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Ablenkungsfreies Schreiben und maximale Kompatibilität mit Markdown

Beim Schreiben von Texten in klassischen Textverarbeitungsprogrammen lenken die zahlreichen Formatierungsoptionen schnell vom eigentlichen Schreibprozess ab. Die Auszeichnungssprache Markdown bietet eine Möglichkeit, konzentriert zu schreiben und trotzdem die wichtigsten Formatierungen vornehmen zu können. Und sie hat noch weitere Vorteile.

Die Klassiker der Textverarbeitung sind Microsoft Word, Apples Pages oder ihre freien Alternativen wie Open Office oder Libre Office. Wer jedoch schonmal in der Situation war, eine in Word verfasste Datei an einem Rechner öffnen zu müssen, auf dem Word nicht verfügbar ist, oder einen Text aus Word direkt in den WordPress-Editor kopiert hat, wird bemerkt haben, dass dies nicht immer so einfach ist, wie man sich das wünschen würde. Das Problem liegt darin, das beispielsweise Word, Open Office und WordPress unterschiedliche Sprachen verwenden, in denen sie die Formatierung eines Textes speichern. Dabei ist eine direkte Überetzung zwischen den Sprachen nur selten problemlos möglich, da sie unterschiedliche Optionen und Möglichkeiten bieten.

Maximale Kompatibilität und ablenkungsfreies Schreiben

Dieser Artikel im Markdown-Format

Dieser Artikel im Markdown-Format

Eine Alternative bietet die Auszeichnugssprache Markdown, die von John Gruber entwickelt wird, und in den letzten Jahren massiv an Beliebtheit gewonnen hat. Sie versucht nicht, möglichst viele Formatierungsmöglichkeiten für ein spezielles Programm zur Verfügung zu stellen, sondern definiert die wichtigsten Formatierungen in einer Weise, die für andere Programme möglichst einfach zu verstehen ist. Gleichzeitig ist sie auch ohne spezielle Textverarbeitungssoftware als reine Textdatei problemlos zu lesen.

Markdown-Dateien lassen sich in jedem beliebigen Texteditor verfassen und erlauben es so, sich beim Schreiben vollständig auf den Text zu konzentrieren ohne sich gleichzeitig in den Details der Formatierung verlieren zu können. Sie bieten so die Möglichkeit eines ablenkungsärmeren und entspannteren Schreibens. Ist der Text verfasst und überarbeitet kann er dann in das gewünschte Zielformat konvertiert werden und dort sein endgültiges Format bekommen. So können Blogbeiträge, E-Books oder auch Word-Dokumente auf derselben Textgrundlage generiert werden.

Einfache Befehle, die den Schreibfluss nicht behindern

Um eine Markdown-Datei zu erstellen reicht es, den im Betriebssystem mitgelieferten Texteditor zu öffnen und damit zu beginnen, den Text zu verfassen. Erst für die Übertragung in andere Formate ist es dann notwendig spezielle Tools heranzuziehen. Beim Verfassen des Textes müssen an den entsprechenden Stellen nur die richtigen Kürzel zur Auszeichnung genutzt werden:

Eine Überschrift erster Ebene wird beispielsweise durch ein vorangestelltes # gekennzeichnet, eine Überschrift zweiter Ebene durch ein ## und dritter Ebene durch ### und so weiter. Kursiv zu setzender Text wird in _ oder * eingeschlossen und fett zu setzender in __ oder **. Einem Zitat wird ein > vorangestellt und ein Links durch [Linktext](URL) ausgezeichnet. Eine nicht-nummerierte Liste wird durch jeweils vorangestellte *, + oder – gekennzeichnet und eine nummerierte durch 1., 2., 3. und so weiter. Auch Tabellen, Fußnoten oder das Einbinden von Bildern sind mit Hilfe von Markdown oder seinen Erweiterungen problemlos möglich.

Der Markdown-Text

Eine vollständige Übersicht über alle Befehle findet sich auf der Seite des _Markdown_-Entwicklers [John Gruber](http://daringfireball.net/projects/markdown/syntax) oder in der [deutschen Übersetzung von Lasar Liepins](http://markdown.de/) .

wird so zu:

Eine vollständige Übersicht über alle Befehle findet sich auf der Seite des Markdown-Entwicklers John Gruber oder in der deutschen Übersetzung von Lasar Liepins.

Eine ausführlichere Einführung bietet dieses Tutorial von makeuseof:


(gefunden bei den Kollegen vom Toolblog)

Spezialisierte Tools und etablierte Software bieten Markdown-Unterstützung

Wie bereits gesagt lassen sich Markdown-Dateien mit jedem beliebigen Editor verfassen, der in der Lage ist, reine Textdateien zu speichern. Diese Textdateien können dann auch beliebig zwischen Plattformen ausgetauscht werden und bleiben immer lesbar, auch wenn sie nicht in ein spezielles Ausgabeformat wie HTML, MS Word oder PDF konvertiert werden. Es gibt jedoch mittlerweile zahlreiche Programme, die sich auf Markdown spezialisiert haben und auch einige bereits etablierte Software unterstützt Markdown.

Die spezialisierten Programme bieten meist eine Ansicht, in der die Markdown-Datei auf der linken Seite des Fensters verfasst wird und auf der rechten sofort die – meist in HTML – formatierte Fassung des Textes angezeigt wird. Dazu kommt eine Syntax-Hervorhebung, welche die Struktur des Textes ebenfalls deutlich macht. Dabei ist wichtig daran zu erinnern, dass dies nur die Darstellung des Textes ist, die Datei selbst wird durch diese Hervorhebungen nicht verändert und bleibt für alle anderen Programme lesbar. Wer erstmal ein wenig mit Markdown spielen möchte um es auszuprobieren, für den bieten sich Online-Editoren wie Markable oder Dillinger an. Für Windows gibt es beispielsweise MarkdownPad und für OS X den Multimarkdown Composer.

Immer mehr klassische Texteditoren haben in der letzten Zeit umfangreiche Markdown-Plugins spendiert bekommen, beispielsweise Textmate (OS X) oder Sublime Text (Windows, OS X und Linux). Auch die zahlreichen ablenkungsfreien Texteditoren wie Writemonkey für Windows oder Byword für OS X setzen zunehmend auf Markdown.

Auf mobilen Geräten sind mittlerweile ebenfalls Markdown-Editoren verfügbar: unter anderem Drafts (iOS) oder Draft (Android). Auch ausgereifte Autoren-Tools wie Scrivener (OS X und Windows) oder Ulysses III (OS X) bieten umfassende Markdown-Unterstützung. Schließlich finden sich auch für die wichtigsten Online-Content-Management-Systeme Markdown-Plugins, wie beispielsweise WP-Markdown für WordPress. Noch mehr Hinweise auf Markdown-Tools finden sich in einer Übersicht von Mashable.

Flexibilität und effizienter Workflow

Jedes dieser Programme bietet eine Auswahl an Export-Optionen für finale Formate wie HTML oder PDF. Wer das Potenzial von Markdown jedoch vollständig ausnutzen will und jederzeit seine Texte in alle möglichen und unmöglichen Formate übertragen können möchte, sollte sich das Kommandozeilen-Tool pandoc von John MacFarlane anschauen. Dies ist zwar nicht mehr ganz so einfach zu bedienen, bietet aber nahezu unerschöpfliche Möglichkeiten. So zeigt Stephan Lamprecht beispielsweise, wie sich eine Markdown-Datei unmittelbar in eine ansprechende epub-Datei konvertieren lässt. Hunter’s Writings hat zudem ihren persönlichen Markdown-Workflow umfassend dokumentiert (englisch).

Gerade für Autoren, die ihre Texte primär für die Online-Verwertung schreiben, bietet Markdown eine gute Möglichkeit, sich von den oftmals überladenen klassischen Textverarbeitungsprogrammen zu lösen. Die einfache Sprache ist leicht zu lernen und die Offenheit des Formats ermöglicht einen nahezu ungehinderten Austausch zwischen unterschiedlichen Plattformen.

<Bildnachweis: Schreibmaschine von Shutterstock>

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Kommentare


11 + 2 Tools für ablenkungsfreies Schreiben – schreiben.netschreiben.net 29. Oktober 2014 um 18:18

[…] angefordert werden. Darüber hinaus können alle diese Programme genutzt werden, um den Text in der Auszeichnungssprache Markdown grundlegend zu formatieren. Einige Tools bieten sogar besondere Markdown-Unterstützung wie die […]


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