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Dschingis Khan: 10 Fakten & 5 Merkmale des Mongolischen Reichs

Dschingis Khan begründete im 12. und 13. Jahrhundert das größte Imperium der Geschichte: Das Mongolische Reich. Bei uns findest du alles Wissenswerte sowie einen Steckbrief zu Dschingis Khan. Außerdem haben wir wichtige Merkmale des Mongolischen Reichs für dich zusammengestellt.

Kein Herrscher vor oder nach Dschingis Khan errichtete ein so großes Reich wie er. Es reichte vom Chinesischen Meer bis nach Osteuropa. Dschingis Khan war aber auch wegen seiner schonungslosen Kriegsführung bekannt.

Wer Dschingis Khan war

Wer Dschingis Khan eigentlich war

Dschingis Khan, der ursprünglich Temüdschin hieß (tatarisch für "der Schmied") war ein mongolischer Herrscher. Die englische Schreibweise lautet "Genghis Khan". Er wurde entweder 1155, 1162 oder 1167 geboren und starb im Jahr 1227. Er vereinte im 12. und 13. Jahrhundert die Mongolen zu dem größten Reich der Menschheitsgeschichte.

Innerhalb von nur 40 Jahren eroberte er weite Teile der mongolischen Steppe. Sein Imperium reichte vom Chinesischen Meer bis nach Osteuropa. Seine Nachfolger marschierten gar bis nach Mitteleuropa vor.

Nach seinem Tod umfasste das Mongolische Reich ein Gebiet, das doppelt so groß war wie das heutige China und mehr als doppelt so riesig wie einst das Römische Reich. Um sein Imperium verwalten zu können, ließ er eine eigene Schrift entwickeln und entwarf neue Gesetze.

Das Mongolische Reich wurde nach seinem Tod unter seinen Söhnen aufgeteilt. Um 1260 erreichte es seine größte Ausdehnung. Allerdings zerfiel es bereits zwei Generationen nach Dschingis Khan.

Unter dem Namen 'Dschingis Khan' ist auch eine deutsche Popgruppe bekannt, die es von 1979 bis 1985 gab und kürzlich wieder in anderer Konstellation aufgestellt wurde. Die Band hatte ihren größten Erfolg beim Eurovision Song Contest in Jerusalem mit dem gleichnamigen Titel 'Dschingis Khan'.

Steckbrief zu Dschingis Khan

Im Folgenden findest du einen kurzen Steckbrief zu Dschingis Khan, indem du alle Eckdaten auf einem Blick erhältst.

  • Name: Dschingis Khan, geboren als Temüdschin (tatarisch für "Schmied"), englisch: Genghis Khan
  • Geboren: 1155, 1162 oder 1167 in der mongolischen Steppe (Mongolei)
  • Gestorben: 1227 im Gebiet der Tanguten (Mongolei)
  • Vater: Yesügai (er war Klanchef der Kijat)
  • Mutter: Üdschin

Lebenslauf von Dschingis Khan

Lebenslauf von Dschingis Khan

Bevor er Dschingis Khan wurde, war Temüdschin nur ein junger und unerfahrener Nachkomme von aristokratischer Abstammung. Später in seinem Leben sollte er es als erster Herrscher schaffen, die unterschiedlichen mongolischen Stämme zu einem einzigen Reich zu vereinen.

Herkunft und Kindheit

Temüdschin kam als erster Sohn von Yesügai, dem Klanchef der Kijat, und dessen Frau Üdschin zur Welt. Heute weiß man nicht genau, ob er 1155, 1162 oder 1167 geboren wurde. Als er neun Jahre alt war, starb sein Vater durch Vergiftung. Das hatte verheerende Folgen für den jungen Temüdschin und seine Familie.

Denn durch den Tod des Anführers löste sich das Bündnis mehrerer einst vereinter Klans auf. Mit seinen gerade einmal neun Jahren war Temüdschin zu jung, um in die Fußstapfen seines Vaters zu treten. Er wurde von anderen Stämmen nicht als Anführer anerkannt und sie wandten sich von der Familie ab.

Temüdschin lebte ab da mit seiner Mutter und seinen Geschwistern unter ständiger Angst. Sie wurden ihrer Pferde und Habseligkeiten beraubt und mussten immer wieder vor Verfolgern fliehen. Temüdschin lernte früh reiten und mit Waffen umzugehen, was ihm das Überleben sicherte.

Jahre als Krieger

Temüdschin war gut in diplomatischen Fragen. Er baute nützliche Verbindungen mit anderen Klans auf und schaffte es, seine Gegner für sich zu gewinnen oder auszuschalten. Im Laufe der nächsten Jahre führte er erfolgreiche Feldzüge gegen die Merkiten und Tataren.

Schon in jungen Jahren machte er sich deshalb einen Namen. Bald wurden Machthaber aus China auf Temüdschin aufmerksam. Sie verliehen ihm aufgrund seines Erfolgs den "jarhuchi"-Titel als "Bewacher der westlichen Grenze".

Temüdschin wird Dschingis Khan

Ernennung zu Dschingis Khan

Temüdschin war bekannt für seine skrupellose und brutale Vorgehensweise. Ermordungen, Folter und Hinterhalte waren fester Bestandteil seines Erfolgs. Dass er immer mächtiger wurde, führte irgendwann dazu, dass sich ihm mehr und mehr Mongolen anschlossen.

Bald war die Gefolgschaft so groß, dass er im Frühjahr 1206 von den Stämmen zum obersten Anführer – dem Großkhan aller Mongolen – berufen wurde. Er benannte sich um in Dschingis Khan, was so viel bedeutet wie "der rechte Herrscher" oder der "ozeangleiche Herrscher".

Dschingis Khan eroberte immer mehr Gebiete und fiel schließlich auch in Nordchina ein. Im Jahr 1215 eroberte er Zhongdu, das spätere Beijing. 1227 starb er schließlich unter unbekannten Umständen. Um seinen Tod kursieren zahlreiche Mythen und Legenden, sein Grab wurde allerdings nie gefunden.

Grund dafür ist eine alte mongolische Tradition. Nach dieser wird der Ort der Bestattung geheim gehalten und dementsprechend vermutlich auch nicht aufwendig gestaltet. Angeblich sollen alle, die der Bestattung beigewohnt hatten, hinterher ermordet worden sein – um das Geheimnis seines Grabs zu bewahren.

Der Begriff Khan
Khan leitet sich vom mongolischen Wort "Khagan" ab und ist ein Herrschertitel. Er wurde vor allem geprägt von mongolischen Reiternomaden. Khan hat viele Bedeutungen wie unter anderem "Befehlshaber", "Anführer" oder "Herrscher".

Das Mongolische Reich nach seinem Tod

Um das Jahr 1280 war das Mongolische Reich das größte Landimperium der Menschheitsgeschichte. Mongolische Heere drangen bis nach Mitteleuropa vor und fielen auch in Indien ein. Das Reich umfasste bei Dschingis Khans Tod etwa 19 Millionen Quadratkilometer und war damit mehr als doppelt so groß wie China.

Dschingis Khans Nachfolge wurde unter seinen Söhnen geteilt. Zu dieser Zeit erlebte es außerdem seine größte Ausdehnung. Das hielt jedoch nicht lange: Zwei Generationen nach ihm fiel das Mongolische Reich immer weiter in sich zusammen.

Fakten über Dschingis Khan

10 Fakten über Dschingis Khan

Obwohl er vor mehr als 800 Jahren starb, wissen wir heute einiges über Dschingis Khan. Spannende Fakten rund um sein Leben haben wir im Folgenden für dich zusammengestellt.

1. Einer Legende nach standen am Anfang des mongolischen Stammbaums (und damit auch von Dschingis Khan) ein Wolf und eine Hirschkuh.

2. Er war der Urenkel eines legendären Mongolenfürsten, der auch als Kabul Khan bekannt war.

3. Dschingis Khan war bis zu seinem Tod Analphabet.

4. Er kennzeichnete seine Siege, indem er Pyramiden aus Schädeln aufstellte: Damit setzte er bewusst seine Feinde unter Druck.

5. Systematischer Völkermord war für ihn ein politisches Mittel.

6. Angeblich soll er heute mindestens 16 Millionen männliche Nachfahren haben: Grund dafür ist, dass er nicht nur einen riesigen Harem besaß, sondern auch auf seinen Feldzügen mit zahlreichen Frauen Nachkommen zeugte.

7. Seine Soldaten hatten stets eine gegenseitige Verantwortung: Fiel ein Soldat in einer Zehnerschaft (Einheit von zehn Mann) durch Feigheit auf, oder plünderte noch während eines Kampfes, mussten seine Kameraden mit ihm sterben.

8. Es gibt Überlieferungen, in denen er sich selbst als "Strafe Gottes" bezeichnet: Wegen der schlimmen Sünden seiner Feinde sei er über sie gekommen. Auch soll Dschingis Khan Folgendes gesagt haben: "Glück bedeutet, seine Feinde zu vernichten, sie ihres Reichtums zu berauben und auf den weißen Bäuchen ihrer Frauen und Töchter zu schlafen".

9. Niemand weiß, wo sein Grab liegt. Archäologinnen und Archäologen suchen noch heute danach.

10. Es gibt die Theorie, dass Dschingis Khan an der Pest gestorben sei. Schließlich kam sein Tod offenbar sehr plötzlich und ein großer Teil seiner Armee fiel schon zuvor dem schwarzen Tod zum Opfer.

Der Tod von Dschingis Khan
Um seinen Tod kursieren einige Theorien und Legenden. Drei dieser Theorien sind heute recht bekannt, wir stellen sie dir im Folgenden kurz vor.

1. Theorie: Dschingis Khan fällt nach diesem Mythos vom Pferd und zieht sich dabei so schlimme Verletzungen zu, dass er durch sie stirbt.

2. Theorie: Eine Prinzessin kastrierte Dschingis Khan – die Verletzungen waren so groß, dass er daran verblutete.

3. Theorie: Er hatte die Pest. Dies scheint auch gar nicht so abwegig, schließlich kursierte der Schwarze Tod in seinen Reihen. Überlieferungen nach befiel ihn acht Tage vor seinem Tod ein hohes Fieber, er starb außerdem sehr plötzlich. Diese Symptome passen allesamt zur Pesterkrankung.

Dschingis Khan: Kinder

Dschingis Khan hatte zahlreiche Kinder mit unterschiedlichen Frauen. Er besaß einen großen Harem und soll außerdem während seiner Feldzüge viele Kinder gezeugt haben. Einer Studie nach leben heute mindestens 16 Millionen männliche Nachfahren.

Zu Lebzeiten bestimmte Dschingis Khan, dass sein zweitjüngster Sohn Ögedei seine Nachfolge antreten solle. Sein Reichtum und weite Teile seines Reichs wurden zudem unter seinen zahlreichen Söhnen aufgeteilt.

Seine Nachkommen dehnten das Mongolische Reich schließlich zu seiner vollen Größe von über 30 Millionen Quadratkilometern aus, ehe sie sich zerstritten und das Reich nach und nach zerfiel.

Neben seinen leiblichen Kindern hatte Dschingis Khan viele Adoptivkinder. Es kam nämlich vor, dass er seiner Frau oder Mutter kleine Jungen aus den unterworfenen Stämmen brachte. Sie wuchsen als gleichberechtigte Familienmitglieder auf und wurden zu starken Kriegern erzogen.

Mongolisches Reich: Merkmale

Merkmale des Mongolischen Reichs

Die Mongolen waren im Mittelalter ein Steppenvolk aus dem südlichen Sibirien. Sie lebten vor allem als Nomaden, waren also nicht an einen Ort gebunden. Die Mongolen bestanden zu dieser Zeit aus vielen unterschiedlichen Stämmen und bekriegten sich häufig gegenseitig.

Dschingis Khan schaffte es bis 1206, die einzelnen Stämme zu einem Reich zu vereinen. Im Folgenden erfährst du, welche Merkmale das Mongolische Reich unter Dschingis Khan ausmachten.

Größtes Reich aller Zeiten

Vor allem ist das Mongolische Reich dafür bekannt, dass es das größte einheitliche Reich der Geschichte war. Zur Zeit seiner größten Ausdehnung, einige Jahr nach Dschingis Khans Tod, war es mehr als doppelt so groß wie einst das Römische Reich mit insgesamt 30 Millionen Quadratmetern.

Mongolen waren geschickte Reiter

Ein großer Teil des Erfolgs war der Tatsache geschuldet, dass die Mongolen sehr gute Reiter waren. Selbst von galoppierenden Pferden aus waren sie sicher im Umgang mit Pfeil und Bogen. Dadurch konnten sie schnell und sicher ihre Feinde bekämpfen und weiteres Land erobern.

Armee und Heeresführung

Armee und Heeresführung

Die Armee war das wichtigste Herrschaftselement von Dschingis Khan. Sein Heer gliederte sich in 96 Tausendschaften (eine Tausendschaft bestand aus Tausend Mann), die wiederum in kleinere Einheiten unterteilt waren. So konnten sie sicher geführt und angeleitet werden.

Alle mongolischen Stämme waren dazu verpflichtet, Männer zur Armee zu schicken. Das bedeutet, es gab im Mongolischen Reich eine Wehrpflicht. Außerdem wurde das Heer stets von tausenden Herdentieren begleitet. Sie trugen Proviant, Waffen und andere Waren. Dazu gab es noch eine spezielle Garde, die den Khan schützte. Sie bestand aus etwa 10.000 Männern.

Postsystem

Außerdem führten die Mongolen ein außergewöhnliches Postsystem, mit dem sie schnell und sicher ihre Nachrichten verbreiten konnten. Das war auch notwendig, denn im riesigen Reich mussten Informationen schnellstmöglich ausgetauscht werden.

Dafür gab es mehrere Stationen, die alle relativ nah beieinander lagen. Die Reiter konnten an diesen wechseln und so ihre Nachrichten in jede Richtung "weiterschicken".

Religion

Dschingis Khan war gegenüber dem Buddhismus sehr tolerant. Deshalb konnte sich die Religion zur Zeit seiner Herrschaft im Reich etablieren. Angeblich sollen aber auch Christentum und Islam im Mongolischen Reich willkommen gewesen sein.

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