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Warum Autoren ganze Romane auf ihren Smartphones schreiben

Für viele Schreibende sind Smartphones weit mehr als Geräte zur Kommunikation und Unterhaltung. Sie werden systematisch zur Textarbeit eingesetzt, teilweise entstehten sogar ganze Romane auf den kleinen Displays. Die Entwicklung steht erst am Anfang.

Räumlich und zeitlich flexibel

Bildschirmfoto 2014-10-16 um 18.28.11Der Hersteller Blackberry, dessen Geräte seit jeher nicht zuletzt für ihre Hardware-Tastaturen hochgelobt werden, gab in seinem Blog an diesem Dienstag einen Überblick über mit (Blackberry-)Smartphones entstandene Werke. So habe Geordie Greig die knapp 300 Seiten/80.000 Wörter seiner Biografie Breakfast with Lucian (deutsch Frühstück mit Lucian Freud, erschienen bei einem Hanser-Imprint) komplett auf einem Blackberry geschrieben worden. Grund: Mit dem Gerät sei er einzigartig flexibel gewesen – der Roman entstand im Bett, am See, in Zügen, Flugzeugen, Autos und und und. Greig arbeitet hauptberuflich als Journalist für die britische Daily Mail, am Buch hat er nach eigenen Angaben immer zwischendurch geschrieben, wann es sich gerade einrichten ließ. Auch sein Daumen habe unter all der Schreibarbeit nicht gelitten.

Brett Restall verfasste gar einen großen Teil einer Fantasy-Trilogie auf seinem Blackberry. Auch für ihn sei Flexibilität die wesentliche Antriebsfeder gewesen, zitiert Blackberry den Autor. Den Längen-Rekord hält aber wohl eine andere Marke: Indie-Autor Peter King schrieb ein 1.500-seitiges Science-Fiction-Epos komplett auf HTC-Smartphones, berichtete die neuseeländische Online-Zeitung stuff.co.nz. King ist ein klassischer Berufspendler, die zwei mal 45 Minuten im Zug steckte er täglich in seine Geschichte.

Viel verstecktes Potenzial als Schreib-Maschinen

Google Nexus 6

Google Nexus 6

Smartphones werden meist zum Verfassen eher kurzer Texte eingesetzt, seien es E-Mails, Kurznachrichten oder Social-Media-Aktivitäten. Dabei spricht sowohl hardwareseitig als auch im Bezug auf passige Apps und (responsive) Websites immer weniger dagegen, längere Inhalte auf Smartphones zu verfassen. Zwar sind Hardware-Tastaturen wie die einiger Blackberry-Modelle inzwischen komplett aus der Mode gekommen, an deren Stelle sind allerdings Smartphones mit immer größeren Bildschirmdiagonalen getreten. Am gestrigen Mittwochabend hat Google sein Nexus 6 vorgestellt, ein Immer-Dabei-Smartphone mit 6″ Display. Die Bildschirmtastaturen so großer Geräte sind grundsätzlich sehr brauchbare Eingabe-Optionen auch für längere Texte – es liegt an Schreibenden, ob sie von der Möglichkeit Gebrauch machen oder nicht doch lieber eine isoliertere Arbeitsumgebung nebst konventioneller Tastatur bevorzugen.

<Beispiele via The Digital Reader>

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Kommentare


Andreas Krämer 18. Oktober 2014 um 0:16

Cool, ich habe ein paar Kurzgeschichten mal auf mein Nokia Smartphone geschrieben und werde diese vielleicht als eBook-Kurzgeschichtensammlung auf Amazon oder Bookrix veröffentlichen.


Chris Kurbjuhn 18. Oktober 2014 um 14:28

Ich kann mir das nur schwer vorstellen. Für meine Wurstfinger grenzen Smartphone und Tablet-Tastatureen schon an Folter. Okay, dafür gibt#s Bluetooth-Lösungen, aber einen kompletten Roman schreiben und über ein Smartphone-Display die Kontrolle behalten? Da kommt man doch asus dem Scrollen nicht mehr raus.
Ich käme gar nicht auf die Idee, ein Smartphone für mehr als Notizen zu verwenden.


Alissa Stone 23. Oktober 2014 um 9:51

Ich habe meinen Roman "Im Zentrum der Lust" auch komplett auf dem Smartphone geplottet und geschrieben.


jack 4. November 2014 um 13:00

Welche Smartphone Modelle würden sich denn fürs Romane schreiben anbieten? Überlege mir, in nächster Zeit vielleicht ein neues Phone zu kaufen. Hätte da jetzt die Lumia Modelle mit Windows ins Auge gefasst. Taugen die?


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