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Der erste Eindruck zählt! Tipps zum Coverdesign für Self-Publisher

Digital oder analog: Das Erste, was ein potenzieller Leser von einem Buch wahrnimmt, ist das Titelbild. Auf seiner Grundlage bildet er sich einen ersten Eindruck, noch bevor der Klappentext oder die erste Seite angelesen werden. Wir geben fünf Tipps für den guten ersten Eindruck.

Das Cover ein zentrales Element für den Verkauf eines Buchs. Wer hier mit einem professionellen Äußeren punkten kann, ist klar im Vorteil. Dabei ist es keineswegs einfach, ein entsprechendes Titelbild zu entwickeln, denn Grafikdesign ist wesentlich komplexer, als es moderne Grafikprogramme erscheinen lassen. So hat das Literaturcafé 16 beliebte Gestaltungsfehler gesammelt. Grundsätzlich ist es natürlich immer eine gute Idee, einen Profi mit so einer Aufgabe zu betrauen, aber wer die entsprechenden Mittel nicht aufbringen kann oder will, dem helfen die folgenden Tipps:

Den eigenen Geschmack entwickeln

Wichtigste Voraussetzung dafür, selbst ein attraktives Cover gestalten zu können, ist zumindest eine grundlegende Idee davon, was ein gutes Titelbild ausmacht. Dazu gilt es, den eigenen Blick auf die Cover anderer zu schärfen, einen eigenen Geschmack zu entwickeln und gleichzeitig die Konventionen für Buchcover zu kennen. Hier bietet sich der Blick ins eigene Regal, der ausführliche Bummel durch eine örtliche Buchhandlung oder der Blick auf professionell kuratierte Sammlungen hochwertiger Buchcover an. Eva Köster hat für epubli einige Links zusammengetragen und auch das Book Cover Archive bietet zahlreiche hervorragende Beispiele.

Eine Faustregel dafür, was ein attraktives Cover ausmacht stellt auch der Blog Design:Dialog der Folkwang Universität der Künste vor:

1) Es muss auf den ersten Blick ansprechen
2) Es muss bei näherer, längerer Betrachtung weiterhin funktionieren
3) Es muss nach dem Lesen immer noch als gut empfunden werden (sprich, als passend zu dem Gelesenen)

Das Thema klären

Das Cover vermittelt ein klares Thema.

Das Cover vermittelt ein klares Thema.

Um ein Cover gestalten zu können, das diese Kriterien erfüllt, ist es notwendig, sich für ein einziges Thema für das Titelbild zu entscheiden und dieses klar und deutlich zu kommunizieren. Es bringt nichts, jede Nuance des eigenen Romans und jede Figur auf dem Titelbild repräsentieren zu wollen, auch wenn sie einem so ans Herz gewachsen sind. Viel wichtiger ist es, die Stimmung und die Atmosphäre des Romans zu visualisieren.

Dabei kann es helfen, sich an den Konventionen des Genres zu orientieren, in dem das Buch zu verorten ist: Ein roter Sonnenuntergang hinter einem einzelnen Baum macht dem Leser beispielsweise sofort klar, dass dieser Roman vermutlich in Afrika spielt. Für den Bereich Jugendbücher hat Jillian Audrey neun aktuelle Cover-Trends zusammengetragen und CompletelyNovel zeigt Unterschiede zwischen Genres auf.

Ein klares, starkes und professionelles Bild

Das Bild setzt die Atmosphäre des Romans

Das Bild setzt die Atmosphäre des Romans

Für jemanden mit wenig Wissen im Bereich Grafikdesign bietet es sich an, für das Cover auf ein fertiges, starkes Bild zu setzen und durch Titel sowie Autorennamen zu ergänzen. Dabei ist es extrem wichtig ein möglichst professionelles Bild zu auszuwählen, damit das Buch von außen nicht wie ein Hobby-Projekt aussieht. Das Bild sollte möglichst klar sein und zu dem geplanten Thema für das Cover passen. Es sollte nicht überfüllt wirken und Titel sowie Autorennamen ausreichend Platz lassen. Wenn es dann noch die Konventionen des Genres aufgreift, ist der erste Schritt getan.

Mögliche Quellen für Bilder sind dabei professionelle Fotosammlungen wie iStockPhoto oder Shutterstock. Nicht kostenlos, aber auch für kleinere Budgets finanzierbar. Dabei sollte man aber darauf achten, dass das Bild nicht zu generisch wirkt, sondern tatsächlich die Stimmung des Romans unterstützt.

Die passende Schriftart

Die Schrift ist klar lesbar, passt aber zum Thema.

Die Schrift ist klar lesbar und passt zum Thema.

Auch bei der Wahl der Schriftart für den Titel und den Autorennamen lassen sich schwerwiegende Fehler machen. So müssen beide Informationen unbedingt lesbar sein – und zwar nicht irgendwie und mit Anstrengung entzifferbar, sondern auf den ersten Blick auch aus etwas größerer Entfernung klar erkennbar. Dazu ist es wichtig eine passende Schriftart auszusuchen, die lesbar ist und gleichzeitig das Thema repräsentiert, eine ausreichende Schriftgröße zu wählen und einen hohen Farbkontrast zum Hintergrund sicherzustellen.

Eine Hilfe kann es sein, den Entwurf des Titelbilds auf eine Breite von 225 Pixeln zu verkleinern um zu sehen, ob der Titel und der Autor weiterhin lesbar bleiben. 225 Pixel ist die Breite, in der Coverbilder in der normalen Ansicht von Amazon angezeigt werden. Auch das ausgewählte Bild sollte in dieser Ansicht weiterhin klar zu erfassen sein.

Text und Bild müssen dann "nur" noch harmonisch zusammengefügt werden. Hier gilt es, darauf zu achten, dass das Titelbild nicht überfüllt wirkt, aber auch nicht kahl oder willkürlich zusammengeworfen. Dies ist vermutlich der schwierigste Teil, da sich hier kaum verbindliche Tipps geben lassen und der geschulte Geschmack des Gestalters eine zentrale Rolle spielt.

Das richtige Werkzeug für den Job

Für die Gestaltung eines Covers lässt sich grundsätzlich jedes Programm verwenden, mit dem sich Bilder und Texte kombinieren lassen und aus dem eine Bild- oder pdf-Datei exportiert werden kann. Wer es bereits kennt und besitzt oder bereit ist, eine Menge Einarbeitungszeit und Geld zu investieren, für den wären vermutlich die Produkte der Adobe Creative Suite die erste Wahl. Kostenlos aber ebenfalls mit umfangreicher Einarbeitungszeit verbunden ist das Bildbearbeitungsprogramm GIMP. Wer die Einarbeitung scheut, der kann aber auch mit seinem Textverarbeitungs- oder Präsentationsprogramm brauchbare Ergebnisse erzielen. Dabei sollten die zahlreichen Effekte, die alle Programme bieten, möglichst sparsam und bewusst genutzt werden.

Autoren, die ihr E-Book über Kindle Direct Publishing veröffentlichen, bietet Amazon einen eigenen Cover Creator, mit dem sich auf Grundlage fertiger Vorlagen schnell und einfach ein eigenes Cover erstellen lässt. Dazu steht auch eine Datenbank mit Fotos wie Schriftarten bereit. Hier ist jedoch zu bedenken, dass diese Vorlagen auf Amazon mittlerweile recht verbreitet sind und es damit umso schwieriger wird, sich von anderen KDP-Büchern abzugrenzen.

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