Diplodocus: Steckbrief & 7 Merkmale des Dinosauriers
Der Diplodocus war einer der größten Dinosaurier des Jura. Du erkennst den Sauropoden an seinem langen Hals und seinem noch längeren, peitschenartigen Schwanz. Wir haben alles Wissenswerte, Merkmale und einen Steckbrief zum Urzeit-Riesen.
Der Diplodocus ist ein ausgestorbenes Reptil aus der Urzeit und gehört zu den bekanntesten Langhals-Dinosauriern der heutigen Zeit. Er wurde 27 Meter lang, über vier Meter hoch und bis zu 16 Tonnen schwer.
Seine Größe macht ihn zu einem beeindruckenden Dinosaurier, einem beliebten Ausstellungsstück in Museen und einem häufigen Motiv in Film und Fernsehen.
Wissenswertes über den Diplodocus
In diesem Kapitel verraten wir dir Wissenswertes über die Gruppe der pflanzenfressenden Dinosaurier und die verschiedenen Langhals-Arten (Sauropoden). Du erfährst, mit welchen Dinosauriern der Diplodocus verwandt war, wo er entdeckt wurde und was sein Name bedeutet.
Die Gruppe der Pflanzenfresser
Pflanzenfresser werden als Herbivore bezeichnet. Sie ernähren sich überwiegend von Pflanzen und zu ihnen gehören sowohl Reptilien, Vögel und Fische als auch Säugetiere und Insekten. Der Diplodocus gehört zu den ausgestorbenen pflanzenfressenden Reptilien.
Unter den Dinosauriern gab es neben dem Diplodocus noch viele weitere Pflanzenfresser. Bekannt für diese Lebensweise sind heute vor allem die Sauropoden, die langhalsigen Giganten der Urzeit. Sie gehören zu den sogenannten Echsenbeckensauriern (Saurischia), zu denen auch Theropoden wie der Tyrannosaurus gehörten.
Die zweite Sauriergruppe der Vogelbeckensaurier (Ornithischia) bestand vorwiegend aus Pflanzenfressern. Unter ihnen finden sich Vertreter wie der Triceratops und Stegosaurus. Weitere bekannte Pflanzenfresser sind:
- Brachiosaurus
- Ankylosaurus
- Iguanodon
- Brontosaurus
- Parasaurolophus
Sauropoden – Die Giganten der Urzeit
Die Sauropoden-Arten gehören zur Gruppe der Sauropodomorpha mit Echsenbecken. Sie lebten 162 Millionen Jahre lang auf unserer Erde – von der Trias bis zum Ende der Kreidezeit.
Sauropoden zeichnen sich durch ihre Größe, einen langen Hals, ihren vierbeinigen Gang, einen kleinen Kopf und ihre pflanzliche Ernährung aus. Zu ihnen gehören über 100 verschiedene Gattungen in unterschiedlichen Größen und Formen.
Manche Exemplare waren breiter, andere schlanker, manche hatten eine besondere Schädelform, spezielle Zähne oder deutliche Dornfortsätze auf dem Rücken.
Auch die Proportionen von Hals und Schwanz konnten sich unterscheiden. Der Diplodocus hatte beispielsweise einen besonders langen Schwanz, der etwa die doppelte Länge des Halses einnahm. Außerdem hatte er kürzere Vorder- als Hinterbeine, was ihn von anderen Sauropoden wie den Brachiosauriern unterschied.
- Tiergruppe: Sauropoden
- Verbreitung: Weltweit
- Zeitraum: Obertrias bis Oberkreide (Vor 228 bis 66 Millionen Jahren)
- Ernährungsform: Pflanzenfresser (herbivor)
- Bekannte Vertreter: Brachiosaurus, Brontosaurus, Apatosaurus, Patagotitan, Argentinosaurus, Amargasaurus, Alamosaurus
Eine veraltete systematische Gruppe wird als "Prosauropoden” bezeichnet. Zu ihr gehören kleinere Zwei- und Vierbeiner, die sich von Pflanzen ernährten oder Allesfresser waren.
Sie lebten zur Zeit des Trias und im ersten Drittel des Jura, sind also die ältesten Vertreter der Sauropodomorpha. Mehr über Dinosaurier-Arten und ihre Klassifizierung erfährst du hier.
Verwandte von Diplodocus
Der Diplodocus gehört zur Familie der Diplodocidae. Diese gliedert sich in Apatosaurinae und Diplodocinae. Verwandte des Sauriers sind unter anderem der Brontosaurus, Supersaurus, Tornieria und Barosaurus.
Der Brontosaurus war mit bis zu 22 Metern Länge und 30 Tonnen Gewicht kleiner, aber schwerer als der Diplodocus. Der Supersaurus war größer und erreichte eine Länge von 35 Metern und ein Gewicht von 35 bis 40 Tonnen.
Der Diplodocus ist außerdem etwas entfernter verwandt mit dem Amargasaurus, einem Sauropoden mit besonders langen Dornfortsätzen, über die heute noch spekuliert wird. Entweder ragten sie als lange Stacheln aus Hals und Rücken hervor, wurden wie ein Segel von Haut zusammengehalten oder waren völlig mit Haut bedeckt.
Entdeckung und Fundorte
Die ersten Diplodocus-Fossilien entdeckte Samuel Wendell Williston im Jahr 1878 auf seiner ersten Expedition im Auftrag des Paläontologen Othniel Charles Marsh. Der Fundort war die Morrison-Formation in den USA, aus der bis heute zahlreiche Dinosaurier-Arten hervorgegangen sind.
Zusammen mit dem Expeditionsleiter Benjamin Franklin Mudge entdeckte Williston neben dem Diplodocus auch Allosaurus-Fossilien. Zwischen 1878 und 1924 wurden schließlich mehrere Arten des Diplodocus gefunden. Diplodocus longus war die erste benannte Art.
Seither fand man weitere Skelette in der Morrison-Formation in Colorado, Utah, Montana und Wyoming. Vom Diplodocus carnegii gibt es mittlerweile ein fast vollständiges Skelett, was in der Dinosaurierforschung sehr selten ist. Es wird in Museen auf der ganzen Welt ausgestellt, zum Beispiel im Senckenberg Museum in Frankfurt oder dem Carnegie Museum of Natural History in Pittsburgh (USA).
Bedeutung des Namens
Der Name "Diplodocus” bedeutet übersetzt "Doppelbalken”. Othniel Charles Marsh wählte ihn wegen der Chevronknochen aus, die im Mittelteil des Schwanzes an der Unterseite sitzen. Diese Knochen besitzen eine besondere Form mit zwei Balken, nach denen der Diplodocus benannt wurde. Du kannst sie dir wie ein Y vorstellen.
Die Funktion der Knochen war wahrscheinlich, das Gewicht des langen Schwanzes mitzutragen und zu verhindern, dass der Schwanz des Sauriers abknickt und Gewebe beschädigt. Chevronknochen (auch Sparrknochen) findet man nicht nur bei Dinosauriern, sondern auch bei heutigen Reptilien und Walen.
Merkmale des Diplodocus
Im Folgenden findest du die wichtigsten Merkmale des Diplodocus. Dazu gehört die Klassifizierung der Urzeit-Echse, seine Größe und Lebensweise. Außerdem verraten wir dir, wann der Dinosaurier lebte, was er fraß und wie er sich fortbewegte.
Klassifizierung der Gattung
Bisher gibt es vier anerkannte Arten der Gattung Diplodocus: D. longus, D. carnegii, D. hayi und D. hallorum. Othniel Charles Marsh benannte eine weitere Art namens D. lacustris, die man in der Forschung mittlerweile aber eher als Jungtier der bekannten Arten betrachtet.
Die Gattung gehört zur Familie der Diplodocidae. Diese lässt sich wiederum der Untergruppe der Sauropoden und dem Taxon der Sauropodomorpha zuordnen. Taxa sind biologische Einheiten, denen Tiere nach bestimmten Kriterien zugeordnet werden. So werden Verwandtschaftsverhältnisse geklärt und Gruppen voneinander abgegrenzt.
Die vierbeinigen Pflanzenfresser, die im Kindermund gern auch mal als "Langhals-Dinos” bezeichnet werden, gehörten zu den Echsenbeckensauriern. Sie waren die größten Landwirbeltiere, die jemals auf der Erde gelebt haben.
Wann der Diplodocus lebte
Der Urzeit-Riese lebte wie alle Dinosaurier im sogenannten Erdmittelalter (Mesozoikum). Dieses teilt sich in Trias, Jura und Kreide.
Die Diplodociden, die nach ihrem bekanntesten Vertreter Diplodocus benannt wurden, erreichten ihre größte Artenvielfalt während des Jura. Besonders in Nordamerika und Südafrika kamen sie zu dieser Zeit sehr oft vor.
Der Diplodocus lebte während des Jura – genauer gesagt im Oberjura vor 157,3 bis 145 Millionen Jahren. Diese Abschnitte der Erdgeschichte werden als Kimmeridgium und Tithonium bezeichnet.
Zur Kreidezeit waren Diplodociden bereits ausgestorben. Ihre ökologischen Nischen wurden von Titanosauriern übernommen, die vor 152,1 Millionen Jahren erstmals auftauchten und bis zum Aussterben der Dinosaurier vor 66 Millionen Jahren überlebten.
Lebensraum
Der Diplodocus lebte dort, wo sich heute die Morrison-Formation in den USA befindet. Zur Zeit des Jura war diese Gegend halbtrocken mit wechselnden Regen- und Trockenzeiten.
Zur selben Zeit lebten dort einige Theropoden (fleischfressende Zweibeiner), darunter der Allosaurus, der bis zu 12 Meter lang wurde. Im Folgenden findest du alle wichtigen Informationen zum Lebensraum auf einen Blick.
Dinosaurier:
- Theropoden: Torvosaurus, Ceratosaurus, Ornitholestes, Koparion, Stokesosaurus
- Sauropoden: Apatosaurus, Brachiosaurus, Camarasaurus
- Pflanzenfresser: Stegosaurus, Camptosaurus, Dryosaurus, Gargoyleosaurus, Nanosaurus
Weitere Lebewesen:
- Flugsaurier
- Vorfahren der Krokodile, Schildkröten, Salamander und Frösche
- Knochenfische, Wasserschnecken, Muscheln
Pflanzenwelt:
- Moose, Algen, Ginkgo-Bäume, Palmfarne, Schachtelhalme
Größe und Gewicht
Der Diplodocus wurde 27 Meter lang und über vier Meter hoch. Allein der Hals des Sauriers nahm bereits sechs Meter der Gesamtlänge ein. Sein nach hinten immer dünner werdender Schwanz sieht aus wie eine Peitsche und ist fast doppelt so lang wie der Hals.
Neueren Studien zufolge brachte er zwischen 10 und 16 Tonnen auf die Waage. Die Schätzungen lagen neben diesen beiden Werten auch bei 11,5 und 12,7 Tonnen.
Die riesigen Formen, die Dinosaurier während der Urzeit annahmen, bezeichnet man als "Gigantismus”. Forschende gehen davon aus, dass die Tiere nur so groß werden konnten, weil sie für viele Nachkommen sorgten und sich die Populationen von Naturkatastrophen schnell wieder erholten.
Außerdem sparten sie Zeit und Energie, indem sie ihre Nahrung herunterschlangen, statt sie zu kauen. Vielleicht konnten Sauropoden auch so groß werden, weil sie vogelartige Lungen hatten, die sich in Form von Luftsäcken auch in ihrem langen Hals befanden und ihn dadurch leichter machten. Indizien dafür fanden Forschende an den Halswirbeln.
Sie schließen zudem anhand des Knochenwachstums darauf, dass die Jungtiere schnell sehr groß wurden, der Stoffwechsel sich im Alter aber verlangsamte. Letztendlich sorgten vermutlich all diese Faktoren für den Riesenwuchs der Sauropoden und ihr langes Überleben.
Zum Vergleich: Säugetiere werden durch die Geburt weniger Nachkommen, starkes Kauen, einen hohen Stoffwechsel sowie gewöhnliche Lungen daran gehindert, solche Größen erreichen zu können.
Körperbau und Geschwindigkeit
Ein besonderes Merkmal des Diplodocus und seiner engeren Verwandten ist, dass die Vorderbeine der Tiere etwas kürzer waren als die Hinterbeine. Die Haltung war horizontal und leicht nach vorn gebeugt.
Auf früheren Darstellungen findet man den Diplodocus noch mit aufrechtem Hals. Mehrere Forschende kamen allerdings zu dem Schluss, dass Sauropoden ihre Köpfe nicht viel höher als ihre Schulter trugen.
Außerdem wäre die Sauerstoffversorgung des Gehirns in dauerhaft aufrechter Position sehr wahrscheinlich zu gering gewesen. Zum Fressen an hohen Bäumen konnte der Saurier seinen Körper aufrichten und seinen Kopf mit seinem langen Hals nach den Blättern ausstrecken.
Die Beine waren stark und stämmig, um das hohe Gewicht des Kolosses zu tragen. Außerdem waren Diplodociden schlanker gebaut als manch andere Sauropoden wie der Brachiosaurier oder Titanosaurier. Ein weiteres Merkmal sind die gegabelten Dornfortsätze an Hals und Rücken, die aus der Haut hervortraten.
Womöglich konnte der Diplodocus mit seinem Schwanz um sich schlagen oder laute Geräusche erzeugen, um sich zu verteidigen oder Feinde abzuschrecken. Für dieses Verhalten gibt es bislang allerdings noch keine Beweise.
Die Höchstgeschwindigkeit von Langhals-Dinosauriern überschritt wahrscheinlich nicht die Grenze von 25 Kilometern pro Stunde. Die normale Geschwindigkeit lag Fußspuren-Abständen zufolge etwa bei zwei bis vier Kilometer pro Stunde.
Lebensweise und Ernährung
Der Diplodocus hatte im Vergleich zu anderen Sauropoden ungewöhnliche Zähne. Sie waren wie schmale Stifte geformt und an der Spitze abgestumpft. Außerdem zeigen die fossilen Überreste Abnutzungsspuren an der Wagenseite. Das bedeutet, dass der Diplodocus wahrscheinlich weiche Blätter von den Ästen abstreifte.
Darin unterschied er sich zum Beispiel von den Brachiosauriern, die eher spatelförmige Zähne hatten und auch zähe Pflanzen und Nadeln abreißen konnten.
Der Diplodocus war dazu fähig, in Höhen von bis zu zehn Metern über dem Boden zu weiden. Dabei stellte er sich auf die Hinterbeine und nutzte seinen Schwanz wahrscheinlich als Stütze.
Eine weitere Theorie geht davon aus, dass sich der Dinosaurier auch von Wasserpflanzen ernährt haben könnte. Seine kürzeren Vorderbeine und die Beschaffenheit der Zähne wären hierfür gut geeignet gewesen.
Von anderen Sauropoden ist bekannt, dass sie ihre Eier gemeinschaftlich auf einer großen Fläche verteilten und sie bedeckten. Außerdem deuten einige Spuren auf Herdenbildung hin, zumindest während der Brutzeit.
Es ist nicht unwahrscheinlich, dass auch der Diplodocus ein solches Verhalten zeigte. Allerdings gibt es speziell für seine Gattung keine eindeutigen Beweise dafür.
Lebenserwartung
Durch die Untersuchung mehrerer Sauropoden ist bekannt, dass Jungtiere die Geschlechtsreife bereits früh erreichen konnten. Allerdings gehen manche Forschende davon aus, dass der Stoffwechsel sich verlangsamte, je größer die Tiere wurden. Somit wuchsen sie im Alter wahrscheinlich weniger schnell als in jungen Jahren.
Für den langhalsigen Titanosaurier Janenschia wurde eine Geschlechtsreife mit etwa elf Jahren, eine maximale Größe mit 26 Jahren und den Tod mit 38 Jahren errechnet.
Neuere Forschungen vermuten die Lebenserwartung großer Dinosaurier bei etwa 70 Jahren. Die wissenschaftlichen Schätzungen schwanken jedoch zwischen Werten von 50 bis 120 Jahren. Hierbei muss berücksichtigt werden, dass die Urzeit-Giganten aufgrund harter Lebensbedingungen mit hoher Wahrscheinlichkeit früher starben.
Steckbrief: Der Diplodocus
Im folgenden Steckbrief haben wir noch einmal alle wichtigen Merkmale des Diplodocus für dich zusammengefasst. Dazu gehören die Einordnung seiner Gattung, wann er lebte und wie groß er wurde. Im Anschluss findest du einen Vergleich zum Brachiosaurus.
- Name der Gattung: Diplodocus ("Doppelbalken")
- Bekannte Arten: D. longus, D. carnegii, D. hayi, D. hallorum
- Familie: Diplodocidae
- Untergruppe: Sauropoden
- Gruppe: Sauropodomorpha
- Ordnung: Echsenbeckensaurier (Saurischia)
- Zeit: Jura (Oberjura vor 157,3–145 Millionen Jahren)
- Lebensraum: Nordamerika
- Ernährungsform: Pflanzenfresser
- Körpermerkmale: Enorme Größe, langer Hals, kleiner Kopf, kürzere Vorder- als Hinterbeine, langer peitschenartiger Schwanz, stiftförmige Zähne
- Länge: 27 Meter
- Höhe: 10 Meter (über 4 Meter)
- Gewicht: 10–16 Tonnen
- Geschwindigkeit: Gehend 2–4 km/h, Laufend bis 25 km/h
Diplodocus versus Brachiosaurus
Der Diplodocus und der Brachiosaurus lebten beide während des Oberjura im heutigen Nordamerika. Zur Zeit des Jura zerbrach der Superkontinent Pangäa und es entstanden die beiden großen Kontinente Laurasia und Gondwana. Die heutigen Kontinente brachen erst danach auseinander.
Damit du die Größenverhältnisse der beiden Kolosse besser einschätzen kannst, haben wir sie miteinander verglichen und verraten dir im Anschluss, wer stärker war.
Der größte optische Unterschied zwischen den beiden ist, dass der Diplodocus einen deutlich längeren Schwanz hatte. Der Brachiosaurus hatte zudem deutlich längere Vorderbeine. Außerdem hatte der Brachiosaurus einen nach oben gewölbten Kopf mit kurzer Schnauze und der Diplodocus einen eher flachen und länglichen Schädel.
Gattung | Diplodocus | Brachiosaurus |
---|---|---|
Artname | Diplodocus hallorum | Brachiosaurus altithorax |
Länge | 27 Meter | 25–27 Meter |
Halslänge | 6 Meter | 8–9 Meter |
Gewicht | 10–16 Tonnen | 28–44 Tonnen |
Schulterhöhe | über 4 Meter | 6,4 Meter |
Höhe (aufgerichtet) | 10 Meter | 13 Meter |
Wer stärker war
Was die Körpermaße anbelangt, ähnelten sich die beiden Sauropoden. Allerdings war der Brachiosaurus schwerer und seine Schulterhöhe war aufgrund seiner längeren Vorderbeine höher als die des Diplodocus – er erschien damit insgesamt größer.
Der Diplodocus war zudem schlanker gebaut, hatte aber einen sehr langen Schwanz, den er wie eine Peitsche hätte einsetzen können. Der Brachiosaurus war insgesamt massiger und wahrscheinlich stärker. Jedoch ist fraglich, ob der Diplodocus nicht aufgrund seines Schwanzes angsteinflößender auf Feinde wirkte.
Der größte Pflanzenfresser und auch der größte Dinosaurier der Welt ist der Patagotitan aus Südamerika. Er wird auf eine Länge von 37 Metern, eine Höhe von etwa sechs Metern und ein Gewicht von 70 Tonnen geschätzt. Der Gigant lebte zur Kreidezeit vor etwa 107 bis 96 Millionen Jahren.
Der Diplodocus in der Populärkultur
Der Diplodocus galt lange Zeit als längster Dinosaurier und es wurden viele Fossilien von ihm gefunden. Deshalb ist er einer der beliebtesten Urzeit-Echsen, die in der Populärkultur dargestellt werden.
Man kennt ihn aus Museen, Filmen und Serien, Dokumentationen, als Spielfigur, Ausmalbild oder Motiv für Fan-Artikel. Hierbei driften wissenschaftliche Fakten nach heutigen Standards und die Abbildung des Sauriers manchmal auseinander.
Rekonstruktionen im 20. Jahrhundert
Als der Diplodocus noch nicht so gut erforscht war wie heute, gab es einige Theorien zu seiner Körperhaltung. Es gab zeichnerische Rekonstruktionen vom Beginn des 20. Jahrhunderts, die ihn zum Beispiel echsenartig krabbeln ließen.
Andere positionierten seinen Kopf weit oben mit gestrecktem Hals, teilweise auch in schlangenartiger S-Form. Der Schwanz hing auf manchen Bildern auf dem Boden und wurde hinterhergezogen.
Heute weiß man, dass der mittlere Teil des Schwanzes mit Knochen verstärkt war, damit er eben nicht hinterhergezogen werden musste. Ebenso ist bekannt, dass der Diplodocus eine eher horizontale Haltung hatte, seinen Hals also quasi parallel zum Boden trug.
Der Diplodocus in "ARK: Survival Evolved”
In dem Adventure-Videospiel "ARK: Survival Evolved” (2017) begegnet der Spieler einer urzeitlichen Welt mit Kreaturen aus unterschiedlichen Epochen. Neben Dinosauriern aus Trias, Jura und Kreide können auch ausgestorbene Tiere wie die Titanoboa, der Megalodon oder der Säbelzahntiger aus der Eiszeit gezähmt und geritten werden.
Das Spiel orientiert sich grob an wissenschaftlichen Fakten, mischt diese aber auch gern mit fantastischen Elementen. Meist findet eine Abgrenzung durch die Artnamen statt. Beim Diplodocus wurde zum Beispiel die fiktive Art Diplodocus insulaprincep ins Spiel gebracht.
Der Spieler kann ihn aufgrund seiner friedfertigen Persönlichkeit leicht zähmen, züchten und auf ihm reiten. Ein weiteres Videospiel, das den Dinosaurier aufgreift, ist Jurassic World Evolution.
Aussterben des Dinosauriers
Der Diplodocus starb vor etwa 145 Millionen Jahren aus. Er wandelte zur selben Zeit wie der Brachiosaurus und Brontosaurus insgesamt 12,3 Millionen Jahre auf unserer Erde. Da die Sauropoden zum selben Zeitpunkt ausgestorben sind, werden sich die Lebensbedingungen für die Riesenechsen erschwert haben.
Gründe dafür könnten sich ändernde Umweltbedingungen gewesen sein. Geringe Schwankungen, die die Pflanzenwelt beeinträchtigten, könnten bereits erhebliche Auswirkungen auf die Pflanzenfresser gehabt haben. Evolutionäre Prozesse wie diese und das Aussterben ganzer Gattungen gehören zum Kreislauf des Lebens dazu und sind oft unvermeidlich.
Der Diplodocus war bereits lange vor dem Massenaussterben der Dinosaurier vor 66 Millionen Jahren ausgestorben. Es wurde vermutlich durch einen riesigen Meteoriten und seine Folgen für die Umwelt und das Klima verursacht.