alleinsein."
  8. "Wissen erwerben in der Kindheit ist wie eine Inschrift, gemeißelt in Stein, aber Wissen, das man im Alter erwirbt, ist wie auf Wasser geschrieben."
  9. "Eine gute Tat ist die, die auf dem Antlitz des anderen ein Lächeln erscheinen lässt."
  10. "Zu den schlimmsten Lügen gehört es, wenn jemand etwas für seinen Traum ausgibt, was er nie geträumt hat."
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