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Industrielle Revolution: 6 Erfindungen & 6 Folgen der Industrialisierung

Die industrielle Revolution brachte technischen Fortschritt und wirtschaftliche Vorteile, aber auch soziale Missstände und Umweltverschmutzung mit sich. Wir haben eine Definition der Industrialisierung, wichtige Erfindungen und ihre Folgen für dich zusammengefasst.

Die erste industrielle Revolution bewirkte zahlreiche technische und wissenschaftliche Neuerungen, die das Leben der Menschen für immer veränderten. Wir verraten dir im Folgenden, was die industrielle Revolution ist und wie sich die Industrialisierung im Lauf der Geschichte entwickelt hat.

Außerdem erfährst du, welche wichtigen Erfindungen den Fortschritt der Industrie vorangetrieben haben und welche Folgen sie für die Menschen des 18. und 19. Jahrhunderts hatten. Zum Schluss haben wir noch eine Zusammenfassung für dich.

Was die industrielle Revolution ist

Was die industrielle Revolution ist

Die industrielle Revolution bezeichnet eine Reihe von Umschwüngen in der Technologie, der Wirtschaft und der Gesellschaft im 18. und 19. Jahrhundert. In diesem Kapitel findest du die Definition der Industrialisierung und erfährst, was eine Revolution ist. Außerdem erklären wir dir, was "die industrielle Revolution" ist und wie sie sich auf Deutschland und andere europäische Länder ausgewirkt hat.

Definition der Industrialisierung

Die Industrialisierung bezeichnet die Entwicklung eines Staates von der Landwirtschaft zur Industrie. Diese Entwicklung wird durch Fortschritte in Wissenschaft und Technik bewirkt. Arbeiten, die vorher manuell erledigt wurden, werden durch den industriellen Fortschritt nach und nach von Maschinen übernommen. Der Arbeitsmarkt und die Arbeitsbedingungen ändern sich. Das Gegenteil der Industrialisierung ist die "Deindustrialisierung". Sie bezeichnet den Rückgang der Industrie in einer bestimmten Region.

Definition einer Revolution

Eine Revolution ist eine schnelle und radikale Veränderung von bestehenden Verhältnissen. Sie bezieht sich meist auf verschiedene Bereiche, wie zum Beispiel auf die Politik, die Gesellschaft, die Wirtschaft oder Technik. Bekannt ist zum Beispiel die Märzrevolution von 1848 als politische Bewegung. Auch die Digitalisierung wird als vierte industrielle Revolution bezeichnet, da sie viele Bereiche unseres Lebens beeinflusst und verändert hat.

Definition: Industrielle Revolution

Wenn wir heute von "der industriellen Revolution" sprechen, meinen wir damit meist die Industrialisierung des 18. und 19. Jahrhunderts. Sie begann in England um das Jahr 1750, als man nach und nach statt Wasser-, Wind- und Pferdekraft nun die Kraft der Dampfmaschine nutzte.

Von dort aus dehnte sich der technische Umschwung auf Europa und andere Kontinente immer weiter aus. In Deutschland war die Industrialisierung erst um 1850 landesweit verbreitet. Der Begriff "Industrielle Revolution" (Englisch: Industrial Revolution) kam erst 1882 durch den Volkswissenschaftler Arnold Toynbee auf.

Industrielle Revolution in Deutschland

Die industrielle Revolution in Deutschland

Die Industrialisierung in Deutschland wurde durch die 1807 beschlossene Bauernbefreiung und die Gewerbefreiheit vorangetrieben. Die Bauernbefreiung erlaubte es Bauern, sich von ihrem Grundherren zu lösen und woanders zu arbeiten. Die Gewerbefreiheit sorgte dafür, dass neue Firmen gegründet und ohne Einschränkungen aufgebaut werden konnten.

Der Beginn der industriellen Revolution in Deutschland wird entweder auf 1815 oder 1835 datiert. Fest steht, dass sie 1850 bereits ein großes Ausmaß angenommen hatte und die Veränderungen in Gesellschaft und Wirtschaft nicht mehr zu übersehen waren. Im Unterschied zu England, in dem die Textilindustrie boomte, setzte Deutschlands Industrie auf Eisenbahn- und Bergbau.

Durch eine besonders günstige Lage bestimmter Standorte (boten viele Rohstoffe, Nähe zum Hafen oder Handelsstraßen), schritt die Industrialisierung in manchen Regionen stark voran, während andere sich sogar zurückentwickelten.

Es kam zu starker Konkurrenz im Handwerksbereich und anderen Gewerben. Viele kleine Unternehmen verloren den Konkurrenzkampf mit den großen Anbietern und viele Menschen verloren ihre Arbeit. Es kam zum sogenannten Pauperismus, auf den wir später noch näher eingehen.

Geschichte und Ursachen der Industrialisierung

Im Spätmittelalter gegen Ende des 15. Jahrhunderts lebten noch 80 bis 90 Prozent der Menschen von der Landwirtschaft. Ab dem Jahr 1700 entwickelten sich in England allmählich neue Anbaumethoden.

Es wurde mehr gedüngt und es wurden erstmalig Maschinen auf den Bauernhöfen eingesetzt. Durch diese neuen Methoden konnten die Menschen mehr Lebensmittel anbauen und sich besser versorgen. Die Folge daraus war ein starkes Wachstum der Bevölkerung. Je mehr Menschen in den Städten lebten, umso höher war auch die Nachfrage nach Kleidung und Lebensmitteln.

Die Menschen beschäftigten sich also vermehrt damit, wie sie mehr produzieren könnten. Dazu entwickelten sie Maschinen aus Eisen und Stahl. Um diese beiden Metalle herzustellen, musste Hitze erzeugt werden. Dazu wurde immer mehr Kohle ausgegraben. Schließlich wurde die Dampfmaschine entwickelt, die Unternehmen wachsen und Fabriken für die Massenproduktion entstehen ließ.

Erste industrielle Revolution (Industrie 1.0)

Die erste industrielle Revolution begann in England

Als "erste industrielle Revolution" wird die Industrialisierung in England bezeichnet, die etwa um 1765 begann und sich ab 1780 schneller weiterentwickelte. England war damals die vorherrschende Weltmacht und konnte als Land mit vielen Hafenstädten viele Rohstoffe aus dem Ausland importieren.

Durch die Kraft der Dampfmaschine, die Modernisierung der Landwirtschaft und Erfindungen wie die Spinnmaschine oder den mechanischen Webstuhl veränderten sich die Arbeitsverhältnisse. Die Industrie wuchs stetig, weshalb viele Menschen ihren Arbeitsplatz wechselten und in die Städte zogen. 

Zweite industrielle Revolution (Industrie 2.0)

Die "zweite industrielle Revolution" ist nach deutscher und französischer Auffassung durch den neuen Einsatz von Elektrizität und der chemischen Industrie geprägt. In Deutschland fällt diese Phase etwa in die Zeit der Hochindustrialisierung der 1870er und 1880er Jahre. In der englischen und amerikanischen Forschung wird die zweite industrielle Revolution auf die 1920er Jahre datiert.

Durch Elektrizität als neue Antriebskraft kam es vermehrt zu Fließbandarbeit und die Massenproduktion stieg. Auch in der Kommunikation gab es Veränderungen. Schreibmaschinen, Telegramme und Telefone wurden in den Büroalltag integriert.

Die Globalisierung wurde vorangetrieben. Im 19. Jahrhundert entstanden die ersten Automobile. Außerdem wurden die Eisenbahnstrecken immer mehr erweitert, die Luftfahrt wurde in den Handel integriert und Handelsschiffe übernahmen den Betrieb über die Weltmeere hinweg.

Dritte industrielle Revolution (Industrie 3.0)

Der erste elektronische Computer Z3 von Konrad Zuse

Die ersten Ansätze der "dritten industriellen Revolution" entstanden bereits im 18. Jahrhundert. Ada Lovelace und Charles Babbage dachten über einen "Analytical Engine", also einen ersten programmierbaren Computer nach. Zum ersten funktionsfähigen Computer (Z3) kam es dann im Jahr 1941 durch Konrad Ernst Otto Zuse.

Die dritte industrielle Revolution begann offiziell in den 1970er Jahren, als Automatisierung, Elektronik und Informationstechnik (IT) sich stetig und rasant weiterentwickelten. Auf die Rechenmaschine folgt der Personal Computer (PC), der für das Büro und den privaten Haushalt genutzt wird.

Vierte industrielle Revolution (Industrie 4.0)

Die "vierte industrielle Revolution" begann gegen Ende des 20. Jahrhunderts und hält bis heute an. Sie ist durch Digitalisierung geprägt. Die Industrie wird mit Kommunikationstechnik und IT verbunden. Dadurch ändert sich die Produktion und die Arbeitswelt. Digitalisierung und Globalisierung gehen Hand in Hand. Produktionsketten können nachvollzogen werden, Menschen, Maschinen, Anlagen, Logistik und Produkte kooperieren und kommunizieren miteinander.

Erfindungen der industriellen Revolution

Die Dampfmaschine war die wichtigste Erfindung der Industrialisierung

In diesem Kapitel stellen wir dir sechs Erfindungen vor, die die industrielle Revolution eingeleitet und vorangetrieben haben. Sie waren Neuheiten, die technischen Fortschritt und weitere Erfindungen ermöglichten, die wir bis heute nutzen.

Die wohl wichtigste Erfindung war die Dampfmaschine. Durch die Dampfkraft wurden zahlreiche neue Maschinen angetrieben, unter anderem die Eisenbahn. Dampfenergie wurde durch die Verbrennung von Kohle gewonnen. Dadurch vergrößerte sich wiederum die Bergbauindustrie, weil mehr Kohle benötigt wurde. Neben der Dampfmaschine hab es allerdings noch weitere Erfindungen, die der Industrialisierung und Globalisierung Aufschwung verschafften.

Die Dampfmaschine

Die Erfindung der Dampfmaschine ermöglichte es großen Firmen, die Massenproduktion einzuleiten. Die Dampfkraft selbst kannte man schon seit der Antike. James Watt (1736–1819) entwickelte aber eine neue, fortschrittliche Maschine, für die er 1769 ein Patent anmeldete. Diese Dampfmaschine konnte die Leistung von zehn Pferden erbringen und mit Kohle betrieben werden.

Mit der Dampfmaschine ließen sich Webstühle, Mühlen, Dampfschiffe, Lokomotiven und sogar Pflüge in der Landwirtschaft betreiben. Um diese Maschinen zu bauen und um Kohle abzubauen, mit denen die Dampfmaschine betrieben werden konnte, brauchte man viele Arbeitskräfte.

Die Spinnmaschine

Die Spinnmaschine

Die erste Spinnmaschine ("Spinning Jenny") ist eine der Innovationen der industriellen Revolution. Sie wurde um 1765 erfunden, sieht aus wie ein großes Spinnrad und hat bis zu 100 Spindeln. In der Textilindustrie sorgte sie für hohe Produktivität. Anstelle von vier bis acht Spinnern brauchte es nun für dieselbe Menge nur noch einen Spinner, der dann die Weber mit dem Garn versorgte.

Mechanischer Webstuhl

Nachdem das Spinnen immer mehr automatisiert wurde, sollte auch das Weben revolutioniert werden. So entstand der erste mechanische Webstuhl ("Power Loom"). Er wird auch "Kraftstuhl" genannt und bezeichnet eine Webmaschine, die mit Dampfkraft angetrieben wird.

Zuvor waren Stoffe teuer und selten. Durch den mechanischen Webstuhl konnten sie nun schnell und günstig hergestellt werden. Somit wurden sie massentauglich und steigerten den Gewinn der Firmen. Allerdings benötigte man durch die Maschinen auch deutlich weniger Arbeitskräfte.

Der dampfbetriebene Webstuhl sorgte also für viele Entlassungen und Lohnkürzungen, was unter anderem zum Weberaufstand führte, auf den wir in den Folgen der Industrialisierung näher eingehen.

Die Eisenbahn

Die industrielle Revolution wurde durch die Eisenbahn beschleunigt

Die erste Dampflokomotive wurde 1804 in England in Betrieb genommen. Sie zog zehn Tonnen Eisen, fünf Waggons und 70 Männer über eine Strecke von 15,7 Kilometern. Bei einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 3,8 km/h benötigte sie dafür vier Stunden und fünf Minuten.

Seither wurde die Eisenbahn weiterentwickelt und verbessert, sodass sie bald 30 km/h erreichen konnte und auf einer bestimmten Spur lief. Diese Spur kennen wir heute als Eisenbahnschienen. Die erste öffentliche Eisenbahn zur Personenbeförderung gab es 1825.

Innerhalb des 19. Jahrhunderts führte die Erfindung der Eisenbahn zu einem vernetzten Verkehrssystem, dass das Reisen in Europa und Nordamerika erheblich erleichterte. Somit trieb sie die industrielle Revolution stark voran, indem auch Waren und Güter durch die Länder transportiert werden konnten. Der Handel wuchs und Rohstoff-Engpässe konnten durch mobilen Nachschub vermieden werden.

Die Glühbirne

Im 19. Jahrhundert begann man ebenfalls Elektrizität in Form einer "Glühlampe" für sich zu nutzen. Die erste Glühlampe wurde 1835 präsentiert. Thomas Edison, der heute als Erfinder der Glühbirne gilt, verbesserte diese Glühlampe und machte sie 1880 populär und bezahlbar. Zuvor wurden Kerzen oder Gas zur Beleuchtung und Heizung verwendet.

Gas war jedoch weniger flexibel und verursachte immer wieder Brände. Durch die Glühbirne konnte die industrielle Revolution die Nacht also noch besser und gefahrenfreier für sich nutzen. Außerdem boomte der Markt rund um Elektrizität und es entstanden Elektrizitätsfirmen, die Strom verkauften und für die Menschen besser zugänglich machten.

Das Automobil

Das erste Automobil von Carl Benz (Nachbildung)

Bereits 1769 gab es mit dem Dampfwagen erste Versuche, ein Fahrzeug zu bauen. Die erste Fahrt (18 Kilometer) mit einen Verbrennungsmotor wurde 1863 unternommen. Das erste Exemplar eines modernen Automobils gab es allerdings erst 1886 mit dem "Benz Patent Motorwagen Nummer 1", das vom deutschen Erfinder Carl Benz angemeldet wurde.

Es erregte große Aufmerksamkeit in den Medien und wurde in Serie produziert. Automobile lösten Kutschen und sonstige große Fortbewegungsmittel ab und erleichterten den Menschen das Reisen. Von der gewonnenen Mobilität profitierte auch die industrielle Revolution. Sie eröffnete nicht nur einen völlig neuen Markt, sondern trieb auch die Globalisierung voran.

Folgen der Industrialisierung

Die industrielle Revolution hatte viele weitreichende Folgen für die Menschen und die Umwelt. Sie war nicht aufzuhalten und wurde durch den technischen Fortschritt immer weiter vorangetrieben. Besonders zu Beginn der Industrialisierung gab es viel Armut und Ausbeutung der Arbeiterschicht. In den nächsten Kapiteln findest du alle Folgen der Industrialisierung, die sich vor allem auf die Missstände des 19. Jahrhunderts beziehen.

Urbanisierung, Verstädterung und Landflucht

Urbanisierung, Verstädterung und Landflucht

Durch das starke Bevölkerungswachstum und die hohe Arbeitslosigkeit zogen immer mehr Menschen vom Land in die Nähe großer Unternehmen und Fabriken. Diese Bewegung nennt sich Landflucht. Die Lohnarbeiter lebten teilweise auf engstem Raum in Mietskasernen. So wurden aus Dörfern nach und nach Großstädte. Dieser Prozess wird Verstädterung genannt und ist ein Teil der Urbanisierung.

Urbanisierung ist ein Überbegriff und bezeichnet neben der Verstädterung auch die Veränderungen der Infrastruktur und städtischen Funktionen (Schulen, Krankenhäuser, Straßen, Brücken, etc.) sowie das Sozialverhalten der Stadtbewohner.

Arbeitslosigkeit, Armut und Pauperismus

Pauperismus (Englisch: Labouring Poor) war eine Folge der frühen industriellen Revolution. Er bezeichnet die Verarmung großer Bevölkerungsgruppen zu Beginn der Industrialisierung und betraf vor allem die Arbeiterschicht. Die Oberschicht und die einflussreichen Eliten konnte sich dieses Phänomen zunächst nicht erklären.

Durch die großen Fortschritte in der Landwirtschaft im 18. Jahrhundert konnten immer mehr Menschen ernährt werden. Dadurch gab es im 18. und 19. Jahrhundert einen starken Bevölkerungsanstieg. Dieser bewirkte, dass es sehr viele Menschen gab, die arbeiten gehen mussten, um ihre große Familie zu versorgen. Da die industrielle Revolution allerdings noch nicht so weit fortgeschritten war, dass sie genügend neue Arbeitsplätze bot, kam es zu starker Arbeitslosigkeit und Massenarmut.

Hinzu kam, dass die Arbeiter stark unterbezahlt wurden, da die Nachfrage nach Arbeitsplätzen so hoch war. Außerdem gab es noch keine ausreichenden Sicherheitsstandards, wodurch es zu Krankheiten und Arbeitsunfällen kam. An Sozialhilfen oder eine ausreichende medizinische Versorgung war ebenfalls nicht zu denken. Es gab viele Bettler in den Städten.

Die soziale Frage

Die soziale Frage

Die eben beschriebenen Probleme des Pauperismus fallen unter die "soziale Frage". Diese Bezeichnung fasst die sozialen Missstände zusammen, die mit dem starken Bevölkerungswachstum und der industriellen Revolution einhergingen.

Aus den starken gesellschaftlichen Unterschieden entstand ein Klassenkampf zwischen Bourgeoisie (wohlhabendes Bürgertum) und Proletariat (arme Arbeiterklasse). Die deutliche Mehrheit bestand hierbei aus benachteiligten Arbeitern.

So entstanden Gedanken des Sozialismus und des Kommunismus in erster Linie durch Karl Marx und Friedrich Engels. Sie formulierten eine Theorie, die eine klassenlose Gesellschaft forderte und eine politische Revolution hervorrufen sollte. Bis heute gibt es Anhänger dieser ideengeschichtlichen Strömung (Marxismus).

Schlesischer Weberaufstand

Der schlesische Weberaufstand fand in der Region des Eulengebirges im Südwesten Polens statt. Durch die steigende Industrie und den vermehrten Einsatz von Maschinen war die Konkurrenz für die einzelnen Weber groß. Ihre Arbeitgeber kürzten ihre Löhne. Selbst die verlängerten Arbeitszeiten und Kinderarbeit konnten sie nicht retten. So kam es 1844 zu einem Aufstand, der viel öffentliche Aufmerksamkeit erregte.

Heinrich Heine griff die Thematik in der Ballade "Die schlesischen Weber" (Weberlied) aus dem Jahr 1844 auf, welche als Flugblatt in Aufstandsgebieten verteilt wurde. Gerhart Hauptmann schrieb ein soziales Drama namens "Die Weber", das 1892 erschien.

Umweltverschmutzung

Die Emissionen der Industrie verschmutzen die Umwelt

In den Industriegebieten des 19. Jahrhunderts litt die Umwelt stark. Die Flüsse waren dreckig, die Luft verschmutzt, die Häuser schwarz vom Ruß. In den Mietskasernen der Arbeiter herrschten schreckliche Bedingungen. Sie hatten kein fließendes Wasser und keine Toiletten. Die Hygienebedingungen waren sehr schlecht und Ratten verbreiteten Krankheiten.

Die Industrialisierung hat die Umwelt nicht nur verschmutzt und die Wegwerfgesellschaft begünstigt, sondern auch die globale Erwärmung (Klimawandel) eingeleitet. Seit der industriellen Revolution stieg die Durchschnittstemperatur der Atmosphäre und der Meere kontinuierlich an.

Kinderarbeit

Während der Industrialisierung im 19. Jahrhundert kam es häufig zu Kinderarbeit, damit die Familien sich versorgen konnten. Die Löhne waren so niedrig, dass die Eltern nicht mehr für alle mitverdienen konnten. So kam es dazu, dass Kinder ab sechs Jahren bereits hart arbeiten mussten.

Aufgrund ihrer geringen Größe wurden sie häufig in beengten Räumen in Fabriken und Bergwerken oder als Schornsteinfeger eingesetzt. Die Arbeitsbedingungen waren sehr schlecht und die Kinder kamen im Bergbau teilweise über Wochen nicht mehr an die Oberfläche. Trotzdem bekamen sie noch weniger Lohn als die Erwachsenen.

Erst als die Meldungen über Unfälle und körperliche Schäden immer mehr wurden, entschied sich der Staat dazu einzugreifen. 1839 wurde entschieden, dass Kinder unter zehn Jahren nicht mehr in einer Fabrik arbeiten dürfen, 1853 waren es Kinder unter zwölf Jahren. 1891 verschob sich die Grenze schließlich auf 14 Jahre. Kinderarbeit ist bis heute ein großes Problem in Entwicklungsländern.

Globalisierung

Globalisierung ist eine Folge der Industrialisierung

Die industrielle Revolution legte den Grundstein für die Globalisierung. Sie begann mit der ersten Eisenbahn, dem ersten Automobil und dem ersten Flugzeug. Auch Handelsschiffe trugen dazu bei. Globalisierung ermöglicht uns heute sämtliche Kontinente zu bereisen, Produkte aus allen möglichen Ländern zu kaufen und über Landesgrenzen hinaus miteinander zu kommunizieren.

Hierbei spielt auch die Digitalisierung eine wichtige Rolle, die aus dem Fortschritt der Elektrizität entstand. Erfindungen und Weiterentwicklungen elektrischer Produkte wurden ebenfalls durch die industrielle Revolution vorangetrieben.

Auch wenn die Globalisierung Nachteile wie zum Beispiel den Klimawandel mit sich bringt, hat sie vielen Menschen auch die Demokratie gebracht und ermöglicht, dass sich Länder zusammenschließen. Zudem hat sie dafür gesorgt, dass nicht nur die Technik, sondern auch die Moralvorstellungen der Menschen moderner und toleranter werden.

Zusammenfassung: Merkmale der Industrialisierung
  • Entstehung: etwa 1750 in England (in Deutschland etwa um 1850)
  • Technischer Fortschritt: Dampfmaschine und Eisenbahn sorgten für die Entwicklung weg von der Landwirtschaft und Handwerkskunst hin zur Industrie
  • Auswirkungen auf die Wirtschaft: Großfabriken entstanden, Massenproduktion, Handel stieg
  • Verstädterung: immer mehr Menschen zogen um, um in Städten Arbeit zu suchen
  • Folgen: Überbevölkerung und Überschuss Arbeitssuchender, Ausbeutung der Lohnarbeiter und Massenarmut (Pauperismus), Arbeitslosigkeit, Kinderarbeit, Umweltverschmutzung, Landflucht
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