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Christoph Kolumbus: Biographie, 4 Expeditionen + 4 Fakten

Christoph Kolumbus erreichte 1492 als erster Europäer Mittel- und Südamerika. Er starb im Glauben, eine neue Route nach Asien gefunden zu haben. Mit seiner Entdeckung begann die gewaltsame Kolonialisierung Nord- und Südamerikas. Wer Kolumbus eigentlich war, wie er nach Amerika fand und alles Weitere über seine Expeditionen erfährst du hier.

Christoph Kolumbus (1451 – 1506) suchte im Auftrag der spanischen Krone eine neue Route nach Indien. Überzeugt davon, dass die Erde eine Kugel ist, musste die Flotte nach dieser Logik von Westen aus nach Asien gelangen. Zwar war dies auch richtig, allerdings wussten die Europäer zu dieser Zeit nicht, dass sich zwischen Europa und Asien ein weiterer Kontinent befand.

Deshalb heißt es oft "Kolumbus entdeckte Amerika". Allerdings bevölkerten zu dieser Zeit bereits zahlreiche Menschen den amerikanischen Doppelkontinent. Der größte Teil dieser Bevölkerung wurde im Zuge der Kolonialisierung ermordet oder versklavt. Im Folgenden findest du in einem kurzen Steckbrief wichtige Eckdaten von Christoph Kolumbus zusammengefasst. Anschließend erfährst du mehr über seine vier Expeditionen nach Süd- und Mittelamerika. Zum Schluss haben wir noch interessante Fakten über die Entdeckung Amerikas für dich.

Wer Christoph Kolumbus eigentlich war

Christoph Kolumbus: Leben und kurzer Steckbrief

Christoph Kolumbus, nach seinem Geburtsnamen eigentlich Cristoforo Colombo, war ein italienischer Seefahrer. Er erlangte Berühmtheit durch seine "Entdeckung Amerikas". Als erster Europäer erreichte er am 12. Oktober 1492 die Bahamainseln. Dabei waren diese eigentlich gar nicht sein Ziel. Stattdessen lautete sein Auftrag, über den westlichen Seeweg nach Ostasien zu reisen. Damit sollten neue Handelsrouten erschlossen werden.

Insgesamt unternahm Kolumbus vier Expeditionsreisen nach "Indien". Bis zu seinem Tod 1506 war Kolumbus der festen Überzeugung, das chinesische Festland erreicht zu haben. Erst Jahre später wird den Europäern bewusst, dass es sich um einen neuen Kontinenten handelt.

Kurzer Steckbrief

Um dir einen groben Überblick zu verschaffen, findest du hier einen kurzen Steckbrief von Christoph Kolumbus. Im Anschluss erfährst du Näheres über sein Leben vor der "Entdeckung Amerikas".

  • Name: Christoph Kolumbus (italienisch Cristoforo Colombo, spanisch Cristóbal Colón)
  • Lebzeiten: geboren um 1451 in Republik Genua (Italien), gestorben am 20. Mai 1506 in Valladolid (Königreich Kastilien, heutiges Spanien)
  • Eltern: Mutter: Suzanna Fontanarossa; Vater: Domenico Colombo
  • Ehefrau: Filipa de Perestrelo e Moniz (geboren 1455, gestorben 1484)
  • Kinder: Diego Kolumbus und Fernando Kolumbus
  • Beruf: Wollweber und Seefahrer

Das Leben von Christoph Kolumbus

Cristoforo Colombo wurde um das Jahr 1451 in der Republik Genua in Italien geboren. Seine Familie war Teil des traditionellen gewerblichen Mittelstands in Italien und sehr religiös. Wie sein Vater wurde auch Kolumbus zunächst Wollweber. Ein Grundstudium schloss er vermutlich an der Universität von Pavia ab. Mit 22 Jahren ging Christoph Kolumbus schließlich nach Lissabon, wo er erstmals an Seefahrten nach Afrika und Nordeuropa teilnahm.

Kolumbus setzte sich schon in jungen Jahren mit antiken und mittelalterlichen Schriften auseinander. Beeinflusst durch Marco Polos (1254 – 1324) Reiseberichte über Japan und China, fand vermutlich auch Kolumbus Gefallen an der Vorstellung, Ostasien zu besuchen.

Auf einer Schifffahrt nach Madeira lernte Kolumbus im Jahr 1478 seine spätere Ehefrau Filipa kennen. Die Hochzeit der beiden, die ein Jahr später erfolgte, stellte sich als wegweisend für den jungen Kolumbus heraus. Denn die Bibliothek seines Schwiegervaters bot ihm neue Möglichkeiten, sein Selbststudium zu vertiefen.

"Die Entdeckung Amerikas": 4 Expeditionen von Christoph Kolumbus

Christoph Kolumbus wird häufig als "Entdecker Amerikas" beschrieben

Überzeugt davon, dass die Erde eine Kugel ist, reifte in Kolumbus die Idee, die ostasiatischen Länder über den westlichen Seeweg zu erreichen. Um seine Pläne verwirklichen zu können, bewarb er sich an zahlreichen europäischen Höfen, die ihn allesamt Mal um Mal ablehnten. Im Jahr 1486 stößt er schließlich doch auf Interesse: Das spanische Königspaar Isabella I. von Kastilien und Ferdinand II. von Aragón willigten in eine Expedition ein. Doch erst nachdem die Iberische Halbinsel zurückerobert würde, könnte Kolumbus in See stechen. Dieses Versprechen trat schließlich im Jahr 1492 ein.

Seine Forderung an das Königspaar waren zehn Prozent der sämtlichen zu erwartenden Einnahmen. Außerdem fordert Kolumbus, Admiral und Vizekönig der von ihm entdeckten Gebiete zu werden. Das Königspaar stimmte zu und vier Monate später brach Kolumbus zusammen mit drei Schiffen und 90 Mann Besatzung in See.

Die erste Expedition (1492 – 1493)

Am 03. August 1492 segelte Christoph Kolumbus von der Hafenstadt Palos Richtung Westen. Er selbst befand sich auf der Karavelle "Santa Maria". Daneben beherbergten die Schiffe Pinta und Niña insgesamt rund 90 Mann. Seine Annahme, über Westen Ostasien zu erreichen, ist zwar richtig. Allerdings verrechnete sich Kolumbus, was die Entfernung der Kontinente betraf. Statt seiner geschätzten 4.500 Kilometer liegen tatsächlich über 20.000 Kilometer zwischen Europa und der Ostküste Asiens. Wären sie also nicht auf Amerika gestoßen, wäre die Besatzung verdurstet und verhungert.

Nach zwei Monaten auf See, am 12. Oktober 1492, sichtete der erste Matrose Land. Kolumbus glaubte den Seeweg nach Indien gefunden zu haben und taufte die Einheimischen deshalb Indianer. Das Land, das sie erreichten, waren die Bahamainseln. Die als Guanahani von den Einheimischen getaufte Insel benannte er in San Salvador um. Aus dem Spanischen übersetzt bedeutet dies "Heiliger Retter". Die erste Begegnung mit den Einheimischen beschrieb er später als friedlich. Sie tauschten Glasperlen, Baumwollfäden und Papageie aus. Außerdem beobachtete Kolumbus, dass viele der Einheimischen Gold bei sich trugen.

Kolumbus begab sich schließlich auf die Suche nach diesem wertvollen Material und "entdeckte" dabei Kuba und die Insel Hispaniola. Wegen Schiffbruch musste ein Teil der Besatzung in der neu gegründeten Kolonie "La Navidad" zurückbleiben, während sich Kolumbus und der Rest der Besatzung auf den Rückweg nach Spanien begab.

Die Kolonie La Navidad

Als Kolumbus ein Jahr später nach Hispaniola zurückkehrte, fand er das Fort seiner Kolonie komplett zerstört in Trümmern und die gesamte zurückgebliebene Besatzung tot vor. Aber auch das benachbarte Dorf der Einheimischen war zerstört und die Menschen ermordet worden.

Der Grund für die komplette Zerstörung waren vermutlich interne Streitereien unter den Spaniern. Aber auch mit den benachbarten Einheimischen kam Zwist auf, da die Spanier wahrscheinlich Frauen und Gold forderten. Ein gegenseitiges Bekriegen führte schließlich zu zahlreichen Toten.

Die zweite Expedition (1493 – 1496)

Viermal reiste Kolumbus nach Süd- und Mittelamerika

Kolumbus erhielt kurz nach seiner Rückkehr den Auftrag, im Namen der spanischen Krone eine weitere Expedition anzutreten und die Insel Hispaniola genauer zu erkunden. Noch immer glaubte er, sich in Ostasien befunden zu haben. So stach er schließlich zusammen mit 1.200 Menschen an Bord von insgesamt 17 Schiffen erneut in See.

Bei dieser Reise gelangte Kolumbus nach Puerto Rico und Jamaika. Auf Hispaniola fand er seine zerstörte Kolonie vor und gründete schließlich an anderer Stelle die neue Kolonie "La Isabela" (angelehnt an Königin Isabella I.) Unter der Besatzung kam immer wieder Streit auf, denn die Spanier warfen Kolumbus Machtmissbrauch und Misswirtschaft vor. Das führte in der neuen Kolonie "La Isabela" erneut zu chaotischen Zuständen, bei denen sich die Siedler in den Haaren lagen. Die zunächst freundlich gestimmten Einheimischen fühlten sich immer mehr bedroht, was zu einer Verfeindung der Gruppen führte.

Das nahm Kolumbus zum Anlass, einen Feldzug gegen die Einheimischen anzuordnen und das indigene Volk der Taíno zu versklaven. 1496 verschiffte er über 550 Indigene nach Spanien, wobei mehr als die Hälfte der Gefangenen auf der Überfahrt verstarben. Die Versklavung verstieß gegen den Willen von Königin Isabella I. und König Ferdinand, die eine friedliche Erkundung aufgetragen hatten. Die Einheimischen sollten freundlich behandelt werden, da das Königspaar sie als zukünftige Christen betrachtete. Auf Anweisung der Königin wurden die versklavten Menschen wieder freigelassen und zurück in ihre Heimat gebracht.

Die dritte Expedition (1498 – 1500)

Die dritte Expedition von Kolumbus dauerte bis November 1500. Bei dieser betrat er zum ersten Mal südamerikanisches Land, entdeckte die Inseln Trinidad und Tobago. Kolumbus Bruder Bartolomeo gründete in der Zwischenzeit die Stadt Santo Domingo auf der Insel Hispaniola. Die dort lebenden Siedler rebellierten allerdings und Schlichtungsversuche durch Kolumbus schlugen fehl. Zurückgekehrte Spanier beschuldigten Kolumbus schließlich, die Kolonie nicht im Griff zu haben.

Das führte letztlich dazu, dass Kolumbus als Gouverneur abgesetzt und in Ketten zurück nach Spanien gebracht wurde. Zwar begnadigte ihn das Königspaar. Allerdings erhielt Kolumbus seine Ämter nicht zurück und verlor seinen guten Ruf.

Die vierte Expedition (1502 bis 1504)

Christoph Kolumbus mit Versklavten am spanischen Königshof

Schließlich konnte Kolumbus im Jahr 1502 eine vierte Expedition aushandeln. Dies war zugleich seine letzte Reise in das neue Gebiet. Sie führte ihn bis an die Küsten der Festlandsbrücke von Mittelamerika. In dieser Zeit erstellte er Kartographen über die Küsten zwischen Yukatán und dem Golf von Darién. Streitigkeiten mit Einheimischen führten immer wieder zu neuen Kämpfen. Im Jahr 1504 kehrte er ein letztes Mal nach Spanien zurück.

Insgesamt verlor er neun Schiffe auf seinen vier Reisen. Auch deshalb war sein guter Ruf dahin. Christoph Kolumbus starb am 20. Mai 1506, zwei Jahre nach seiner Rückkehr, in Valladolid (Spanien). Die genauen Umstände, die zu seinem Tod führten, sind unbekannt. Jedoch starb Kolumbus in der Annahme, sich all die Jahre in Asien befunden zu haben. Erst Jahre später wurde Amerika als Kontinent anerkannt.

Wer Amerika wirklich entdeckte

Christoph Kolumbus war nicht der erste Mensch, und nicht einmal der erste Europäer, der den amerikanischen Doppelkontinent betrat. Die Vorfahren der einheimischen "Indianer" waren vermutlich eurasische Siedler und Siedlerinnen. Diese kamen vor über 13.000 Jahren, also noch in der Steinzeit, über eine Landbrücke von Sibirien nach Alaska. Diese bildete sich in der letzten Kaltzeit und konnte zu Fuß begangen werden.

Neuere Erbgut-Analysen legen allerdings nahe, dass mindestens zwei Amazonas-Völker starke genetische Ähnlichkeiten mit Menschen aus Neuguinea, Australien und den Inseln im Golf von Bengalen aufweisen. Das lässt vermuten, dass die ersten Einheimischen über den Seeweg nach Südamerika kamen. Andere Theorien sprechen von einer ersten Besiedlung von vor über 30.000 Jahren. Es ist also gut möglich, dass unterschiedliche Völkergruppen Asiens, Australiens und Europas über verschiedene Wege nach Amerika kamen.

Um das Jahr 1.000 erreichten sogar die Wikinger unter Führung des Isländers Leif Eriksson Nordamerika. Sie gründeten in Neufundland mindestens zwei Siedlungen. Von Kolumbus spricht man aber als "Entdecker Amerikas", weil seine Reisen erst zu einer dauerhaften Kolonialisierung des Doppelkontinents durch die Europäer führte.

Fakten über Christoph Kolumbus

  1. Seinen Namen erhielt Amerika erst 1507 in Anlehnung an Amerigo Vespucci. Dieser vertrat als Erster die Meinung, dass Kolumbus einen fremden Kontinent betreten hat. Bewiesen hat das aber erst Vasco Núñez de Balboa.
  2. Bis zu seinem Tod war Kolumbus der festen Überzeugung, eine neue Route nach Asien gefunden zu haben.
  3. Seine letzten Lebensjahre verbrachte Christoph Kolumbus von der Öffentlichkeit zurückgezogen und verbittert.
  4. Im November 1493 ließ er in Hispaniola einen Arawak (Mitglied eines indigenen Volks in Südamerika) enthaupten. Dies war die erste schriftlich bezeugte Tötung eines Indianers durch die Spanier. Allerdings war er bei Weitem nicht der Letzte: Um das Jahr 1600, also kaum mehr als 100 Jahre später, war das Volk der Arawak in Folge der Kolonialisierung vollständig ausgestorben.
Das Ei des Kolumbus

"Das Ei des Kolumbus" ist eine Redewendung, die eine erstaunlich einfache Lösung für ein schwer erscheinendes Problem beschreibt. Angeblich soll das "Ei des Kolumbus" auf einer Anekdote beruhen, die Christoph Kolumbus nach seiner ersten Rückkehr 1493 erzählt haben soll. Dabei sagte er, es sei ein Leichtes gewesen, das neue Land zu entdecken und jeder hätte dies tun können.

Daraufhin bittet er die Anwesenden, ein gekochtes Ei auf die Spitze aufzustellen. Nach vielen gescheiterten Versuchen geben die Anwesenden auf und bitten um Auflösung des Rätsels. Christoph Kolumbus schlägt daraufhin sein Ei mit der Spitze auf den Tisch, gerade so leicht, dass diese leicht eingedrückt wird: Das Ei bleibt stehen. Die Anwesenden protestieren und sagen, dass sie das auch gekonnt hätten. Woraufhin Kolumbus antwortet: "Der Unterschied ist, dass Sie es hätten tun können, ich hingegen habe es getan!"

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